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Grand Hotel Heiligendamm: Ausgeglichenes Ergebnis für 2013 angepeilt – Kein Zeitdruck bei Investorensuche

(Heiligendamm, 24. Januar 2013) Nach der Insolvenz herrscht endlich wieder Sonnenschein: Das Grand Hotel Heiligendamm ist unter der kaufmännischen Führung von Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum auf gutem Wege zu einem ausgeglichenen Ergebnis in diesem Jahr. Es sei für 2013 zwar kein Gewinn zu erwarten, aber eben auch kein größerer Verlust, berichten Medien unter Berufung auf den Anwalt. Seit dem 1. Mai 2012 steht das ehemalige G8-Gipfelhotel unter Zwangsverwaltung, nachdem die Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG der ehemaligen Fundus Fonds Insolvenz anmelden musste.

Grand Hotel Heiligendamm: Ausgeglichenes Ergebnis für 2013 angepeilt - Kein Zeitdruck bei Investorensuche
Grand Hotel Heiligendamm: Ausgeglichenes Ergebnis für 2013 angepeilt – Kein Zeitdruck bei Investorensuche

Die Zahl der Buchungen habe sich nach einem kurzzeitigen Einbruch stabilisiert und das Geschäftsjahr 2012 wurde “erstaunlich gut” abgeschlossen, so Zumbaum. Die positiven Geschäftszahlen machen sich besonders gut bei der weiterhin laufenden Investorensuche. “Wir haben mit vielen Leuten gesprochen und sprechen weiter mit Ihnen”, heißt es von Zumbaum. Wer den Hotelbetrieb übernehmen könnte, ist bislang reine Spekulation. Ein neuer Investor müsste auch Einigkeit mit dem Initiator Anno August Jagdfeld – bis vor kurzem noch Chef der Fundus Fonds – erzielen, da diesem diverse Grundstücke auf dem Hotelgelände gehören. Jagdfeld wird weiterhin ein gewisses Eigeninteresse an dem imposanten Hotelkomplex nachgesagt. Ob er es nach seinem Abtritt bei Fundus Fonds – Sohn Benedikt Jagdfeld (34) übernahm das Ruder und baut die Familienfirma zur Deutschen Immobilien Gruppe um – noch umsetzen will, bleibt fraglich. Bislang zeigte sich Jagdfeld senior Vorschlägen zum Verkauf seiner Liegenschaften in der “weißen Stadt am Meer” nicht sehr aufgeschlossen gegenüber. Bei der Suche nach einem neuen Hotelinvestor (und Betreiber) gege es keinen Zeitdruck. Dennoch stehe eine baldige Einigung im Raum.

Für die bisherige Orangerie des Grand Hotels Heiligendamm gibt es indes einen neuen Investor: Die Berliner Median Klinik-Gruppe will diese übernehmen und in die benachbarte Klinik integrieren. Der neue Hotelbeirat empfahl nun der Stadtvertreterversammlung von Bad Doberan, dem Verkauf zuzustimmen. Eine Störung des Hotelbetriebs durch Klinikgäste sei nicht zu erwarten, meinte Zumbaum.

Jagdfelds leiten Generationenwechsel ein: Benedikt Jagdfeld übernimmt die Immobilien-Sparte
Benedikt Jagdfeld (32) ist neuer Chef der neugegründeten „Deutschen Immobilien Gruppe“ (DIG) und löst damit seinen Vater Anno August Jagdfeld (66) an der Spitze der früheren Fundus-Gruppe ab. Als geschäftsführender Gesellschafter der DVI Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbh, der Kerngesellschaft der DIG, zeichnet der studierte Immobilienökonom nunmehr verantwortlich für die früher in der Fundus-Gruppe gebündelten Dienstleistungen rund um die Immobilie. „Nach einigen Lehrjahren freue ich mich, jetzt die Verantwortung zu übernehmen. Unsere Kunden und Mitarbeiter stehen dabei für mich klar im Fokus. Dafür werde ich mein Bestes geben und gleich zum Start neue Akzente setzen. Ich will nicht alles anders, aber vieles besser machen“, so der 32-Jährige.

