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Brandschutz im Hotel: Die schwersten Hotelbrände in der Übersicht – Checkliste zum kostenfreien Download

Ist die Zufahrt für die Feuerwehr nicht geklärt, gibt es keine Betriebserlaubnis - in Berlin musste nun deshalb ein Hotel zwangsweise schließen(Rüsselsheim, 26. Mai 2016) Der Hotelbrand in Schneizlreuth in Oberbayern mit sechs Toten ist die bislang schwerste Feuerkatastrophe in der Hotellerie in Deutschland. Als Brandursache wird ein technischer Defekt in elektrischen Anlagen des Hotels vermutet. Dass der Brandschutz in deutschen Hotels stark verbesserungswürdig ist, berichtet der auf Hotelsicherheit spezialisierte TV-Experte Ulrich Jander (www.hotelchecker.tv) seit vielen Jahren. Der aktuelle Fall mit sechs toten Hotelgästen zeige, wie eminent wichtig aktive Brandschutzmaßnahmen, u.a. Checks der brandschutztechnischen Einrichtungen, und Evakuierungsübungen mit den Hotelmitarbeitern sind, so Jander. Aus aktuellem Anlass veröffentlichte der Sicherheitsexperte ein Update der Brandschutz-Checkliste. PDF-Download hier: https://de.scribd.com/doc/266508402/Brandschutz-Im-Hotel-Checkliste

“Etliche Hoteliers machen leider zu wenig Gedanken über das sog. Travel Risk Management”, beklagt der Hotelexperte. Nach Paragraf 618 BGB (“Pflicht zu Schutzmaßnahmen”, http://www.juraforum.de/gesetze/bgb/618-pflicht-zu-schutzmassnahmen) seien gerade bei Geschäftsreisenden die Risiken ständig zu überprüfen, u.a. gibt es eine Sicherheitsfachkraft im Hotel, werden unter den Mitarbeitern Brandschutzhelfer ausgebildet, werden die brandschutztechnischen Einrichtungen wie Rauchmelder, und Brandschutztüren regelmäßig und richtig gewartet.


Chronik der schwersten Hotelbrände seit 1970

07. Oktober 1972: Mit dem Hotel Gräfinburg brennt eines der ältesten Gebäude in der Innenstadt von Traben-Trarbach aus. Acht Tote sind zu beklagen.

20. Mai 1974: In Celle brennt das über 400 Jahre alte Fachwerkhaus Hotel Borches ab. Fünf Menschen kommen ums Leben.

September 1979: Ein Feuer bricht im Hotel Haus Luckner auf der Nordseeinsel Amrum aus – sechs Personen sterben in den Flammen.

30. August 1981: In Ebermannstadt (Franken) verbrennen acht Menschen bei einem Feuer im Hotel Zur Sonne. Ein Kabelbrand wurde ihnen zum Verhängnis.

27. Dezember 1986: Im Hotel am Rießersee in Garmisch-Partenkirchen ereignet sich auf Grund eines Defekts in einer Zuleitung zu einem Flüssiggastank eine schwere Explosion. Zehn Menschen sterben. Ermittlungen erhärten den Verdacht auf Brandstiftung. Die örtliche Polizei bestätigt, rund zwei Stunden vor Ausbruch des Feuers eine Bombendrohung erhalten zu haben und verdächtigt eine Hotelgewerkschaft. Diese weist den Verdacht jedoch von sich.

16. Dezember 1989: Ein Betrunkener verursacht mit einer Zigarette einen Brand im Berliner Hotel Central – acht Tote.

02. Juli 1993: Bei einem Hotelbrand in der osttürkischen Provinzhauptstadt Van werden zehn Menschen getötet und 27 weitere verletzt. Es gibt Hinweise auf Brandstiftung. In dem Hotel sollen Frauen aus den Ex-Sowjetrepubliken der Prostitution nachgegangen sein.

17. Juli 1996: Bei einem Hotelbrand in der südchinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen kommen 29 Menschen ums Leben. Dreizehn Insassen werden verletzt. Nach Angaben der Behörden brach das Feuer in einem Restaurant im zweiten Stock des Touristenhotels Duanxi aus.

21. August 1996: Vier Menschen sterben bei einem – angeblich aus Liebeskummer gelegten – Hotelbrand in Mittelfrankreich. Eine 26-Jährige gestand kurz nach der Tat, sie habe sich an einem Bewohner rächen wollen, der sie verlassen habe. Die Frau
und ein 27-jähriger Komplize wurden festgenommen. Sie hatten einen Papierkorb in der Eingangshalle des Hotels in Clermont-Ferrand angezündet.

17. November 1996: Bei einem Hotelbrand kommen in Istanbul 17 Menschen ums Leben. Mehr als 40 werden teilweise schwer verletzt. Als Brandursache vermuten Feuerwehrexperten undichte Gasleitungen in dem Gebäude, das sich im
Touristenzentrum Laleli nahe dem geschlossenen Basar befindet.

