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Was wird aus dem Hotelbau-Boom in Russland? Über 100 neue Tophotels in Planung – Enorme Absatzchancen für Qualitäts-Zulieferer – Mehr Betten für Fussball-WM 2018 benötigt

(Moskau, 18. März 2014) Ein riesiger Absatzmarkt gerät in Gefahr: Sanktionen der EU und der USA könnten die gewaltigen Hotelbau-Vorhaben in Russland – laut tophotelprojects.com sind dies derzeit 108 Hotelprojekte – große Steine in den Weg legen. Gerade zur Fußball-WM 2018 (8. Juni bis 8. Juli 2018) müssen weitere Hotels auch in der mittleren Komfort-Kategorie gebaut werden.

In den elf WM-Städten Russlands, darunter Moskau, St. Petersburg, Kaliningrad und Wolgograd, entstehen neue Bahnhöfe, Flughäfen, Einkaufszentren,  Bürokomplexe, Krankenhäuser und eben Hotels. Dazu werden auch bestehende Wohngebäude in Mittelklasse-Hotels umgewandelt, so der Plan.

„Wie sich vor allem die rund 40 Hotelprojekte der großen US-amerikanischen Hotelketten wie Hilton Worldwide, Hyatt International, InterContinental Hotels Group, Marriott International, Starwood Hotels & Resorts und der Wyndham Hotel Group in Russland entwickeln, werden unsere Hotelmarkt-Analysten detailliert beobachten“, erläuterte Rolf W. Schmidt, Geschäftsführer von tophotelprojects.com.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krim-Krise könnten auch den Tourismus hart treffen. Neue Einschränkungen bei der Visa-Vergabe für Übernachtungsgäste aus Russland würden u.a. die Türkei und auch Deutschland betreffen. Deutschland ist auf Platz drei der wichtigsten Auslandsreiseziele nach der Türkei (Platz 1) und der Ukraine (Feriendestination Krim, Platz 2). Neun Prozent aller Auslandsreisen von Russen führten 2012 nach Deutschland – das waren 2,3 Millionen Reisen.

Im Jahr 2012 unternahmen die Russen insgesamt 27,2 Millionen Auslandsreisen, davon entfielen 72 Prozent auf Urlaubsreisen und 16 Prozent auf Geschäftsreisen (4,2 Mio.). Auf längere Reisen von vier Nächten und mehr entfielen 87 Prozent bzw. 23,7 Millionen der gesamten Auslandsreisen der Russen und auf Kurzreisen von eine bis drei Nächten 13 Prozent bzw. 3,4 Millionen der Auslandsreisen. Die meisten EU-Visa für russische Gäste wurden 2012 von Finnland ausgestellt (1,3 Mio.). In Deutschland wurden gerade einmal etwas über 397.000 Visa erteilt.