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Ägypten: Trotz Krise sicheres Reiseland: Niedrige Nebenkosten locken ans Rote Meer

(Hurghada/Ägypten, 10. März 2013) Die politisch angespannte Lage in Ägypten hält so manchen Reisewilligen ab, das Land der Pharaonen zu besuchen. Doch in den klassischen Tourismus-Destinationen am Roten Meer ist es entspannt und ruhig. In Hurghada klagen Tourismus-Manager, aber auch Einheimische über das Ausbleiben der Gäste, denn diese Stadt lebt ausschließlich vom Fremdenverkehr.

Hurghada - Perle am Roten Meer
Hurghada – Perle am Roten Meer

“Die Nebenkosten sind aufgrund des schwachen ägyptischen Pfunds sehr niedrig”, so Mortada Ahmed, der seit Jahren als Fremdenführer in Hurghada tätig ist, gegenüber pressetext. “Der Fremdenverkehr ist neben den Einnahmen aus dem Suez-Kanal – die jährlich mehr als fünf Mrd. Dollar ausmachen – der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor des Landes.” Derzeit sei die Situation für die Ägypter nicht einfach, denn der Rückgang der Besucher wirke sich dramatisch aus.

 

Hurghada ist eine Stadt, die in den 1980er-Jahren mit Hilfe ausländischer Investoren aus dem Boden gestampft wurde. Es sollte die Stranddestination schlechthin werden. “2008 war Hurghada immer noch die größte Baustelle Afrikas”, berichtet Ahmed. Unzählige Hotel-Ressorts reihen sich nebeneinander. Vertreten sind nicht nur internationale Luxus-Ketten, sondern auch lokale Betreiber. Aufgrund seines Klimas ist es ein ganzjähriges Reiseziel.

Citadel Azur Resort
Citadel Azur Resort

Vor 22 Jahren kam auch das deutsche Ehepaar Barbara und Thomas Bordiehn im Rahmen eines GTZ-Programms hierher – sie als Tourismusfachfrau, er als Küchenchef. “Wir sollten die Menschen hier auf den Tourismus vorbereiten und sie ausbilden”, erzählt Barbara Bordiehn im pressetext-Gespräch. Immer noch bilden sie in der “Villa Kunterbunt” junge Menschen für die Praxis in der Gastronomie aus und betreiben zudem eines der besten Restaurants der Region – das “B’s at Marina”.

Thomas Bordiehn präsentiert hier eine moderne Fusion-Küche und kreiert Gerichte wie etwa Kamellenden-Steak mit Chilli-Schokoladensauce und Spätzle. “Ich versuche kulinarische Highlights der lokalen Küche mit europäischen zu kombinieren”, erzählt der Haubenkoch. Doch das Geschäft läuft derzeit nicht besonders gut. Die Gäste fehlen – obgleich es hier absolut sicher ist, wie er selbst erklärt.

In der Region um Hurghada gibt es viel zu entdecken. Veranstalter wie Alltours bieten aber auch Exkursionen nach Kairo, Luxor und Alexandria an. “Eine gebuchte Exkursion bringt vor allem auch Vorteile in puncto Sicherheit”, meint Alltours-Pressesprecherin Alexandra Hoffmann gegenüber pressetext. “Unsere Mitarbeiter und Reiseleiter sind bestens über die Situation informiert.”

Großartige und schützenswerte Unterwasserwelt

“Ein Grund, warum diese Region auch zu einem touristischen Magneten geworden ist, ist die reichhaltige Unterwasserwelt des Roten Meeres”, erklärt Mohamed Ali Hafez, Executive Assistant Manager des Citadel Azur Resorts. “Unmittelbar vor unserem Strand liegt ein intaktes Hausriff. Außerdem bieten wir zahlreiche Tauchausflüge an”, so der Manager.

In den vergangenen Jahren hat die Umweltorganisation Hepca sehr viel zum Erhalt der intakten Meeresumwelt beigetragen. Ein wesentlicher Beitrag war die Schaffung von sicheren Ankerplätzen bei Riffen, um keine Korallen zu zerstören. Ein weiterer Punkt war und ist ein umfassendes Abfallmanagement, das sowohl eine Müllablagerung im Meer als auch auf dem Festland verhindern soll.

“Wir haben in einer Studie nachgewisen, dass ein lebender Hai jährlich rund 100.000 Dollar Umsatz bringt. Damit konnten wir ein Ende der Hai-Fischerei im Roten Meer durchsetzen”, so Amr Ali, Hepca-Managing Director. Hepca hat darüber hinaus auch ein Delfin-Schutzgebiet eingerichtet und leistet mit Hilfe eines mobilen Klassenzimmers Aufklärungsarbeit in den Städten und Dörfern.