25. November 1996: Drei Menschen kommen bei einem Hotelbrand im New Yorker Stadtteil Harlem ums Leben. Wenigstens 30 weitere Bewohner des als Obdachlosenasyl genutzten Hotels erleiden Verletzungen. Das Feuer bricht noch vor
Morgengrauen im vierten Stock des sechsstöckigen Gebäudes aus und breitet sich in Windeseile aus. Die Feuerwehr ist bereits zwei Minuten nach dem Notruf an der Brandstelle und evakuiert mehr als 100 Bewohner.

27. Januar 1997: Bei einem Hotelfeuer in einem Vorort von Denver (US-Staat Colorado) kommen fünf Menschen ums Leben. Etwa hundert Hotelgäste können sich in Sicherheit bringen. Einige Gäste berichten von einer Explosion kurz bevor die Flammen entdeckt wurden.

29. Januar 1997: 39 Tote und rund 100 Verletzte sind bei einem Hotelbrand in Changsha/Zentralchina zu beklagen. Das Feuer brach in den frühen Morgenstunden in einem privaten Fischrestaurant im zweiten Stock des siebenstöckigen Gebäudes aus. Es breitete sich rasch über das ganze Hotel aus und überraschte die 170 Hotelgäste im Schlaf. Da die Fluchtwege versperrt waren, sprangen viele aus dem Fenster.

27. April 1997: Das Feuer in einem sechsstöckigen Hotel in der südphilippinischen Stadt Cotabato bricht in den oberen, weitgehend aus Holz gebauten Etagen aus. Vermutlicher Auslöser war laut Berichten der Feuerwehr ein Kurzschluß. Mindestens zwölf Verletzte, 28 Tote.

11. Juli 1997: Bei dem verheerenden Brand in einem Luxushotel in der thailändischen Touristenhochburg Pattaya kommen 91 Menschen ums Leben. Viele der Opfer waren bei dem Brand in ihren Hotelzimmern und auf den Fluren erstickt, weil die Notausgänge von der Hotelleitung aus Angst vor Zechprellern zugesperrt waren. Und damit nicht genug: Es hält sich das hartnäckige Gerücht, Feuerwehrleute und Sicherheitsbeamte hätten die Toten und Schwerverletzten ausgeraubt. Zudem
hatten die Leitern der Feuerwehr nach Fernsehberichten nur bis in den siebten der 17 Stockwerke des Gebäudes gereicht.

10. Januar 1998: Bei einem Hotelbrand im Nordosten Chinas kommen 23 Menschen ums Leben. Das Feuer in dem sechsstöckigen Hotel in der Provinz Jilin wurde angeblich durch ein Kleidungsstück ausgelöst, das an einem Heizgerät gehangen habe.

03. Dezember 1998: Beim Brand eines Waisenhauses in der philippinischen Hauptstadt Manila kommen mindestens 27 Menschen in den Flammen ums Leben. 21 der Opfer sind Kinder, die anderen Betreuer und Angestellte. Sie werden im Schlaf von den Flammen überrascht. Sämtliche Fluchtwege erweisen sich als versperrt, Türen sind hermetisch verschlossen. Vermutlich war ein Kurzschluß in der völlig veralteten elektrischen Anlage die Ursache der Katastrophe. Tragisch: Obwohl das Gebäude nur 500 Meter von der nächsten Feuerwache entfernt war, verging bis zum Eintreffen der Löschmannschaften angeblich fast eine Stunde.

07. April 2000: Durch ein Feuer in einem Hotel in China sterben 13 Menschen. Als Ursache vermutet man einen achtloser Raucher in einem Hotelzimmer. Das Feuer brach im zehnten Stock des Meilihua-Hotels in Dezhou in der ostchinesischen Provinz Shandong aus. Unter den Toten waren Hotelgäste, der Vizegeschäftsführer des Hotel eigenen Nachtklubs, drei Wachleute und eine Angestellte. Das zehnte Stockwerk des Hotels wurde völlig zerstört, während der Rest des Hotels
unbeschadet blieb.

23. Juni 2000: 18 junge Rucksackreisende kommen durch die schlimmste Brandkatastrophe in Australien seit mehr als 30 Jahren ums Leben. Das Feuer ereignet sich im Palace Backpackers Hostel in dem kleinen Ort Childers, 250 Kilometer nördlich von Brisbane. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei um zehn Briten, drei Australier, zwei Niederländer und je einen
Spanier, Koreaner und Japaner.

26. September 2000: Bei einem Hotelbrand im Hamburger Vergnügungsviertel St. Pauli kommt ein 50 Jahre alter Mann ums Leben. Neun Menschen können über Drehleitern aus den Flammen des Hotels am Hans-Albers-Platz gerettet werden.
Verursacher des Brandes war nach ersten Ermittlungen der Polizei der umgekommene 50-jährige deutsche Hotelgast. Er habe
vermutlich im Bett geraucht und sei dabei eingeschlafen.