Benedikt Jagdfeld hat an der Lancaster University Betriebswirtschaftslehre studiert und sein Studium mit einem Master in Finanzen und Immobilien an der Cambridge University abgeschlossen. Er arbeitete danach im internationalen Immobilienfinanzierungsgeschäft einer weltweit tätigen Investmentbank in London. Seit sechs Jahren hat er sämtliche Bereiche der Jagdfeld Gruppe kennengelernt und sich vor allem in die Immobiliensparte eingearbeitet. Währenddessen hat Benedikt Jagdfeld noch den Abschluss als Immobilienökonom an der Universität Regensburg (IREBS) erworben.

Der erste neue Akzent von Benedikt Jagdfeld: Im Unterschied zur Fundus-Gruppe, die vor allem Immobilien im eigenen Bestand betreute, bietet die DIG ihre Dienstleistungen jetzt auch Dritten an. „Vor allem im Bereich der Revitalisierung von Shopping-Centern, Einkaufszentren und Fachmärkten gibt es noch großes Potenzial. Von Erfahrung und Kompetenz unserer schnellen und schlagkräftigen Teams, die allein hier mehr als 200 Objekte mit einem Volumen von mehr als 2,5 Milliarden Euro betreut haben, können jetzt alle institutionellen Immobilieneigentümer profitieren“, erläutert Jagdfeld. Der Markt hat die neuen Angebote der DIG bereits gut aufgenommen: In kurzer Zeit wurden bereits Drittmandate im dreistelligen Millionen-Euro-Volumen akquiriert.

Zur „Deutschen Immobilien Gruppe“ (DIG) gehören die drei Unternehmen DVI Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbh, die Deutsche Wohnimmobilien Verwaltungs- und Entwicklungsgesellschaft (DWI) und die DTI Deutsche Technikgesellschaft für Immobilien mbH am Stammsitz in Düren (NRW). Ihre 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen profundes Know-how rund um die Immobilie aus mehr als 30 Jahren mit. Aktuell sind über 600.000 qm vermietbare Fläche (Büro, Shopping-Center, Gewerbe, Wohnen und Hotels) im Management bei einer Vermietungsquote von über 98 Prozent.

Mit dem Generationenwechsel ist auch eine Neuausrichtung der bislang in der Fundus-Gruppe gebündelten Immobilien-Sparte der Jagdfeld Gruppe verbunden. Da Geschlossene Immobilienfonds für den Publikumsmarkt ihren Zenit überschritten haben, werden neue Fonds, wie bereits 2012 angekündigt, nicht mehr aufgelegt und die Fundus Fonds-Verwaltungen daher sukzessive abgewickelt. Wo sie etwa als Geschäftsbesorgerin für Fonds aktiv war, ist die DVI an ihre Stelle getreten.

Die Fundus Fonds-Verwaltungen hatten bereits 2004 den letzten geschlossenen Immobilienfonds aufgelegt. Da ihre Bedeutung innerhalb der Jagdfeld Gruppe seither kontinuierlich sank, ist sie Ende 2012 von einer GmbH in eine KG umgewandelt worden – die bei Unternehmensabwicklungen übliche wie adäquate Rechtsform. Sie wird geleitet von den kaufmännischen Angestellten Else Oppitz und Marita Schlemmer sowie dem langjährigen Prokuristen Bernd Magulsky.

„Mit 66 Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, den Generationenübergang Stück für Stück zu vollziehen. Mein Sohn Benedikt ist für unser Stammgeschäft bestens gerüstet. Daher habe ich ihm jetzt gerne Platz gemacht, damit er seinen eigenen Weg gehen kann. Jede Generation hat ihre eigenen Ideen, für die sie nun den erforderlichen Freiraum hat“, erklärte Anno August Jagdfeld. Unberührt von der Nachfolgeregelung bleibt die Stellung von Anno August Jagdfeld etwa als Komplementär und persönlich haftender Gesellschafter des Adlon-Fonds; gleiches gilt auch für alle anderen Unternehmungen außerhalb der früheren Fundus-Gruppe, etwa für die Aktivitäten der Jagdfeld Gruppe an der Ostsee und in Berlin.