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Sternekoch Ali Güngörmüs im Interview: Von Anatolien zum großem Erfolg – Talk bei HOTELIER TV

(Hamburg/Berlin, 09. August 2013) Er ist der einzige türkischstämmige Sternekoch weltweit und verweigert trotz seiner eindrucksvollen Vita, die als Blaupause für ein Integrationsmärchen taugen könnte, das Label des Vorzeigemigranten. Ali Güngörmüş persönlicher Erfolgsschlüssel ist stattdessen ziemlich handfest und pragmatisch: “Wer ohne gute Bildung etwas erreichen will, muss sich jeden Tag in den Hintern treten und auch mal Dreck fressen.” Bei „Thadeusz”, der beliebten RBB-Talkshow, berichtet Ali Güngörmüş, warum Döner definitiv nicht die Küche seiner Heimat repräsentiert, erzählt, wie Nicole Kidman ihn einst kulinarisch enttäuschte und verrät, welche charakterlichen Zutaten man mitbringen sollte, um Teil seiner Mannschaft zu werden. Sehen Sie den unterhaltsamen Talk bei HOTELIER TV: www.hoteliertv.net/sterneküche-chefköche

Ali Güngörmüs
Ali Güngörmüs

Mit zehn Jahren wird der gebürtige Türke ohne deutsche Sprachkenntnisse aus einem kleinen anatolischen Dorf nach München verfrachtet, wo sein Vater als Schweißer das Geld für die Familie verdient. Trotz entmutigender Prognose der Klassenlehrerin gelingt ihm der Hauptschulabschluss und er begreift früh, dass die Streetdance-Combo, in der er sich mit seinem Bruder austobt, nicht für die große Karriere taugt. Dennoch ist die Familie reichlich verstört, als er seinen Berufswunsch offenbart: Ali Güngörmüs will Koch werden und heuert, gerade mal vierzehnjährig, in einem traditionellen bayerischen Gasthaus an, wo Familien sonntags Schweinsbraten und Backhendl ordern.

Schon früh zeigen sich Talent und der unbedingte Wille zum Erfolg. Nach langen Arbeitstagen in der Küche studiert Ali Güngörmüs nachts die Speisekarten feiner Gourmettempel, die für ihn bislang eine fremde Welt sind, und beschließt mit spätestens 30 Jahren ein eigenes Restaurant zu leiten. Nachdem Güngörmüş die Lehre mit Auszeichnung abgeschlossen hat, bekommt er als 17-Jähriger eine Anstellung im feinen „Glockenbach”, wechselt später zu Starkoch Eckhard Witzigmann ins „Tantris” und wird mit gerade mal 24 Jahren Küchenchef. Als sich ein paar Jahre später die Chance ergibt, im fernen Hamburg ein insolventes Restaurant in nobler Elbhanglage zu übernehmen, zögert der ehrgeizige Koch nur kurz. Sein „Le Canard Nouveau” entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit zu einer Top-Adresse in der Hansestadt, und Ali Gungörmüş erkocht sich mit seinen mediterranen Kreationen schon im ersten Jahr den begehrten Michelin-Stern.