Skip to content

Mindestlohn kostet Hoteljobs – Top-Hotelier Otto Lindner warnt vor Jobverlusten in Gastronomie und Hotellerie

(Hamburg, 07. November 2013) Der Berufspilot und gelernte Hotelkaufmann redet stets Klartext: Otto Lindner, Chef der Lindner Hotels, warnte nun erneut vor einem Stellenabbau im Gastgewerbe, sollte ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde eingeführt werden. Beim “Zeit-Wirtschaftsforum” heute in Hamburg mahnte er die Koalitionsparteien in Berlin, die Tarifautomonie nicht anzutasten. Ein Mindestentgelt werde direkt zu Arbeitsplatzverlusten in Kleinstbetrieben und auch bei seiner Hotelkette führen.

Otto Lindner
Otto Lindner

Besonders Aushilfsjobs und Arbeitsplätze für Schüler und Studenten in der Anlernphase seien gefährdet, so Lindner. Da die große Mehrheit der Hotels in Deutschland kleine Familienbetriebe mit rund fünf Mitarbeitern seien, würde ein Mindestplatz dort Arbeitsplätze so stark verteuern, dass sie nicht mehr haltbar seien.

Welche Auswirkungen ein Mindestlohn haben kann, verdeutlichte Lindner am Beispiel der Schweiz. Im vergangenen Jahr wurde im Nachbarland ein Mindestentgelt von 3.400 Schweizer Franken monatlich für Hotelangestellte eingeführt. In seinem Hotel in Interlaken musste er daraufhin ein Drittel der Mitarbeiter entlassen, schweren Herzens.

Otto Lindner sprach vor dem erlesenen Zuhörerkreis des “Zeit-Wirtschaftsforums” auch über den Stellenwert von Hotellerie und Touristik in Deutschland. In den vergangenen acht Jahren habe seine Hotelkette rund 1.100 neue Arbeitsplätze geschaffen – auch in Nordrhein-Westfalen – und ohne Subventionen wie beispielsweise beim Bochumer Opel-Werk. In diesem Jahr würden die Lindner Hotels rund 15 Millionen Euro investieren. Die Hotellerie – als gewichtiger Teil der Tourismusindustrie in Deutschland – habe mit der 2010 erfolgten Mehrwertsteuersenkung insgesamt etwa 20.000 Jobs geschaffen und rund eine Milliarde Euro investiert. Dagegen stehen kommunale Bettensteuern und kuriose Abgaben wie die Luftverkehrssteuer.