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US-Hotels mit verdeckten Kosten in der Kritik – 2,5 Milliarden US-Dollar Extra-Umsatz

Dollar US-Dollar(New York, 01. September 2014) Ohen Extradollar geht offenbar kaum etwas: US-Hotelketten steigern ihre Erträge durch versteckte Gebühren auf rund 2,25 Milliarden US-Dollar, sechs Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Hochrechnung der renommierten Cornell Hotel School wirft massive Medienkritik an der Geschäftsphilosophie von namhaften Hotelkonzernen auf; HOTELIER TV (http://www.hoteliertv.net/international) berichtete mehrmals.

Was bei Fluggesellschaft (“Easy Boarding”, Übergepäck etc.) gang und gäbe ist, wird nun auch von der Hotellerie erfasst: Jedes Extra kostet Geld, zwar nur ein paar wenige Dollar, doch dies läppert sich. Gepäckaufbewahrung – eigentlich ein Grundservice für Hotelgäste, sollte man meinen – wird immer häufiger mit einem oder zwei US-Dollar je Koffer berechnet. Annahme von Kuriersendungen kostet mehr: Im Hyatt Regency San Antonia zahlt man für die Annahme von Fedex-Sendungen 10 bis 25 US-Dollar. Selbst die Nutzung von Zimmersafes kostet in etlichen US-Hotels 1,50 US-Dollar je Nacht. Immer mehr weniger Services werden kostenfrei, d.h. im Zimmerpreis inklusive, angeboten. Mit den Extragebühren konnte der Jahresumsatz der US-Hotellerie (2013: 122,2 Milliarden US-Dollar) um gute zwei Prozent gesteigert werden, so eine Studie von STR.

Dass es sich nicht immer um Sonderleistungen handelt, die auch bezahlt sein wollen, zeigt ein Beispiel aus dem Liberty Hotel in Boston: Entnimmt ein Gast der Minibar in seinem Zimmer eine Dose Cola, wird dies mit fünf US-Dollar auf die Rechnung gesetzt. Und – so verrät das Kleingedruckte – ein Aufschlag von 18 Prozent für die Wiederauffüllung der Minibar. Im Aria Resort & Casino in Las Vegas kostet die Nutzung der Minibar auch Geld, wenn man selbstgekaufte Dosen oder Wasserflaschen kühl einlagert – happige 25 US-Dollar pro Tag.

Als unliebsame Geldmacherei empfinden Gäste auch den Usus in manchen Luxushotels, Sondergebühren bei gleichzeitig kostspieligen Zimmerpreisen zu verlangen. So berechne man im St. Regis Bahia Beach Resort (650 US-Dollar je Nacht) täglich 60 Dollar mehr – für einen Welcome-Drink beim Check-in, Wlan-Zugang, Sonnenschirme am Strand, Fahrradausleih oder Eistee am Pool; ganz gleich ob man die Services in Anspruch nehmen wolle oder nicht. Im Fairmont Southampton in Bermuda schlägt man auf den Zimmerpreis (469 US-Dollar) satte 19 Prozent pro Person auf – für Trinkgeld.

In Las Vegas werde die Gebührenberechnen zur Perfektion geführt, so die Berichte. Im Bellagio Resort kann man die üblichen langen Schlangen beim Check-in umgehen, für 30 US-Dollar extra. Will man etwas früher einchecken, kostet dies auch 30 Dollar obendrauf. Und später auschecken – noch einmal 30 Dollar, bitte. Jeder Extrawunsch wird erfüllt – gegen Geld! Ein breites Bett für die Kinder, ein Zimmer nicht zu nahe an den Aufzügen, ein Zimmer mit Ausblick, oder ein Zimmer in den unteren Stockwerken – immer werden 30 US-Dollar fällig.

Auch eine Selbstverständlichkeit wird nun zum Geschäft: Im Paris Las Vegas Hotel and Casino wird der Ausdruck des Boardingpasses für den Heimflug mit 7,95 US-Dollar berechnet.