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Zahl, was es Dir wert war – Preise für Tagungsräume im Hotel einfach selbst bestimmen – Marketing-Clou oder pure Verweiflung?

Tagungsraum im Andel's Hotel BerlinBerlin – Der Kampf um Tagungsgäste wird jeden Tag härter. Nun versucht das Andel’s Hotel in Berlin, was kürzlich mit überlangen Betten (auf 2,50 Meter ausgefahren) für Basketballer wie Dirk Nowitzki in die Schlagzeilen kam, mit einer ungewöhnlichen MICE-Werbeaktion auf sich aufmerksam zu machen: Neue Firmenkunden dürfen bis Jahresende den Preis für Tagungsräume selbst bestimmen.

Zahl doch was Du willst, oder: was es Dir wert war – solche Marketing-Clous gab es in der Vergangenheit immer wieder auch in der Hotellerie und Gastronomie. Meist fällt das Resultat ganz zufriedenstellend aus: Gäste sind (bei ordentlicher Leistung und passablem Service) bereit, dies auch adäquat zu bezahlen. Schnäppchenjäger, die nur nach Preiskrachern suchen, treten da selten auf.

„Ich motiviere meine Mitarbeiter täglich dazu, neue Wege zu gehen, um unsere Gäste zu überraschen. Langfristig können wir uns nur so von unseren Mitbewerbern differenzieren und auf dem hart umkämpften Tagungsmarkt bestehen”, stellte es GM Ralph Alsdorf nun dar. Zu beachten ist beim Berliner Andel’s Hotel auch, dass die Lage weitab hinter Mitte und Alex als ungünstig zu betrachten ist und das Entree eher an eine unpersönliche Bahnhofshalle als an eine heimelige “Living Lobby” anmutet.

Nun will man offenbar aus großem Marktdruck hin mit mutigen MICE-Kunden irgendwie vorankommen. Das Angebot gilt ab 1. Oktober: Im Paket enthalten ist die Raummiete, die Kaffeepausen, das Mittag- und Abendessen nach Wahl des Küchenchefs, die Übernachtung mit Frühstück, der Zugang zum Spa- und Wellnessbereich sowie modernste Technik. Die Teilnehmerzahl für die Tagung ist auf maximal 50 Personen und die Dauer auf zwei Tage festgelegt.

Es bleibt abzuwarten, wann und wo die ersten Nachahmer in der stressgeplagten Tagungshotellerie auftreten.