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Rezidor: Verlust 2011 weitet sich auf -11,9 Mio. Euro aus

(Brüssel, 23. Februar 2012) Kurt Ritter ist weiter kräftig in den Miesen: Der Chef von Rezidor – nun Carlson Rezidor Hotel Group – verzeichnet für das vergangene Jahr einen auf -11,9 Millionen Euro ausgeweiteten Verlust. 2010 hatte das Minus noch -2,7 Millionen Euro betragen. Die Rettung erfolgte zu Jahresbeginn durch die Fusion mit der US-Mutter Carlson.

Die Zahlen für 2011 sind nicht gerade ermutigend: Zwar stieg der Rezidor-Umsatz auf 864,2 Millionen Euro (Vorjahr: 785,7 Mio. Euro) und der durchschnittliche Revpar um 3,7 Prozent auf 65,4 Euro. Jedoch geriet bereits das Vorsteuerergebnis Ebit mit -7,7 Millionen Euro in die Verlustzone. Dadurch ergibt sich ein Negativergebnis je Aktie von -0,08 Euro. Nach einem starken drittes Jahresquartal (Umsatzplus von +6,9%) war früh klar, dass 2011 nicht mehr zu retten war. Nach nur neun Monaten lag der Ebit bereits bei -3,7 Millionen Euro. Allein im vierten Quartal betrug das Nachsteuerergebnis ganze -13,6 Millionen Euro. Seit drei Jahren macht Rezidor Verluste, im Krisenjahr sogar -28 Millionen Euro. Die ausführlichen Jahreszahlen sind hier abrufbar: http://phx.corporate-ir.net/External.File?item=UGFyZW50SUQ9MTI3MzA4fENoaWxkSUQ9LTF8VHlwZT0z&t=1

Dennoch hält Rezidor-Chef Kurt Ritter an der starken Expansion fest. Zusammen mit Co-Chairman Hubert Joly will er in diesem Jahr weltweit rund 90 neue Hotels mit insgesamt rund 15.000 Zimmern eröffnen, davon allein 30 Häuser der Kernmarke Radisson Blu. Just in den USA werden die Radisson Hotels und Country Inns & Suites aufgewertet – für rund 600 Millionen US-Dollar.

Die Carlson Rezidor Hotel Group umfasst nun 1.319 Hotels in Betrieb bzw. Entwicklung mit insgesamt rund 208.500 Zimmern. Sitz ist sowohl in Minneapolis/Minnesota und Brüssel. Auch nach dem Zusammenschluss bleibt der rechtliche Status von Rezidor wie bisher: Die Brüsseler Hotelkette ist weiterhin in Stockholm börsennotiert und Carlson ist mit 50,03 Prozent größer Aktionär. Anders als bei Accor – der europäische Hotel-Primus hat mit einemhohen Schuldenberg zu kämpfen – verfügt Rezidor über keinen umfangreichen Immobilienbesitz, den man veräußern und zurückmieten könnte. Die Strategie bei Rezidor lautet seit langem „asset light“. „Wir kaufen nur in Ausnahmefällen Immobilienanteile, wenn dadurch z.B. ein Vertrag in jungen Märkten wie Afrika abgesichert werden kann“, sagte eine Sprecherin.