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So werden Serviced Apartments online gebucht – Interview mit Nicole Piefrement von Living Hotels bei HOTELIER TV & RADIO

Nicole Piefrement

Nicole Piefrement(Hamburg/München, 30. Juli 2015) Der wachsende Markt der Serviced Apartments ist heiß umkämpft, u.a. von Airbnb und zahlreichen privaten Apartmentanbietern. Im professionellen Buchungsgeschäft setzt Living Hotels mit dem Portal apartmenthotels.com auf die Direktbuchung – mit viel Werbegeld und noch mehr Aufwand in den Social Media. Nicole Piefrement, Director of Operations & Business Development bei Living Hotels, erläutert die Hintergründe im Interview mit HOTELIER TV & RADIO.

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„Alles unterhalb von Google und Amazon ist bäh“: Beim Apartment Camp blickt die Branche aufs Heute und Morgen
„Alles unterhalb von Google und Amazon ist bäh“ erklärte Christoph Fellinger von der Beiersdorf AG beim Apartment Camp Ende Juni in Berlin. Alle Onlinevorgänge, die weniger selbsterklärend funktionieren als die beiden Giganten, haben bei der jungen Generation verloren. Der Ansprache der neuen Zielgruppe widmete sich auch Frank Hansen aus der BMW Group, der die Lebensräume 2030 skizzierte. Eigentum verliert zunehmend an Bedeutung, daher wird der Trend weiter zur Share Economy gehen. Dass die Jahrgänge zwischen 1980 und 2000 nicht nur als Gast, sondern auch als Mitarbeiter zeitgemäß gewonnen werden wollen, betonte Rainer Lagemann von Hotelscape. Die Generation Y legt insbesondere auf Mit- und Selbstbestimmung Wert, ein hohes Gehalt sei nicht mehr der ausschlaggebende Punkt.

„Jeder spricht darüber, aber keiner weiß richtig Bescheid. Jeder denkt, der andere macht es schon lange und jeder behauptet es selbst schon zu tun. Big Data ist wie Teenage Sex“, provoziert Brendan May von der SnapShot GmbH. Er empfiehlt, die vorhandenen Daten besser zu pflegen und weniger auf die Datenmenge als auf die Qualität zu achten: Zuerst die internen Systemdaten organisieren, anschließend diese mit hotelgenerierten Daten und externen Marktdaten anreichern.

Da sich die Apartment-Hotellerie „Wohnen statt reinem Übernachten“ auf die Fahnen schreibt, hat sie einen starken emotionalen Kern, der sich künftig noch klarer abzeichnen soll. Co-Working Plätze und Lobby-Konzepte als Social Hot Spots könnten schon bald die Langzeit-Gäste zum Miteinander anregen. Die Gastgeber werden zum Networker mit hoher sozialer Kompetenz. Das Apartment-Hotel soll Anschluss zur Stadt bieten und nicht nur einen Zimmerschlüssel zu den eigenen vier Wänden.

Serviced-Apartment-Markt wächst
2014 hat eine Reihe neuer Häuser eröffnet. Auch 2015 wird eine Vielzahl neuer Projekte an den Start gehen. Eine aktuelle Marktbefragung von Boardinghouse Consulting ergab, dass jeder Zweite sein Angebot ausbauen will. Ein Viertel von ihnen gab an, dazu neue Apartmenteinheiten schaffen zu wollen; drei Viertel planen komplett neue Häuser zu erbauen. Vor allem Ketten erweitern ihr Angebot durch den Bau neuer Apartmenthäuser. Außerdem treten zunehmend internationale Anbieter, die bisher ausschließlich außerhalb Europas präsent waren, in den deutschen Markt ein.

In Zusammenhang mit dem weiter wachsenden Markt war auch 2014 eine weitere Teilsegmentierung zu erkennen. Es entstanden erste Budget-Marken für Apartmenthäuser; dabei wurden vermehrt Mikroapartments vermarktet, die mit Raumlösungen auf einer Fläche von unter 25 Quadratmetern die Funktionen eines Serviced Apartments vereinen. Eine weitere Entwicklung fand hin zu Mixed-Used-Lösungen statt. Diese verbinden beispielsweise Serviced Apartments mit studentischem Wohnen in einem Gebäude.

Musste der Markt 2013 einen Rückgang der Auslastung hinnehmen, stieg 2014 die durchschnittliche Auslastung wieder um zwei Prozent und erreicht damit einen sehr guten Wert von 77 Prozent. Lediglich für 16 Prozent der Häuser verschlechterte sich die Auslastung im Vergleich zum Vorjahr. Die Marktbefragung zeigt, dass Hauskonzept und durchschnittliche Auslastung korrelieren: Die Auslastung sinkt, je stärker sich die Konzeption an die klassische Hotellerie annähert.

Erstmals seit 2010 – dem Beginn der jährlichen Untersuchungen durch Boardinghouse Consulting – sind in Deutschland die Preise für die Übernachtung in Serviced Apartments deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte der befragten Betreiber gab an, die Preise gegenüber dem Vorjahr angehoben zu haben. Mögliche Gründe: Preiserhöhungen als Reaktion auf die erhöhte Nachfrage und einen sehr gesunden Markt; außerdem passten auch Häuser, die 2013 bzw. 2014 neu eröffnet wurden, im Laufe des Jahres die Preise an das Marktniveau an.

Die vollständigen Ergebnisse zur Marktbefragung von Boardinghouse Consulting sowie weiterführende Informationen zum Markt und seinen Akteuren, zu Trends und Entwicklungen sind seit Juni 2015 für 379 Euro zzgl. MwSt. unter boardinghouse-consulting.de/marktreport verfügbar.