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Wie Hotelbewertungen bei holidaycheck.com gekauft werden – Bloggerin enthüllt Anwerbeversuch

UPDATE (Bottighofen/Schweiz, 22. Januar 2013) Im Internet geht es drunter und drüber: Nun legte die eine Bloggerin offen, wie sie für gefälschte Hotelbewertungen bei holidaycheck.com gewonnen werden sollte. “Bei unserem Projekt werden Hotels auf verschiedenen Portalen bewertet, unter anderem Holidaycheck. Sie bewerten ein Hotel und erhalten dafür 5 Euro, sobald die Bewertung online ist”, zitiert die Bloggerin ein Werbemail.

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Man könne im Monat 20 Bewertungen abgeben und damit 100 Euro verdienen – für nur zwei Stunden Arbeit. Es würden anfangs 50 “Partner” für die offenkundlichen Manipulierungen gesucht, heißt es. Wer daran teilnimmt, muss keineswegs im betreffenden Hotel genächtigt haben. Per E-Mail erhalte man den Bewertungslink zum Hotel und Informationen zur Bewertung. “Da die Bewertung individuell ist (falls nicht anders von uns in angegeben) wäre der Bewertungstext und Reisendaten ganz Ihnen überlassen. Seien Sie kreativ und variieren Sie bei den Texten und Reisedaten”, so das zitierte Anwerbeschreiben.

Hotelbewertungen werden immer wichtiger

Damit wird ganz offen zur Fälschung von Hotelbewertungen aufgerufen.

Auf Nachfrage wurde entgegnet: “Wir machen keine Fake-Einträge für Hotels. Natürlich können dabei nur Hotels bewertet werden, wo Sie bereits Urlaub gemacht haben. (…) Leider werden auf solchen Portalen eher schlechte Einträge, als Gute gemacht. Wem etwas nicht passt, schreibt das sofort hinein & wem etwas gefällt nur sehr selten. Deshalb versuchen wir die Hotels zu unterstützen und geben Ihnen Ratschläge.”

Der Name der betreffenden Agentur wird mit “ReBrand-Team” angegeben.

UPDATE   Die Bloggerin half holidaycheck.com, den Verfasser der Mail an sie ausfindig zu machen. “Im Rahmen eines einstweiligen Verfügungsverfahrens wurde dieser Verfasser schließlich dazu verpflichtet, keine weiteren Anwerbungsversuche dieser Art zu unternehmen, diese Art von Geschäftsmodell einzustellen und eine Strafzahlung zu leisten”, ergänzte ein Sprecher von holidaycheck.com. Da sich das Geschäft unseres Verfahrensgegners noch im Anbahnungsstadium befände, konnte  auch durch die freundliche Hilfe der Bloggerin Schaden für holidaycheck.com abgewendet werden, heißt es weiter.