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Entwicklung des Gastronomiemarktes in Deutschland: Stabile Konsumentenausgaben in der Branche in 2010

(Nürnberg, 14. März 2011) Der Außer-Haus-Markt in Deutschland konnte trotz der positiven gesamtökonomischen Voraussetzungen im Gesamtjahr 2010 noch nicht wieder wachsen. Nach Ergebnissen aus dem “Crest”-Verbraucherpanel der NPD Group Deutschland, Nürnberg, gaben die Konsumenten in Deutschland mit 64,3 Milliarden Euro praktisch genauso viel aus wie im Vorjahr, rechnerisch ergab sich ein Plus von +0,2%. Im Vorjahr 2009 sanken die Verbraucherausgaben für Essen-außer-Haus krisenbedingt noch um -1,3%. Die Anzahl der Besuche sank in 2010 allerdings weiter um -1,3% auf 11,7 Milliarden. Damit registrierten Restaurants, Imbisse, Kantinen und Co. rund 32 Millionen ‚Verzehrsfälle‘ pro Tag. Die Gesamtausgaben blieben stabil, da pro Besuch mehr Geld ausgegeben wurde. Somit konnte trotz des deutlich verbesserten Konsumklimas sowie der rückläufigen Arbeitslosigkeit der Gastronomiemarkt noch nicht vom Aufschwung profitieren. Gründe für die Zurückhaltung der Verbraucher lagen insbesondere darin, dass während der Wirtschaftskrise erlerntes Verzehrsverhalten beibehalten wurde, so ‚snackten‘ die Deutschen weiterhin weniger (rückläufiger Zwischendurchverzehr). Außerdem wurde das Geld eher für andere größere Anschaffungen wie Unterhaltungselektronik ausgegeben, die im Vorjahr noch verschoben wurden.

Entwicklung des Gastronomiemarktes in Deutschland 2010
Entwicklung des Gastronomiemarktes in Deutschland 2010

Erholung in der zweiten Jahreshälfte
Im Jahresverlauf hat sich die Entwicklung von Quartal zu Quartal allerdings verbessert. Das erste Halbjahr war von einer rückläufigen Entwicklung der Konsumentenausgaben geprägt, im zweiten Halbjahr gaben die Verbraucher aber wieder mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Lediglich durch die schwierigen Wetterbedingungen wurde das Wachstum in den letzten Monaten des Jahres deutlich gebremst.

Gewinner war die Gemeinschaftsverpflegung
Im Jahresvergleich konnte die Gemeinschaftsverpflegung (Arbeits- und Ausbildungsplatzverpflegung) mit +1,9% die größten Umsatzzuwächse verbuchen, insbesondere durch rückläufige Kurzarbeit, einer höheren Anzahl Vollzeitbeschäftigter sowie dem weiteren Ausbau der Schulverpflegung. Die Schnellgastronomie profitierte besonders von einem Besuchsplus zur Mittagszeit unter der Woche. Weiter rückläufig blieben die Ausgaben in den Bedienungs- und Hotelrestaurants sowie in der Erlebnisgastronomie.

Frühindikatoren im Markt zeigten sich verbessert
Während des Jahres 2009 besuchten besonders die Familien seltener die Gastronomie, an den sogenannten ‚Socializing-Besuchen‘ (Freunde treffen, mit Partner oder Famile ausgehen) sowie dem Zwischendurchverzehr wurde gespart. Zumindest bei den Familien sowie den Socializing-Besuchen zeigte sich der Markt in 2010 jedoch wieder erholt.

Neben dem Verzicht auf Gastronomiebesuche (‚Trading Out‘) konnte in 2009 jedoch auch beobachtet werden, dass die Verbraucher versuchten, die Ausgaben pro Besuch niedriger zu halten (‚Trading Down‘). Dies erfolgte durch den Verzicht auf einzelne Produkte und die Wahl günstigerer Produkte und Marktsegmente. „In 2010 zeigte sich, dass die Verbraucher wieder bereit waren, etwas mehr für ihren Gastronomiebesuch auszugeben. Sie entschieden sich häufiger für höherpreisige Produkte und Marktsegmente. Allerdings blieben die Verbraucher weiterhin sehr preissensibel und entschieden sich öfter für Betriebe mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis“, sagte Jochen Pinsker, Senior Vice President Foodservice Europe der NPD Group Deutschland.

Ausblick
Die Zeichen für die Entwicklung der Gastronomie im Jahr 2011 sind überwiegend positiv. Die erwartete Erholung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sollte mittelfristig dazu führen, dass die Verbraucher ihr Ausgehverhalten sukzessive ändern und ihre Besuchsfrequenz erhöhen.  Die ersten Ergebnisse für die Monate Januar und Februar 2011 sehen bereits sehr vielversprechend aus. Insbesondere wer sich in Bezug auf gutes Preis-Leistungs-Verhältnis positioniert, dabei Gäste bindet und Loyalität stärkt, hat gute Chancen auf Wachstum in 2011.