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Test: Vielflieger-Programme für Urlaubsreisende meist ungeeignet

(Buxtehude, 24. Januar 2014) Die Fluggesellschaften buhlen um jeden Gast: Wer sich für die Mitgliedschaft in einem der Vielfliegerclubs entscheidet, bekommt seine Flugmeilen gutgeschrieben und kann diese später u. a. gegen Prämienflüge eintauschen. Doch in der Praxis sind diese Programme oft alles andere als lukrativ. Was für Geschäftsreisende, die ihre Meilen privat abfliegen können, lohnend ist, entpuppt sich für Privatreisende meist als “Milchmädchenrechnung”. Das verdeutlicht ein Test der Zeitschrift “Reise & Preise”. Von 13 getesteten Vielfliegerprogrammen schnitt einzig der “Executive Club” von British Airways als “sehr empfehlenswert” ab.

Test: Vielflieger-Programme für Urlaubsreisende meist ungeeignet
Test: Vielflieger-Programme für Urlaubsreisende meist ungeeignet

Drei weitere Programme wurden als “empfehlenswert” eingestuft, sieben kamen über ein “bedingt empfehlenswert” nicht hinaus, zwei Programme fielen mit einem “weniger empfehlenswert” gänzlich durch. Bemängelt haben die Tester in erster Linie die viel zu hohen Gebühren, die der Kunde zu tragen hat. Bei einem Fernflug belaufen sich die Steuern und Gebühren inklusive Kerosinzuschlag nicht selten auf 400 Euro und mehr. “Von einem Freiflug kann da nicht mehr die Rede sein”, resümierte Oliver Kühn, Chefredakteur des Reisemagazins. Zudem schreiben die meisten Gesellschaften auf Billigflüge nur 25 bzw. 50 % der geflogenen Meilen gut. “Urlaubsreisende, die nur einmal im Jahr eine Fernreise machen”, rät Kühn, “fahren auf jeden Fall besser, wenn Sie sich grundsätzlich für das günstigste Bezahlticket entscheiden”.

Die Fluggesellschaften versprechen: Wer der Airline treu bleibt, kann sich schon nach wenigen Flügen über einen Freiflug freuen. Doch die Praxis sieht anders aus. Was für Geschäftsreisende, die die angesammelten Meilen privat abfliegen können, ein Anreiz sein mag, entpuppt sich für Privatreisende oftmals als “Milchmädchenrechnung”.

Das zeigt ein Test der Zeitschrift “Reise & Preise”. Von 13 getesteten Vielfliegerprogrammen wurde einzig der “Executive Club” von British Airways als “sehr empfehlenswert” eingestuft. Drei weitere Angebote schnitten mit “empfehlenswert” ab, alle anderen mussten sich mit einem “bedingt empfehlenswert” oder “weniger empfehlenswert” begnügen.

So funktioniert das Meilensammeln: Wer dem Vielfliegerprogramm einer Fluggesellschaft beitritt, bekommt nach jedem Flug die zurückgelegten Meilen gutgeschrieben. Hat sich auf dem Konto eine bestimmte Anzahl an Meilen angesammelt, kann der Kunde diese gegen Prämien eintauschen., etwa gegen einen Prämienflug. Beispiel: Bei Lufthansas Vielflieger-Club “Miles & More” braucht man 80.000 Meilen, um einen Prämienflug nach Fernost zu bekommen. Für einen Prämienflug nach Bangkok etwa muss ein Flugreisender zuvor etwa achtmal nach Singapur oder zehnmal nach New York geflogen sein. Wer denkt, er bekommt den Prämienflug kostenlos, irrt: Die Steuern und Gebühren, also Sicherheitsgebühren, Service-Entgelte und Kerosinzuschläge, trägt der Kunde. Für einen Lufthansa-Prämienflug von Frankfurt nach Bangkok sind das rund 380 Euro. “Urlaubsreisende, die im Jahr höchstens eine Fernreise machen”, rät Oliver Kühn, Chefredakteur von “Reise & Preise”, “sollten sich immer für das jeweils preiswerteste Bezahlticket entscheiden, das ist auf jeden Fall günstiger.” Aufgrund der hohen Gebühren für Prämienflüge ist es sinnvoller, die gesammelten Meilen stattdessen beispielsweise für ein Upgrade in die Business einzusetzen, weil dafür keine Extrakosten anfallen.

Bevor man sich für ein Vielflieger-Programm entscheidet, sollte geklärt werden, ob die Airline für alle Arten von Flugtickets Meilen gutschreibt. Schließlich greifen Flugreisende i. d. R. auf das günstigste Angebot zurück. Wenn es auf die billigsten Buchungsklassen nur 25 % der Meilen gibt, wie es bei Air France, KLM, Air Berlin, Lufthansa und Thai Airways der Fall ist, dann rückt der Prämienflug in weite Ferne. Gerade einmal sieben der von “Reise & Preise” getesteten Fluggesellschaften schreiben für alle veröffentlichten Tarife 100 % gut. Ebenso wichtig ist es, sich schon einmal Gedanken über die Reiseziele der nächsten Jahre zu machen, schließlich soll der Meilen-Kontostand auf allen Flügen kontinuierlich anwachsen. Meilen können nämlich auch bei Partnergesellschaften gesammelt werden. Bei Lufthansa, die der “Star Alliance” angehört, kommen 28 Airlines in Frage, u. a. United Airlines und Turkish Airlines. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, ob die Partner 100 % der geflogenen Meilen gutschreiben oder nur einen Teil davon. Nicht selten stellt sich heraus, dass einer dieser Partner sogar die besseren Konditionen bietet. Last but not least sollte der Kunde in Erfahrung bringen, wann die gesammelten Meilen verfallen. Bei der arabischen Etihad haben die Meilen eine Haltbarkeit von nur zwei Jahren, bei Delta Air Lines bleiben sie hingegen bis zum Tod des Mitglieds erhalten. Bei anderen Gesellschaften, etwa beim Testsieger British Airways und bei Lufthansa, kann der vorzeitige Meilenverfall durch den Erwerb einer Airline-Kreditkarte verhindert werden.

So finden Sie das beste Meilenprogramm
Klären Sie, ob es auch für Billigtarife 100 % Meilengutschrift gibt
Wählen Sie eine Airline, die Ihre Wunschziele der nächsten Jahre anbietet
Überprüfen Sie, ob die Partner-Airlines evtl. attraktivere Konditionen bieten
Bringen Sie in Erfahrung, bei welcher Airline die Prämien am günstigsten sind
Klären Sie, ob es eine Möglichkeit gibt, den vorzeitigen Meilenverfall zu verhindern