Berlin, 08. August 2007
Leicht steigende Auslastungsraten und sinkende Durchschnittspreise in der Hotellerie in Deutschland vermeldet der Hotelverband Deutschland (IHA). “Die positiven Impulse des Jahres 2006 und der Fußball-WM konnten nur zwei, drei Monate lang ins Jahr 2007 mitgenommen werden”, berichtet Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes, bei der Vorstellung des IHA-Konjunkturbarometers in Berlin. Zwar sei die Stimmung in der Branche besser als in 2005 oder 2004. “Doch spüren unsere Hoteliers sehr wohl den Kaufkraftentzug durch den Anstieg der Mehrwertsteuer und die massiven Steuer- und Abgabenerhöhungen”, macht Dreesen deutlich. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzte das Beherbergungsgewerbe von Januar bis Mai 2007 nominal 2,0 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum, real bedeutet dies jedoch ein Minus von 0,5 Prozent.
Die Zahl der Übernachtungen stieg in den ersten fünf Monaten des Jahres im klassischen Beherbergungsgewerbe um erfreuliche 3,4 Prozent. “Besonders positiv bewerten wir die erneute Steigerung der Übernachtungszahlen ausländischer Gäste um 7,2 Prozent”, so der IHA-Vorsitzende. Auch die durchschnittliche Zimmerauslastung kletterte im ersten Halbjahr 2007 um 1,3 Prozent auf 61,8 Prozent.” Die größten Zugewinne verzeichneten dabei Hotels in Großstädten (+1,4 Prozent) und Häuser der Budgethotellerie (+2,0 Prozent), während Häuser der Luxushotellerie (+1,2 Prozent) leicht unter dem Durchschnitt blieben.
Doch trotz der Steigerung der Übernachtungszahlen und der Auslastungsquoten in den ersten sechs Monaten des Jahres sanken die durchschnittlichen Zimmerpreise um 2,0 Prozent auf 85 Euro. “Damit konnten wir die Aufwärtsentwicklung des letzten Jahres leider nicht fortsetzen”, kommentiert Dreesen. Die stärksten Rückgänge bei den Durchschnittspreisen mussten die Hotels in mittleren Städten (-3,3 Prozent) hinnehmen. Aber auch die Preise der Häuser in Großstädten (-2,3 Prozent) sowie der Luxushotellerie (-2,6 Prozent) gaben deutlich nach. Das Budgetsegment (-0,5 Prozent) konnte die Preise annähernd halten.
“Wir hoffen nun”, sagt Fritz G. Dreesen abschließend, “dass die neue Lust am Deutschlandurlaub unserer Ferienhotellerie hilft und fordern die Politik auf, den leichten konjunkturellen Aufschwung in unserem Land durch verbesserte wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zu unterstützen.”
Datenquelle: Das Konjunkturbarometer basiert auf Auswertungen des mit Unterstützung des Hotelverbands Deutschland (IHA) monatlich erstellten Hotel-BenchmarkTM Surveys unseres Preferred Partners Deloitte. Der Hotel-Benchmark repräsentiert über 700 Hotels mit fast 120.000 Zimmern und ist damit der größte unabhängige Betriebsvergleich in Deutschlands Hotellerie. Allerdings nehmen größere Hotels höherer Kategorien in Großstädten überproportional häufig am HotelBenchmark teil, so dass die Ergebnisse die Situation des Hotelmarktes im engeren Sinne repräsentativ abbilden, jedoch nicht den Beherbergungsmarkt in Deutschland in seiner gesamten Bandbreite.