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Terrorbekämpfung in Hotels: Bedrohungslagen wird prekär – Mitarbeiter durchleuchten

Fred der Bombenleger - Bombe im Hotel - Test mit Bombenattrappe

Fred der Bombenleger - Bombe im Hotel - Test mit Bombenattrappe(Hamburg, 07. Januar 2015) Daimler macht es nun vor: Alle drei Monate werden alle 280.000 Mitarbeiter im Rahmen der Terrorbekämpfung durchleuchtet. Wer auf einer der Sanktionslisten der Europäischen Union und der USA stehe, müsse gehen. Konkrete Bedrohungslagen bestehen nicht nur für große Industrieunternehmen, auch Hotels sind betroffen. Davor warnt der aus dem Fernsehen bekannte Hotel-Sicherheitsexperte Ulrich Jander im Interview mit HOTELIER TV & RADIO.

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Salafisten könnten in Hotels von innen heraus zuschlagen. Islamwissenschaftler warnen vor dem wachsenden Salafismus in Deutschland: Man muss jederzeit mit Gewalt rechnen. Szenarien sind Anschläge mit versteckten Bomben oder Gift im Essen, warnt Jander. Nur wenige Hotels schützen sich davor. Wie man Bomben-Attrappen leicht in Hotels einschmuggeln und z.B. in Feuerlöschern verstecken kann, zeigt ein Lehrfilm bei HOTELIER TV:

Bombe im Hotel – Verdeckte Kamera mit Fred, dem Bombenleger – Test auf Hotelsicherheit – Lehrfilm
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=RGrmKF78Mek]

Hotels zählen zu den sog. weichen Zielen. Im Rahmen des Travel Risk Management haben viele Häuser erheblichen Nachholbedarf, weiß Jander zu berichten. Längst gelten Hotels als nicht besonders geschützt und sind vermehrt Ziel von Raubüberfällen; wir berichteten.


IP-basierte Sicherheits-Systeme im Hotel: Gesamtbetriebskosten senken
Die Sicherheit von Gästen und Mitarbeitern ist für Hotels von höchster Bedeutung. Im Gastgewerbe müssen Sicherheitssysteme funktional, kosteneffizient und leicht zu bedienen sein. Modulare und skalierbare Systeme auf der Grundlage von Standard-Netzwerktechnologien ermöglichen integrierte Lösungen, die gleichzeitig Investitionen und Betriebskosten senken.

Viele Hotels versuchen, Sicherheitsvorschriften mit einem Minimum an Kapitalinvestitionen zu erfüllen, ohne mögliche Aktualisierungen und Erweiterungen zu bedenken - Foto: Bosch
Viele Hotels versuchen, Sicherheitsvorschriften mit einem Minimum an Kapitalinvestitionen zu erfüllen, ohne mögliche Aktualisierungen und Erweiterungen zu bedenken – Foto: Bosch

Die meisten Hotelbetreiber haben klare Ansichten, wenn es um Sicherheitssysteme geht: Sie sind notwendig, in gewissem Maß gesetzlich vorgeschrieben, und sie sind teuer. Daher wird in der Regel versucht, die geltenden Vorschriften mit einem Minimum an Kapitalinvestitionen zu erfüllen. In vielen Fällen erweist sich dieser Ansatz auf Dauer jedoch als kurzsichtig.

Zunächst einmal ist das zu investierende Kapital nur ein Faktor in einer ziemlich komplizierten Gleichung, bei der auch die Betriebskosten nicht außer Acht gelassen werden sollten. Es gilt jedoch noch weitere Faktoren zu beachten, unter anderem die Tatsache, dass sich gesetzliche Bestimmungen im Laufe der Zeit ändern. Jede derartige Änderung erfordert eine Aktualisierung des entsprechenden Systems, was bei einer monolithischen Architektur schnell teuer werden kann. Das trifft auch bei Erweiterungen zu, wenn ein Hotel beispielsweise einen neuen Flügel oder neue Konferenz- und Tagungseinrichtungen anbaut. Offene Architekturen auf der Grundlage internationaler Standards eignen sich hier wesentlich besser, derartige Bedürfnisse zu erfüllen, da sie von Natur aus skalierbar und flexibel sind.
Integration ist der Schlüssel

Die meisten traditionellen Hotels verfügen heute über eine Sicherheitsumgebung, die aus einzelnen Lösungen für Brandschutz, Beschallung, Videoüberwachung, Gebäudeautomatisierung und vielleicht Zutrittskontrolle und Einbruchmeldesystem besteht. Nicht alle Systeme sind jedoch immer auf dem neuesten Stand, und die Bedienung und Wartung der einzelnen Komponenten führt zu hohen Betriebskosten. Die Integration dieser einzelnen Systeme bietet deshalb ein erhebliches Rationalisierungspotenzial.

Obwohl das natürlich in einem neu geplanten Projekt einfacher zu bewerkstelligen ist, ist es aufgrund des höheren Sicherheitsniveaus und der erheblich gesteigerten Betriebseffizienz ebenfalls wichtig, ältere Systeme in bereits bestehenden Hotels zu ersetzen. Heute sind integrierte Sicherheitssysteme wesentlich einfacher umzusetzen als je zuvor. Der zunehmende Einsatz traditioneller Netzwerktechnologien wie Ethernet und IP hat erstmalig eine einheitliche und kosteneffiziente Plattform für alle Bereiche der Sicherheitstechnik geschaffen. Die Informationen von Videokameras, Brand- und Rauchmeldern oder Türsteuerungen können über einheitliche Protokolle wie TCP/IP und standardisierte Schnittstellen wie OPC kombiniert werden. Darüber hinaus können bei dieser Art der Integration mehrere Anwendungen in einer gemeinsamen, flexiblen und konfigurierbaren Benutzeroberfläche angezeigt werden – in der Regel sind das Windows-basierte Systeme und Standard-Internetbrowser.

