Skip to content

Wann sorgen Hoteliers endlich für mehr Sicherheit? Schon wieder Raubüberfall auf Tophotel

Nun werden auch Tophotels zunehmend überfallen, wie jüngst das Pullman Hotel Schweizerhof Berlin

(Berlin, 15. Januar 2015) Sie wollen offenbar nicht dazu lernen: Immer öfter werden auch Vier- und Fünf-Sterne-Hotels zum Ziel von bewaffneten Raubüberfällen. Die Serie an Gangster-Stories – gerade aus Berlin – reißt nicht ab. Nach dem Winters Hotel in Mitte war nun das Pullman Hotel Schweizerhof in der City West dran. Was bisher zum Alltag in Fastfood-Restaurants gehörte, erfasst zunehmend die Hotellerie. Neuerdings werden auch Vier- und Fünf-Sterne-Hotels, wie zuletzt das Maritim Bonn (wiederholt innerhalb von drei Monaten), von bewaffneten und maskierten Männern überfallen.

Nun werden auch Tophotels zunehmend überfallen, wie jüngst das Pullman Hotel Schweizerhof Berlin
Nun werden auch Tophotels zunehmend überfallen, wie jüngst das Pullman Hotel Schweizerhof Berlin

Immer mehr Raubüberfälle auf Hotels – Interview mit Ulrich Jander bei HOTELIER TV
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=43TzFsDBr64]

Sie kamen in der vergangenen Nacht um 2:30 Uhr. Die beiden Night Auditors (47 und 51 Jahre alt) wurden an der Rezeption mit Pistolen bedroht. Die beiden Gangster zwangen die Hotelmitarbeiter, sich auf den Boden zu legen. Sie entkamen unerkannt mit einer nicht näher bezifferten Summe Bargeld; diese wird meist nicht oder fälschlich benannt, um möglichst kein Nachahmungstäter anzustacheln. Die beiden Angestellten erlitten bei dem Überfall einen Schock.


Wie schützt man sein Hotel vor Raubüberfällen? Interview mit Sicherheitsexperte Ulrich Jander
[soundcloud url=”https://api.soundcloud.com/tracks/177971561″ params=”color=ff5500&auto_play=false&hide_related=false&show_comments=true&show_user=true&show_reposts=false” width=”100%” height=”166″ iframe=”true”/]


Gangster lieben Hotels, denn sie gelten als ungesichert und verfügen oftmals über nennenswerte Bargeld-Summen an der Rezeption. Dass Gauner und Gangster vermehrt Hotels in Visier nehmen, ist seit vielen Monaten zu beobachten. Der auf Hotelsicherheit spezialisierte TV-Experte Ulrich Jander (www.hotelchecker.tv) warnt seit Langem davor und mahnt dringend zu mehr Sicherheit.

Zur modernen Sicherheits-Ausstattung im Hotel gehört:

  • Hochauflösende Videokameras an allen Ein- und Ausgängen (abschreckende Wirkung; wichtig zur Täter-Identifikation)
  • Bargeld in Tresoren mit Zeitschließ-Automatik verstauen – und dies am Eingang per Aufkleber titulieren
  • Professionelle Opfer-Betreuung betroffener Hotelmitarbeiter (Betriebspsychologen, Unterstützung vom Weissen Ring)

Die Zahl der bewaffneten Raubüberfälle auf Hotels nimmt in ganz Deutschland zu. In Berlin kam es gleich zu einer ganzen Serie: In den vergangenen drei Wochen waren es gleich drei Überfälle auf Stadthotels. Zuweilen werden Hotelmitarbeiter dabei auch körperlich erheblich verletzt.


Polizei-Ratgeber bei Raubüberfällen: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/raub.html


Nach Raubüberfällen kann es zu Psychotraumata kommen, auch wenn der betroffene Mitarbeiter körperlich nicht zu Schaden kam. Dann ist eine umfassende Betreuung wichtig, raten die Berufsgenossenschaften.

Erstbetreuung vor Ort
Psychische Verletzungen bedürfen, wie körperliche Wunden, besonderer Hilfe zur Heilung und dies möglichst rasch nach dem Gewaltereignis, um der Entstehung von psychischen Erkrankungen mit Langzeitfolgen entgegen zu wirken und die natürlichen Selbstheilungskräfte eines jeden Menschen zu unterstützen. Wichtig ist daher eine schnelle Betreuung nach dem Raubüberfall.

Wichtig ist, dass die innerbetriebliche Meldekette, die zeitnahe Benachrichtigung des Vorgesetzten/Inhabers oder eines benannten innerbetrieblichen Erstbetreuers, geregelt ist.

Hilfreich für die Betroffenen ist die Erstbetreuung durch eine geeignete Kollegin oder einen geeigneten Kollegen vor Ort im Betrieb (innerbetrieblicher Erstbetreuer). Insbesondere in der ersten Zeit nach einem Überfallereignis benötigen die Betroffenen Sicherheit und Unterstützung, um Abstand zu gewinnen und ihre innere Stabilität wiederzufinden. Diese Unterstützung zu geben ist Aufgabe des innerbetrieblichen Erstbetreuers. Als vertrauenswürdige und stabile Persönlichkeit verfügt sie/er über die notwendigen Kompetenzen, um der betroffenen Person unmittelbar nach dem Überfallereignis das notwendige Sicherheitsgefühl zu geben. Gegebenenfalls können auch Vorgesetzte für diese Aufgabe sensibilisiert werden.

Die Aufgaben des innerbetrieblichen Erstbetreuers sind:

  • betroffene Personen vom Tatort wegbringen
  • zum Arzt begleiten (ohne körperliche Verletzungen, aber mit psychischer Beeinträchtigung zum Arzt des Vertrauens, wenn auch körperliche Verletzungen vorliegen zum Durchgangsarzt)
  • zur Polizei begleiten
  • nach Hause bzw. in eine aus der Sicht der betroffenen Person sichere Umgebung begleiten
  • Familienangehörige der betroffenen Person informieren
  • Ansprechpartner im Betrieb und zu Hause sein
  • Vorgesetzte informieren
  • bei Formalitäten unterstützen

Über diese Maßnahmen hinaus kann es erforderlich werden, vertrauensfördernde Maßnahmen (z. B. zeitweiser Arbeitsplatzwechsel oder Einsatz nicht in den dunklen Abendstunden oder allein) durchzuführen, wenn die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.