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Inlandstourismus 2010: Zahl der Gästeübernachtungen um 3% gestiegen – Bundespolitik feiert sich

(Berlin/Wiesbaden, 09. Februar 2011) Bundespolitiker feier (plötzlich) den Tourismus: Nach einem jahrzehntelangen Dörnröschendasein scheint die Touristik in den Fokus der Bundesregierung zu rutschen. In Berlin rühmten nun Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und sein Parteikollege und Tourismus-Beauftragter Ernst Burgbacher die Leistung der Branche. Mit 60,3 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste im vergangenen Jahr (+10% in 2009) sei ein neues Rekord erzielt worden. „Die starke mittelständische Tourismusindustrie in Deutschland hat einen Beitrag dazu geleistet, dass wir die Krise so erfolgreich überwinden konnten“, so Brüderle. Staatsekretär Burgbacher ließ sich sogar zu einem – verdienten – Ruhmeswort hinreißen: „Die Tourismusindustrie zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Deutschland.“

Im vergangenen Jahr nahm die Gesamtzahl der Übernachtungen in den Beherbergungsbetrieben Deutschlands um drei Prozent auf 380,3 Millionen zu. Sie erreichte damit nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis, Wiesbaden) den höchsten Wert seit 1992, als erstmals Daten für Deutschland nach der Wiedervereinigung erhoben wurden. Einen Zuwachs von zwei Prozent auf 320,0 Millionen gab es bei den Übernachtungen von inländischen Gästen. Die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland stiegen gegenüber 2009 mit zehn Prozent auf 60,3 Millionen besonders stark an.

In der Hotellerie nahm die Zahl der Übernachtungen im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 228,3 Millionen zu. Dagegen sank in den Vorsorge- und Rehabilitationskliniken die Zahl der Übernachtungen um ein Prozent auf 45,5 Millionen. Mit 106,5 Millionen blieb die Zahl der Übernachtungen bei den übrigen Betriebsarten im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Bei diesen handelt es sich überwiegend um Ferienunterkünfte, wie zum Beispiel Campingplätze, Ferienhäuser und -wohnungen sowie Erholungs- und Ferienheime.

Die Übernachtungszahlen in Großstädten mit 100 000 und mehr Einwohnern stiegen im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich um neun Prozent auf 103,4 Millionen. In Gemeinden mit weniger als 100 000 Einwohnern nahm die Zahl der Übernachtungen um ein Prozent auf 276,9 Millionen zu.

Weitere Details zur Tourismusstatistik 2010 sind unter www.destatis.de abrufbar.

„Der große Erfolg für das Reiseland Deutschland ist gleichzeitig ein deutliches Indiz für die Leistungsfähigkeit und Flexibilität der deutschen und internationalen Reiseindustrie. Und im abgelaufenen Rekordjahr ist es uns gelungen, schwierige Zeiten wie die während des Vulkanausbruchs zu meistern“, kommentierte Klaus Laepple, Präsident Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW). „Bei einer weiteren positiven Marktentwicklung und auf Basis unserer kundenorientierten und zielgerichteten Marketingaktivitäten scheint es realistisch, in den kommenden zehn Jahren die Marke von 80 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste zu durchbrechen“, prognostizierte Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. (DZT). Zu internationalen Großveranstaltungen wie der Fussball-Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011 und den Events rund um den 125. Geburtstag des Automobils werden in diesem Jahr erneut zahlreiche Besucher aus aller Welt in Deutschland erwartet.

Seit zehn Jahren wächst Deutschland kontinuierlich über dem Niveau in Europa. Mehr als 40 Prozent Wachstum kann das Reiseland Deutschland im Incomingverkehr seit dem Jahr 2000 verzeichnen, als insgesamt 42,6 Millionen Übernachtungen internationaler Gäste registriert wurden.