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Sauberes Trinkwasser: Trinkwasserverordnung geändert – Verbindliche Regeln für Leitungen – Hotels müssen jedes Jahr Legionellen-Checks vornehmen

(Berlin, 16. Januar 2013) Damit Trinkwasser künftig noch sicherer wird, setzt die geänderte Trinkwasserverordnung auf neue und verbindliche Regeln für Materialien und Werkstoffe, die mit Trinkwasser in Berührung kommen. Die neue Trinkwasserverordnung ist am 13. Dezember 2012 in Kraft getreten. Trinkwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz kommt in der Regel mit sehr guter Qualität in den Häusern an. Unerwünschte Stoffe können aber überall dort in das Trinkwasser gelangen, wo falsche Materialien für Rohre, Armaturen oder Schläuche in den Gebäuden verwendet werden.

Unbeschwert Duschen können: Hotels müssen Wassersysteme regelmäßig auf gefährlichen Legionellen hin untersuchen
Unbeschwert Duschen können: Hotels müssen Wassersysteme regelmäßig auf gefährlichen Legionellen hin untersuchen

Eine Änderung der Trinkwasserverordnung ermöglicht es dem Umweltbundesamt nun verbindliche Anforderungen an die hygienische Eignung von Werkstoffen und Materialien festzulegen. Nach und nach werden die bisher unverbindlichen Leitlinien ersetzt.

Abgesehen davon, kann jeder Verbraucher selbst darauf achten, dass die Installation die Qualität des Trinkwassers nicht negativ beeinflusst. Zum Trinken oder für Lebensmittelzwecke sollte kein abgestandenes Wasser verwendet werden. Wasser aus dem Hahn sollte etwa eine halbe Minute ablaufen, bis es kühl und frisch heraus kommt.

Seit über 10 Jahre gibt es die Trinkwasserverordnung, aber diese werde erst in den letzten Jahren in Hotels wahrgenommen, kommentiert Ulrich Jander, der aus dem TV bekannte Hotelsicherheitsexperte.

Früher war es normal das aus den Leitungen das Trinkwasser kam aber heute im Rahmen der Globalisierung der neuen Technik die auch in den Hotels Einzug gehalten habe wird seitens der EU und des nationalen rechtes mehr auf die Vorschriften und Gefahren hingewiesen. Sehr viele Menschen sind sich überhaupt nicht bewusst welch ein Gefährdungspotential in unserem Trinkwasser steckt und die Vorschriften die erlassen werden doch schon ihre Berechtigungen haben.

Eines der wichtigsten Neuerungen war die Trennung der Wandhydranten vom Trinkwassernetz. Nun dürfen auch die Ausgleichsbehälter der Heizung nicht mehr direkt mit dem Wasserschlauch verbunden sein. „Wenn der Schlauch nicht richtig abgedreht ist, kann Wasser aus den Ausgleichsbehältern in das Trinkwasserleitungssystem zurücklaufen. Jeder der mal einen Heizkörper entlüftet hat, weiß wie das Wasser dort gut duften kann und das nicht gerade gesundheitsfördernd ist“, sagt Jander.

Legionellen-Check einmal im Jahr
Aus diesem Grund wurde auch Hoteliers eine gesetzliche Grundlage an die Hand gelegt. Danach müssen z.B. Hoteliers und Gastronomen auch die Legionellen-Untersuchung durchführen lassen. „Dies muss mindestens einmal im Jahr durch ein zertifiziertes Labor erfolgen“, macht Jander aufmerksam.

Wie gefährlich Legionellen sein können, zeigte der dramatische Fall im Hotel in Park Freudenstadt. Hier kam im vergangenen Jahr ein Hotelgast ums Leben – durch unmäßige Legionellen-Versuchung des Trinkwassers im Hotel.

Wichtig bei den Legionellen-Untersuchung seien die Entnahmestellen, so Jander. Wo das Trinkwasser zur Überprüfung abgezapft wird, sollte man gemeinsam mit dem Gesundheitsamt festlegen, rät Jander den Hotelbetreibern. Mit entscheidend sei, welche Art Leitungen im Hotelgebäude eingebaut seien. „Sehr häufig finden wir gerade in Küchen, dass an den Eiswürfel- und Kaffeemaschinen oder Kombidämpfern nicht Lebensmittel-gerechte Wasserschläuche angebracht werden, sondern handelsübliche Waschmaschinenschläuche“, berichtet Jander. Diese Schläuche haben u.a. Weichmacher, die sich dann mit dem Trinkwasser versetzen können. Daraus können sich leicht Keime und Bakterien bilden und das Wasser verunreinigen. „Bei unseren Checks haben wir im Wasser bzw. Eiswürfeln die Bakteriendichte gemessen und meistens werden die Werte um die bis zu fünfzigtausende-fache Menge überschritten“, beklagt der Hotelsicherheitsberater.

Ein weiterer, wichtiger Grund für eine regelmäßige Überprüfung des Trinkwassers sind alte Wasserleitungen. “Ablagerungen, Rost, Blei – das sind alles Gefahren, die eine Kontamination bewirken können”, so Jander. Bei Umbauten ergebe es sich häufig, das sich in “toten” Leitungen Keime und Bakterien gebildet haben und beim Druckausgleich in das Leitungssystem geschwemmt würden. “Daher sollte man als Hotelbetreiber unbedingt auch hier auf Prüfungen bestehen”, rät Jander. Im Schadens- oder Unglücksfall stehe der Hotelier aufgrund seines Haftungsrechts unter Druck.