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Mit dem Haustier ins Hotel: Jeder dritte Hotelier lehnt ab

Hund Familie Auto Reisen(Düsseldorf, 29. Mai 2015) Jeder dritte Hotelier lehnte ab, als die Verbraucherzentrale NRW mit einem Hund und einem Hamster für eine Nacht einchecken wollte. Andere verlangten teilweise hohe Preise. Insgesamt 50 Hotels (je zehn aus jeder Sterne-Kategorie) wurden geprüft, hinzu kamen 13 bundesweite Hotelketten. Das Ergebnis: Jeder dritte Hotelier gab sich widerborstig, als die Verbraucherzentrale mit Boxer “Bello” und Hamster “Horst” für eine Nacht einchecken wollte. Generelle Ablehnung vierbeiniger Gäste zeigten auch sämtliche 44 Hotels der Kette Novum. Andere Ketten regelten das von Haus zu Haus unterschiedlich.

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Die Geldbörse wurde nur in zwei der 50 Herbergen gänzlich verschont – einem Drei-Sterne-Hotel in Detmold sowie einem Fünf-Sterne-Palast in Düsseldorf. Allerdings endete die rheinische Gastfreundlichkeit bei maximal 20 Kilogramm Lebendgewicht. Anderswo gewährten ausgewiesene “Hunde-Hotels” plötzlich nur kleinen Exemplaren bis zwölf Kilogramm oder einer Höhe von 40 cm Einlass. Einer lockte im Internet mit “15 Euro je Nacht”, verlangte auf E-Mail-Anfrage jedoch glatt das Doppelte. Noch mehr Geld brauchte es bei einigen anderen Hoteliers. So waren mal satte 60 Euro “Haustiergebühr” für Boxer Bello fällig – bei freier Logis für den Hamster – oder auch 70 Euro für beide (“35 Euro pro Tier und Tag”). Fünf-Sterne-Körbchen gab es aber auch schon für 15 Euro. In Domizilen mit bis zu drei Sternen kostete ein Plätzchen unisono zwischen fünf und zehn Euro die Nacht – Wassernapf inklusive, aber ohne Frühstücks-Snack.

Einige tierfreundliche Hotels in der Stichprobe beließen es bei einer “Gebühr”. Und die rechnet sich vor allem für Gäste mit längerer Logierdauer oder mehreren Vierbeinern. Denn hier heißt es im Gegensatz zur täglich und pro Exemplar abkassierenden Konkurrenz: einmal zahlen genügt.

Obacht: Wer den Check-In schafft, sollte seinen Liebling tunlichst nicht durch die Räume toben lassen. Die Branche forderte vehement “wohlerzogene” Gäste ein. Obendrein wurde der Besuch von Lounge, Restaurant oder Wellness-Bereich schon mal aufgrund des mitgebrachten Tieres verwehrt. Manche versuchten bereits am E-Mail-Empfang, den Einzug des Hamsters abzuwenden: Sie beharrten auf einem Daueraufenthalt im Käfig oder drohten mit erhöhten Reinigungskosten. Die fürsorglichste Absage kam aus einem Vier-Sterne-Hotel: Für Hamster sei eine Reise nach Lünen schlicht “zu aufregend”.

Übrigens: Selbst Hotels, die Tieren kategorisch den Zutritt verweigerten, öffneten in der Stichprobe ihre Pforten stets für Blinden- und andere Servicehunde – auch wenn das häufig erst auf Nachfrage zu erfahren war.