Gastro-Klos haben nicht unbedingt den besten Ruf: WC-Hygiene in der Gastronomie muss groß geschrieben werden. 87 Prozent der Frauen und 74 Prozent der Männer legen großen Wert auf überzeugende Sauberkeit in den Örtlichkeiten. Dies ist Ergebnis einer Forsa-Umfrage unter 500 Deutschland, die im Auftrag von „00 null null WC Frische-Siegel“, eine Marke des Erkrather Unternehmens SC Johnson, durchgeführt wurde.
Die oftmals schmutzige und unhygienische Realität der WCs in Restaurants, Bars und Kneipen hat dazu geführt, dass sich inzwischen nicht nur Männer sondern auch Frauen die alte WC-Frage stellen müssen: Sitzen oder Stehen? Not macht erfinderisch: Von der Sauberkeit auf Gastronomietoiletten nicht so ganz überzeugt, geben dann auch knapp zwei Drittel der Damen (60%) an, dass sie sich nicht direkt auf das WC setzen. Weitere 26 Prozent legen erst Toilettenpapier unter, bevor sie sich niederlassen. Aber auch die Herren entwickeln “Vermeidungsstrategien”. Von ihnen nimmt ein Drittel (33%) nicht direkt auf der Toilette Platz und jeder Zweite (51%) vermeidet den Direktkontakt mit der WC-Brille durch Auflegen von Toilettenpapier.
Der erste Eindruck zählt: Wenn es um konkrete Missstände auf Gastronomietoiletten geht, stören sich aber beide Geschlechter gleichermaßen (89%) an unangenehmen Gerüchen. 85 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen beschweren sich zudem über fehlendes Toilettenpapier in öffentlichen Toiletten.
Um die verbesserungswürdige WC-Hygiene zu fördern, können nun Gäste nun auf dem Bewertungsportal www.qype.com neben den Eindrücken zum Essen, der Atmosphäre und der Freundlichkeit in Lokalen auch die Toiletten bewerten. Die besten WCs werden mit dem „00 null null WC Frische-Siegel“ ausgezeichnet. Aus den als besonders schmutzig bewerteten Toiletten werden WCs ausgewählt, denen „00 null null“ ein komplettes Makeover gönnt.
UV-Test deckt Hygienemängel auf
„Das Thema WC-Hygiene ist immer eine sehr heikle Angelegenheit, und für den Gast stellt sich häufig die Frage: Wurde hier richtig sauber gemacht?“, erinnert Ulrich Jander von der GQH Gesellschaft für Qualitätssicherung im Hotel. „Man sollte darauf achten, dass man eine Toilette mit dem entsprechenden Desinfektionsmittel reinigt“, erläutert der Rüsselsheimer Sicherheits- und Fachberater für Brandschutz und Risk Management. „Bei unseren Tests setzen wir stichprobenartig ein Messverfahren ein, das den Bakterienanteil auf dem Deckel anzeigt. Dieses Verfahren ist elektronisch, bekannt ist auch eine andere Form der Messung, der sogenannte Abklatsch.“
Eine andere und einfache Testvariante ist der Einsatz von UV-Licht. So kann überprüft werden, ob die Mitarbeiter eine ordentliche Reinigung durchgeführt haben. „Mittels eines Spezialstiftes, dessen Markierung unsichtbar ist, nehmen wir am Vorabend eine Kennzeichnung auf der Toilette im öffentlichen Bereich vor. Am nächsten Vormittag kontrollieren wir unter Zuhilfenahme von UV-Licht, ob unsere Markierungen noch vorhanden sind. Hiermit lässt sich ganz einfach feststellen, ob gereinigt wurde oder nicht“, so Jander. Die Ergebnisse dieser Tests sind einfach erschreckend und niederschmetternd, wenn man erkennen muss, dass keine ordentliche Reinigung erfolgt ist. Häufig sind diese Arbeiten an Fremdfirmen abgegeben. Vom Reinigungspersonal wird nur kontrolliert, ob die Objekte optisch sauber aussehen, und dann wird nichts gemacht. „Fazit: Wer lieber auf der sicheren Seite sein möchte, sollte mit Desinfektionstüchern versorgt eine öffentliche Toilette benutzen“, rät Jander.