17. Dezember 2001: Bei einem offenbar absichtlich gelegten Feuer in einem Touristen-Hotel im Herzen von Paris sind in der Nacht zum Montag vier Menschen ums Leben gekommen. Es gab 17 zum Teil schwer Verletzte. Der Brand brach morgens in dem Gebäude am Seine-Ufer gegenüber der Ile de la Cité aus. Ein vorbestrafter 36-Jähriger wurde festgenommen. 150 Feuerwehrmännern gelang es nach zwei Stunden, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Zwei 23 Jahre alte Studentinnen aus Italien erstickten in ihren Zimmern im sechsten Stock. Zwei verbrannte Leichen im ersten Stock konnten zunächst nicht identifiziert werden.

11.03.2002: Beim Eintreffen der Feuerwehr im Kempisnski Neu Isenburg brannte der Dachstuhl durch. Über die Drehleiter wurde ein Außenangriff und zeitgleich über drei Trupps im Innenangriff über zwei verschiedene Treppen drei C-Rohre im Innenangriff vorgenommen. Über einen Außenagriff mit der Cafs-Anlage konnte das Feuer in kürzester Zeit unter Kontrolle gebracht werden. Über die Leiterbühne und die Drehleiter aus Dreieich wurden weitere Angriffe vorgetragen sowie die Dachhaut geöffnet. Durch defekte Wasserleitungen im Dachbereich entstadn Wasserschaden in den darunter liegenden Stockwerken. In verschiedenen Stockwerken kamen Wassersauger zum Einsatz. Das auslaufende Wasser aus defekten Rohren wurde zum Teil durch die Feuerwehr blind gesetzt und zum anderen später durch abschiebern der Leitung geschlossen. Insgesamt waren 32 Atemschutzgeräte durch die Trupps der oben genannten Feuerwehren eingesetzt. Die Zusammenarbeit der Feuerwehren und des Rettungsdienstes klappte vorbildlich. Bereits nach 13 Minuten waren zwei Löschzüge aus Neu-Isenburg vor Ort

09.01.2003: Brand im Hotel Ritter
Im Hotel Ritter inmitten der historischen Altstadt von Neckargemünd brach am 09.01.2003 gegen 22.45 Uhr im Dachstuhl des denkmalgeschützten Gebäudes ein Feuer aus. Der gesamte Dachstuhl des Gebäudes brannte in voller Ausdehnung. Trotz eines massiven Löschangriffs, bei dem zum Teil zwei Wenderohre, zwei B-Rohre und zehn C-Rohre eingesetzt wurden, konnte der Dachstuhl nicht gehalten werden.

02.12.2005:Bei einem Feuer im Hotel Residenz Heinz Winkler in Aschau im Chiemgau wurden zwölf Menschen verletzt. Nach Polizeiangaben gab es im Personalgebäude des Hotels eine starke Rauchentwicklung. 19 Menschen waren zunächst vom Rauch eingeschlossen worden, 18 von ihnen konnten von der Feuerwehr geborgen werden. Sie wurden mit teils schweren Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus gebracht. Eine 20-jährige Angestellte sprang in Panik von einem Balkon des Hauses im ersten Stock und verletzte sich schwer.

22.02.2006 Ein wahres Flammeninferno vernichtete einen riesigen Hotelkomplex im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen.
Nach ersten Angaben der Polizei soll das Feuer aus bislang ungeklärter Ursache im großen Speisesaal des Hotels „Wikings Inn“ ausgebrochen sein. Die Flammen breiteten sich rasend schnell auf den ganze Komplex aus. Als erste Kräfte der Feuerwehr eintrafen, stand das Hotel bereits in Vollbrand. Bis zu fünf Meter hohe Flammen schlugen aus dem Dach des 5-stöckigen Gebäudes. Zum Zeitpunkt des Brandausbruches befanden sich keine Personen im Gebäude. Die Feuerwehr kämpft zur Zeit noch mit 150 Kräften gegen das Feuer. Es sind insgesamt sechs Ortsfeuerwehren im Einsatz. Die Löscharbeiten werden noch bis in den Tag hinein andauern. Das Hotel ist komplett zerstört. Der Schaden wird in die Hunderttausende gehen.

01.08.2006 Brand in einem Hotel n Hannover im Wellnessbereich: Am frühen Morgen kam es im einem Hotel in der Podbielskistraße 21 (List) zu einem Brand im Wellnessbereich, der im Keller untergebracht ist. Aufgrund der Rauchausbreitung auf Teile des Hotels, evakuierten Kräfte der Feuerwehr und Mitarbeiter des Hotels 78 der insgesamt 196 Gäste. Verletzt wurde niemand.

23.05.2015 Schwerer Hotelbrand: 6 Gäste tot
Ein zum Gästehaus umgebauter Bauernhof in Schneizlreuth (Berchtesgadener Land) ist in die frühen Morgenstunden in Brand geraten. 41 Hotelgäste wurden mit zum Teil schweren Verbrennungen gerettet, sechs Männer wurden im Laufe des Tages nur noch tot aufgefunden. Als Brandursache wird ein Defekt an einer technischen Anlage vermutet.