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Deutsche Hotellerie blickt positiv auf 2013 zurück – Neue Hotels verschärfen Wettbewerb – Mehr Gäste aus dem Ausland erwartet

(Frankfurt/Main, 13. März 2014) 2013 war ein weiteres erfolgreiches Jahr für die deutsche Hotellerie. Mit 410,8 Millionen Übernachtungen konnte ein erneuter Rekord verzeichnet werden. Das Plus von ein Prozent gegenüber dem Vorjahr ist vorrangig auf die Zunahme der Übernachtungen ausländischer Gäste um vier Prozent auf 71,6 Millionen zurückzuführen, während die Übernachtungszahl inländischer Gäste mit 339,2 Millionen nahezu unverändert blieb. Die höchsten Zuwachsraten verzeichneten die Arabischen Golfstaaten (+19,5 %) als Quellmarkt, gefolgt von Israel (+15,8 %), Russland (+15,7 %), Bulgarien (+14,5 %) und der Ukraine (+14,2 %). Das ist das Ergebnis der aktuellen Ausgabe „Hotelmarkt Deutschland 2013“ von PKF Hotelexperts.

Hotels Deutschland

Die in einer Stichprobe erfassten überwiegend markengebundenen Drei- bis Fünf-Sterne-Hotels verzeichneten 2013 eine leichte Steigerung des Revpars (Ertrag pro verfügbarem Zimmer) um 1 % auf 65,51 Euro.

Während im ersten und dritten Quartal ein leicht rückläufiger Revpar verzeichnet wurde, konnten im zweiten und vierten Quartal Steigerungen von jeweils 0,7 % zum Vorjahr erzielt werden. Das 2. und 3. Quartal stellen traditionell die stärksten Quartale dar, bedingt durch die hohe Nachfrage nach Tagungen und Kongresse sowie von Städtereisenden.Hotelmarkt Deutschland 2013 - Chart 1

 

Unteres Preissegment mit den höchsten Steigerungsraten
Wie schon 2012 konnten Hotels im unteren Preissegment (Netto-Zimmerpreis unter 55 Euro) im vergangenen Jahr die größte Steigerung des Revpars um 3,2 % auf rund 32 Euro erzielen. Dies ist insbesondere auf eine Erhöhung des Netto- Zimmerpreises um 2,9 % (auf rund 53 Euro) zurückzuführen, während die Belegung weitestgehend konstant blieb. In den mittleren Preiskategorien wurden keine größeren Schwankungen des Revpars verzeichnet (-0,1 % in Hotels der Preiskategorie 55 Euro bis 80 Euro, +0,1 % in Hotels der Preiskategorie 80 Euro bis 120 Euro). Im hochpreisigen Segment (Netto- Zimmerpreis über 120 EUro) konnte durch einen Anstieg der Belegungsrate um 0,7 % auf 66,2 % der leichte Rückgang des Netto-Zimmerpreises (-0,1 %) kompensiert werden und der Rev- PAR insgesamt um 0,6 % auf rund 102 Euro leicht gesteigert werden. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Upscale- Hotellerie damit besonders im Bereich des Netto-Zimmerpreises (nach einem Einbruch um 13,9 % in 2012) wieder stabilisiert.

In allen drei untersuchten Segmenten (Stadthotels, Flughafenhotels und Hotels an Sekundärstandorten) konnten 2013 leichte Zuwächse beim Revpar erzielt werden. Stadthotels verzeichneten eine Steigerung um 1,1 % auf rund 71 Euro, während Hotels an Sekundärstandorten den durchschnittlichen Revpar auf rund 45 Euro (+0,6 %) erhöhen konnten. Im Segment der Flughafenhotels ist der Zuwachs um 1 % auf rund 69 Euro besonders hervorzuheben, nachdem im vergangenen Jahr eine negative Rev- PAR-Entwicklung (-1,9 %) – bedingt durch ein starkes Absinken des Netto-Zimmerpreises (-12,9 % von 2011 zu 2012) – verzeichnet wurde.

Primärstandorte
Alle Hotels an Primärstandorten in der erfassten Stichprobe konnten 2013 steigende Belegungsraten verzeichnen. Die Entwicklung des Revpars war jedoch aufgrund teilweise sinkender Netto- Zimmerpreise sehr unterschiedlich: Während Köln und Hamburg deutliche Zuwächse verzeichnen konnten, kam es in München und Frankfurt zur Stagnation bzw. in Düsseldorf und Berlin sogar zu rückläufigen Entwicklungen.

München
Mit rund 91 Euro konnte München im Jahr 2013 erneut den höchsten Revpar der untersuchten Primärstandorte erzielen. Im Vergleich zu der extrem positiven Entwicklung des Vorjahres (+11,2 % im Vergleich zu 2011), welche vorwiegend durch den starken Anstieg im Netto-Zimmerpreis (+8,5 %) bedingt war, blieb der Revpar in München 2013 trotz eines guten Messejahres mit den beiden Leitmessen Bau und Bauma jedoch nahezu unverändert (+0,4 %).

