Skip to content

Wege aus dem Fachkräftemangel: Burn-Out-Prävention ist kein esoterischer Ringelpietz, sondern Bestandteil der zukünftigen Existenz

Gastbeitrag von Ferenc von Kacsóh

Die wenigsten Mittelständler haben sich intensiv genug mit dem Thema Fachkräftemangel beschäftigt. Daher macht sich kaum einer eine Vorstellung davon, welche Welle auf uns alle zurollt. Betrachten wir also zunächst die Ist-Situation und die Perspektiven: heute haben wir in Deutschland etwa 38 Millionen. Arbeitnehmer, im Jahr 2035 werden es – die Migrationsbewegungen bereits mit einberechnet – ca. sieben Millionen weniger sein. Das bedeutet, dass bei konstant stabiler Bevölkerungszahl etwa 20 Prozent der heutigen Arbeitnehmerschaft dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen wird (Studie von Prognos AG 12/2012 für den vbw).

Ferenc von Kacsóh
Ferenc von Kacsóh

Der Fachkräftemangel ist also, schon alleine aufgrund der demographischen Entwicklung,  eine zukünftige Tatsache. Dennoch wird es, alleine schon wegen der unterschiedlichen Qualifikationen und der Fachrichtungen, auch in Zukunft massive Verwerfungen im Arbeitsmarkt  geben. Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss werden trotzdem arbeitslos sein, und hochspezialisierte Menschen werden sich die Jobs aussuchen können.

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stellen mit 61 Prozent einen Großteil der Ausbildungs- und Arbeitsplätze und stehen zugleich im Wettbewerb mit der Industrie, die sie beliefern. Betriebe bis 200 Mitarbeitern im handwerklichen und produzierenden Bereich sind davon besonders betroffen. Zusätzlich werden Fachkräfte sich dort niederlassen, wo sie für sich die besten Bedingungen vorfinden – Unternehmer werden sich also der Tatsache stellen müssen, dass in Zukunft die Mitarbeiter über den Standort entscheiden werden.

Kluge Mittelständler sind am Ende des Tages Kaufleute. Und kluge Kaufleute stellen schon heute die Weichen in Richtung Zukunft, damit sie auch morgen am Markt bestehen können.

Aber welche Maßnahmen sind sinnvoll, und wann amortisieren sich die Kosten? – Diese Frage kann im Detail nur individuell beantwortet werden. Grundsätzlich geht es aber immer um ein „Employer Branding“, das aus verschiedenen Ebenen besteht: Team, Kommunikation, Mitarbeiterführung und -motivation, und betriebliches Gesundheitsmanagement.

Viele Mittelständler sind so sehr im Tagesgeschäft gefangen, dass der not-wendige Blick über den Tellerrand viel zu selten geworden ist.

Der Autor dieses Beitrages ist Bachelor der Hotelbetriebswirtschaft, Mentaltrainer und Coach, sowie Burn-Out-Berater. Er betreibt in München eine Fachpraxis für BurnOut-Beratung, -Prävention und Coaching, und berät Unternehmen zur Konzeption und Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Kontakt: [email protected] bzw. +49 (0)173 3732602