Mit Standard-Netzwerktechnologien als Basis aller Sicherheitssysteme kann der Betreiber Sicherheitsanwendungen über das vorhandene IT-Netzwerk ausführen anstatt zwei separate Infrastrukturen zu führen. Das senkt sowohl die Investitions- als auch die Betriebsausgaben spürbar. Ein weiterer Vorteil offener, standardisierter Systeme ist die Kompatibilität. Das 2008 gegründete Industrieforum Onvif beispielsweise hat sich zu einem globalen Standard für IP-basierte Videolösungen entwickelt und garantiert die reibungslose Kompatibilität von Videokomponenten zahlreicher Anbieter. Dies bedeutet niedrigere Kosten bei freier Anbieterwahl. Das heißt, es ist nicht notwendig, Systeme nur von nur einem Anbieter zu nutzen, sondern man kann immer genau die Zusatzkomponenten auswählen, die den Bedürfnissen und dem Budget am ehesten entsprechen.

Ein weiteres Beispiel ist die Medien-Netzwerkarchitektur Omneo. Sie basiert auf öffentlichen Standards, die das Zusammenschalten verschiedener Geräte vereinfacht und eignet sich vor allem für Beschallung, Gegensprechanlagen, Konferenz-, Audio- und Videolösungen.

Standardisierungs-Initiativen können die Komplexität erheblich verringern, wenn es um die Konzipierung von integrierten Sicherheitslösungen geht, und sie vereinfachen darüber hinaus die Kompatibilität zwischen einzelnen Systemen. Einige Anbieter sind noch einen Schritt weitergegangen und haben intelligente Schnittstellen, etwa zwischen Brandmelde- und Beschallungssystemen sowie Einbruchmelde- und Videosystemen entwickelt, um die Integration noch weiter zu vereinfachen. In einer solchen Umgebung können die zentrale Bedienung, Verwaltung und Kontrolle noch leichter umgesetzt werden.
Effiziente Koordination

Eine gemeinsam genutzte Infrastruktur ist jedoch nur einer von vielen Vorteilen einer integrierten Lösung. Bei einem integrierten Ansatz können alle anwendungsbezogenen und sonstigen Daten in einer vereinheitlichten Datenbank gespeichert werden. Er ermöglicht darüber hinaus die automatische Zuordnung von Ereignissen, die durch Einbruchmelde-, Zutrittskontroll- und Videoüberwachungssysteme sowie durch andere Komponenten ausgelöst wurden. Das wiederum bedeutet, dass der Betreiber zahlreiche Aufgaben automatisieren kann, die sonst menschliche Aufmerksamkeit erfordert hätten. So können Videokameras beispielsweise dazu benutzt werden, automatisch die Alarmmeldungen eines Einbruch- oder Brandmeldesystems zu überprüfen, sodass der Betreiber nur dann gewarnt wird, wenn es wirklich nötig ist. Dadurch werden die Fehlalarmquoten aller Untersysteme erheblich gesenkt.

Darüber hinaus wird durch die Nutzung von IP in der Videoüberwachung eine automatische und intelligente Videoanalyse ermöglicht, sodass kein Betreiber die Videos permanent überwachen lassen muss. Alarme werden dann nur bei Erkennung bestimmter Ereignisse automatisch ausgelöst. Dadurch wird sowohl der Personalaufwand verringert als auch menschliche Irrtümer weitgehend ausgeschlossen.

Ein zentrales Managementsystem ist eine entscheidende Komponente, wenn es darum geht, eine integrierte Sicherheitsinfrastruktur zu konzipieren und umzusetzen. Es dient dazu, alle einzelnen Subsysteme zu kontrollieren und zu bedienen. Einige dieser Managementsysteme, etwa das Building Integration System (BIS) von Bosch, gehen sogar über die reine Kontrolle von Sicherheitstechnologien hinaus und können auch andere Gebäude-Automatisierungssysteme integrieren, die Netzwerkverbindungen verwenden: beispielsweise zur Überwachung von Außenbereichen und Verwaltung der Parkplätze. Soundsysteme, die für die Hintergrundmusik verwendet werden, können im Fall eines Alarms automatisch Warn- und Evakuierungsfunktionen übernehmen, und auch die Notausgänge können dabei vom Zentralsystem kontrolliert werden.

Sicherheit wird immer ein erheblicher Kostenfaktor für jeden Hotelbetrieb sein. Die Möglichkeiten moderner, netzwerkbasierter Lösungen ermöglichen es jedoch, sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten zu senken. Darüber hinaus tragen moderne Sicherheitseinrichtungen auch zum Image eines Hotels bei. Sowohl Geschäftsreisende als auch Touristen werden sich der Sicherheitsgefährdungen immer bewusster. Ein hohes Maß an Sicherheit, das auch noch proaktiv kommuniziert wird, kann sich also positiv auf den Umsatz auswirken und für eine höhere Belegungsrate sorgen. Aus diesem Grund entschließen sich weltweit immer mehr Hotels für freiwillige Zertifizierungsprozesse und vermarkten sich als sichere Hotels.