Frankfurt am Main
Nach einem Rückgang des Revpars im vergangenen Jahr um rund 2 % konnten die untersuchten Hotels in Frankfurt am Main 2013 eine leichte Steigerung um 0,8 % auf 80,35 Euro verzeichnen. Während der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis weitestgehend konstant blieb (-0,1 %), führte die leichte Erhöhung der Zimmerbelegung um +0,9 % zu einer Erhöhung des Revpars, die jedoch trotz einer positiven Nachfrageentwicklung aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks infolge der Angebotserhöhung marginal ausfiel.

Berlin
Mit rund 68 Euro verzeichneten die Hotels in Berlin 2013 erneut den niedrigsten Revpar der untersuchten Primärstandorte. Dies ist vorwiegend auf das weiterhin stark unterdurchschnittliche Preisniveau in der Hauptstadt zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis weiter gesunken, sodass auch die Revpar-Entwicklung negativ war. Die negative Entwicklung steht weiterhin in Zusammenhang mit der anhaltenden Ausweitung der Hotelkapazitäten. Mit einem Absinken um rund 2 % verzeichnete Berlin den deutlichsten Revpar-Rückgang der untersuchten Primärstädte.

Köln
Die erfassten Hotels in Köln konnten 2013 aufgrund eines starken Messejahres die deutlichste Revpar-Steigerung der Primärstandorte registrieren (+8,8 %). Neben einer leicht erhöhten Zimmerbelegung (+1,2 % auf 68,8 %) führte insbesondere der starke Anstieg des durchschnittlichen Netto-Zimmerpreises um 7,5 % zur Steigerung des Revpars auf 84,15 Euro. Durch die weitere Erhöhung des Preisniveaus konnten die Hotels der Domstadt den höchsten Netto- Zimmerpreis der Stichprobe erzielen (rund 122 Euro).

Düsseldorf
Düsseldorf musste aufgrund eines tournusbedingt schwächeren Messejahres mit rund 75 Euro (-1,5 %) einen Rückgang des Revpars im Vergleich zu 2012 hinnehmen. Die negative Entwicklung ist insbesondere auf den rückläufigen Netto- Zimmerpreises von rund 113 Euro (-4,8 %) zurückzuführen, der auch mit der erhöhten Zimmerbelegung von 66,3 % (+3,4 %) nicht kompensiert werden konnte.

Hamburg
Die Stadt Hamburg verzeichnete 2013 den zweitgrößten Zuwachs des Revpars (+5,4 %). Während die Hamburger Hotels, neben den Hotels in Köln, als einzige der Primärstandorte das Preisniveau halten konnten (+0,2 %), führte besonders der Anstieg der Zimmerbelegung um 5,2 % zur Erhöhung des Revpars auf rund 84 Euro. Insgesamt stiegen in Hamburg die Übernachtungen um 9,1 %, was auch die ungebrochene Attraktivität der Stadt als Städtereisedestination unterstreicht.

Sekundärstandorte
Die höchsten Revpar-Werte an Sekundärstandorten wurden 2013 in Heidelberg (71,30 Euro), Mainz (66,76 Euro) und Wiesbaden (66,54 Euro) erzielt. Heidelberg (+5,6 %) gehörte neben Dortmund (+7,7 %) und Leipzig (+7,5 %) auch zu den Sekundärstandorten mit den deutlichsten Steigerungsraten des vergangenen Jahres, die an allen drei Standorten auf die Kombination aus erhöhtem Netto-Zimmerpreis und gestiegener Zimmerbelegung zurückzuführen war.

Während auch die erfassten Hotels in Hannover und Mannheim den Revpar erhöhen konnten (+4,8 % bzw. +4,4 %), war die Entwicklung in Nürnberg, Potsdam und Stuttgart negativ. Das Absinken des Revpars in Nürnberg und Stuttgart war bedingt durch ein niedrigeres Preisniveau (-5,5 % bzw. -3,8 %). In Potsdam dagegen wirkte sich der Belegungsrückgang (-4,9 %) negativ auf den Revpar aus, der mit rund 41 Euro weiterhin das Schlusslicht darstellt.

Ausblick
Auch 2013 verzeichnete das Statistische Bundesamt einen neuen Rekord von rund 410,8 Millionen Übernachtungen in Deutschland. Bei dem Anstieg blieb die Zahl der Übernachtungen von inländischen Gästen mit 339,2 Millionen nahezu unverändert, was die zunehmende Bedeutung ausländischer Gäste auf dem deutschen Markt verdeutlicht. Weiteres Wachstum wird vor allem von den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China erwartet.

Wie auch im Vorjahr wird das Hotelangebot ebenfalls weiter steigen, was sich insbesondere zu Lasten nicht mehr zeitgemäßer Betriebe auswirken wird. Des Weiteren werden die in Deutschland vergleichsweise niedrigen durchschnittlichen Netto-Zimmerpreise auch 2014 eine große Herausforderung für die Hoteliers darstellen.

Die Entwicklung des deutschen Hotelmarktes, insbesondere der Stadthotellerie, hängt in großem Maße von der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft ab. Derzeitige Prognosen gehen von einer spürbaren Belebung der Weltkonjunktur aus. Zwar ist die Konjunktur im Euroraum noch vergleichsweise schwach, jedoch wird erwartet, dass die ergriffenen strukturellen Anpassungsmaßnahmen zu einer Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität führen. Eine positive Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorausgesetzt, sprechen derzeit alle Anzeichen für ein weiteres gutes, zumindest stabiles, Jahr für die deutsche Hotellerie.