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Spitzenweine zum Schnäppchen-Preis: ZDFzoom untersucht den Markt für “günstige” Tropfen

(Mainz, 23. November 2012) Deutschland ist eine Weintrinker-Nation. Mehr als 20 Liter trinkt der Durchschnittsdeutsche im Jahr, beim Gesamtverbrauch liegt die Bundesrepublik hinter Frankreich, den USA und Italien auf Rang vier. Schlusslicht sind die Deutschen aber beim Bezahlen: In keinem anderen Land geben die Leute so wenig Geld für Wein aus, die Supermarkt-Regale sind voll mit Billig-Angeboten. Aber wie geht das: ein Gran Reserva für 2,99 Euro, ein Grauer Burgunder für 2,29 Euro, und der kalifornische Cabernet Sauvignon für nur 2,79 Euro? “ZDFzoom” ist auf Spurensuche gegangen. “Die Weinprobe – Kann ein guter Tropfen günstig sein?” ist der Titel eines Films von Christiane Schwarz, den das ZDF nun zeigte.

Weinkontrolleur Carsten Wipfler, Winzer Lukas Krauß, Reporterin Christiane Schwarz
Weinkontrolleur Carsten Wipfler, Winzer Lukas Krauß, Reporterin Christiane Schwarz

Discounter Aldi ist nicht von ungefähr der größte Weinverkäufer des Landes. Der Bedarf an riesigen Mengen zum kleinen Preis ist also groß. Tatsächlich finden die Tropfen von Aldi, Rewe und Co. reißenden Absatz. Verständlich, denn nicht nur der Preis stimmt, auch geschmacklich sind die Billig-Erzeugnisse konkurrenzfähig. Doch woher kommen die Massen an vermeintlichen Qualitäts- und Markenweinen zum kleinsten Preis? Welche Mechanismen stecken hinter den günstigen Preisen?

“ZDFzoom” hat Winzer und Großhändler, Weinprüfer und Weintrinker im In- und Ausland aufgesucht, um zu erfahren: Ist nur drin, was rein darf? Steht auch drauf, was drin ist? Die deutschen Behörden jedenfalls geben sich reichlich Mühe, mit strengen Kontrollen die Qualität zu sichern. So ist der staatliche Zwang, für jeden Wein eine Prüfnummer zu beantragen, in anderen Ländern völlig undenkbar. Grundsätzlich eine gute Idee, sagen Experten: Die Nummer soll einen Wein zurück verfolgbar machen. In der Praxis aber stößt das System schnell an Grenzen.