Skip to content

Hotelier des Jahres 2010: Verdiente Ehrungen für Fred Hürst und Lothar Eiermann

UPDATE (Berlin, 26. Januar 2010) Große Gala für zwei würdige Branchenvertreter: Fred Hürst, GM des Grand Hyatt Berlin und Area Vice President der börsennotierten Kette, wurde gestern in Berlin mit den als „Branchen-Oscar“ gehandelten Preis „Hoteliers des Jahres 2010“ geehrt. Und Lothar Eiermann, 35 Jahre im Dienst der Gourmandise und Luxushotelier, erhielt mit dem „Special Award“ eine verdiente Ehrung seines vorläufigen Lebenswerkes. Wie gewohnt richteten der Deutsche Fachverlag und die „Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung“ (AHGZ) die als Networking-Event Nr. 1 geschätzte Großveranstaltung im InterContinental Berlin rund 1.000 Gäste aus – zum 21. Mal mit weiteren Steigerung. Denn zum gleichzeitig stattfindenden „Deutschen Hotelkongress“ mit „Hotelexpo“ wurden sensationelle 1.200 Teilnehmer begrüßt – dies ist ein positives Signal für das neue Hoteljahr.

Wie so oft geht vom „Hotelier des Jahres“-Abend ein Impuls mit nachhaltiger Wirkung aus. Zwar ließ sich bei einigen Hoteliers die angespannte Haltung nicht verbergen, aber einhellig bekannt man sic dazu, dass es nichts zu beklagen gäbe. Nun verlief das Hoteljahr 2009 für viele Betriebe dramatisch genug ab, doch die Erwartungshaltung für das Geschäftsergebnis 2010 ist auch nicht allzu hoch trabend. Die etwas gedämpfte Euphorie sei eben ein Zeichen der Zeit und durchaus heilsam, bemerkte ein Branchenbeobachter.

Die Auszeichnung „Hotelier des Jahres“ wird nachwievor als bedeutendste Ehrung betrachtet. Über die Preisträger:

Fred Hürst
Fred Hürst

Fred Hürst, General Manager des Design- und Architekturhotels Grand Hyatt Berlin und Area Vice President Hyatt International, hatte im Mai 1988 mit dem am Rhein gelegenen Hyatt Regency als General Manager das erste deutsche Hotel der Kette eröffnet und lange geleitet. Später wurde er mit Sitz in Mainz als Regional Manager auch für das dortige Haus und das im April 1998 eröffnete Park Hyatt in Hamburg zuständig. Ende 1998 wechselte Hürst dann nach Berlin, um außer seinen überregionalen Tätigkeiten in der Nachfolge von Michael Kiehl auch die Leitung des Grand Hyatt zu übernehmen.

Als Area Vice President baut Fred Hürst zudem die Präsenz der Gruppe in Deutschland aus. Zurzeit zählt Hyatt vier Hotels, außer dem Grand Hyatt, das Park Hyatt Hamburg, das Hyatt Regency Köln sowie das Hyatt Regency Mainz. Geplant sind das Grand Hyatt im Frankfurter Europaviertel sowie das Hyatt Regency im Düsseldorfer Medienhafen. Das Frankfurter Grand Hyatt soll nach Entwürfen des Amsterdamer UN Studios von Städel-Professor Ben van Berkel gebaut werden. Bauherr des Hochhauses ist Vivico Real Estate. Die Pläne sind noch nicht fertig. Das moderne und designorientierte 5-Sterne-Haus in Düsseldorf mit seinen 286 Zimmern und Suiten auf 16 Stockwerken soll 2010 fertig gestellt werden. Das Hotel-Projekt entsteht mit einem Volumen von 145 Mio. Euro und ohne ausländische Investoren.

Lothar Eiermann, Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe, Friedrichsruhe/Zweiflingen (Special Award)

Lothar Eiermann
Lothar Eiermann

Lothar Eiermann war 35 Jahre lang Küchenchef und Direktor des 1712 als Jagdschloss erbauten Wald- und Schlosshotels Friedrichsruhe bei Öhringen. Als er die Leitung übernahm, war er 28 Jahre jung. Der Sterne-Koch machte aus dem ehemals fürstlichen Anwesen, das im Besitz des Fürsten Kraft zu Hohenlohe-Öhringen war und 1965 in ein Hotel umgewandelt wurde, eines der renommiertesten Luxus-Landhotels Deutschlands. Das Haus war das älteste Mitglied der Hotel-Vereinigung Relais & Châteaux in Deutschland und gehörte zu den wenigen Relais Gourmands. Bekannt ist es in erster Linie aufgrund seiner überdurchschnittlichen Küchenleistung.

2005 verkaufte der Fürst zu Hohenlohe-Öhringen das Hotel samt Restaurant und Golfplatz für rund 22 Millionen Euro an den “Schraubenkönig” Reinhold Würth. Danach wurde das Anwesen kräftig renoviert. Die Renovierungs- und Umbauarbeiten für rund 3,5 Millionen Euro wurden bei laufendem Hotel- und Gastronomiebetrieb durchgeführt – unter der Ägide von Lothar Eiermann. Neu ist auch die 4.400 Quadratmeter Wellness- und Spa-Landschaft mit 27 Zimmern, Hallenbad, Freibad und Sauna – Investitionssumme: rund 15 Millionen Euro.

Lothar Eiermann trennte sich im Zuge der Umstrukturierung von dem neuen Träger, der Panorama GmbH, in gegenseitigem Einvernehmen, wie Eiermann sagt. Seinen Nachfolgern indes wünscht der scheidende Chef alles Gute: Durch die Investitionen habe Friedrichsruhe eine Zukunft als eines der schönsten Resorts in Europa vor sich. Nun orientiert sich Eiermann erst einmal neu – mit seiner Frau bewohnt er eine Wohnung im fürstlichen Forsthaus und widmet sich ganz dem Alltag eines Privatiers – einschließlich Muße auf dem Green und Ungeduld beim Schlangestehen an der Supermarktkasse. Weitere Pläne hegt er noch nicht – aber ist schwer vorstellbar, dass Lothar Eiermann sich ganz zur Ruhe setzt.

Nach der Gala ist vor der Gala
Die Auswahl der Preisträger erfolgt in einer Jury, die von prominenten Branchenvertretern, ehemaligen Preisträgern und der AHGZ-Redaktion besetzt ist. Nur höchst selten wird die Wahl der Juroren offen kritisiert. Zwar behaupten nicht wenige Hoteliers, einen solchen Preis nicht unbedingt haben zu wollen, sind aber trotzdem ein wenig neidisch auf die geehrten Kollegen – dennoch zollen alle den Preisträgern ihren Respekt. Die Gala und der zunehmend erfolgreichere „Deutsche Hotelkongress“ sind sowohl für die wöchentlich erscheinende AHGZ als auch die Sponsorpartner aus der Zulieferindustrie eine sehr willkommene Plattform zur Kundenbindung. Neben Fachinformationen Print & Online sind eben persönliche Begegnungen in entspannter Atmosphäre immer noch die beste Vertriebsmethode.