Skip to content

Ratenparität könnte überleben – HRS will Versprechen halten: Wird ein Zimmer auf einen anderen Portal günstiger angeboten, soll die Differenz beglichen werden

(Köln, 27. Dezember 2013) Wird die Ratenparität doch noch beibehalten, zumindest teilweise? HRS will auch künftig seinen Kunden die Differenz begleichen, wenn ein Hotelzimmer auf einen anderen Buchungsportal günstiger angeboten werden. Dieses Versprechen “zum besten Angebot” erneuerte das Kölner Unternehmen, zu dem auch hotel.de und tiscover.com gehören, nach dem Verbot der sog. Bestpreis-Klausel durch das Bundeskartellamt. Erst kürzlich rief HRS-Chef Tobias Ragge die Hotelpartner zu Fairness auf; wir berichteten.

Ich pfeif' auf teure Buchungsportale - Initiative für professionelles Hotelmarketing

“Unsere Kunden können davon ausgehen, dass sie auch weiterhin bei HRS das beste Angebot finden“, befand Ragge großmütig. Ob nun alle Hotelpartner dabei mitziehen werden, bleibt abzuwarten. Das lang erwartete Urteil des Kartellamtes gegen die Ratenparität setze ein Aufatmen in der Branche frei. “Die in der betrieblichen Praxis mal mehr, mal weniger offen eingeforderten Paritätsforderungen stellte eine eklatante Wettbewerbsbehinderung dar. Dieses nun aufgebrochene Paritätengitter hat die unternehmerische Entscheidungsfreiheit der Hoteliers unbillig und rechtswidrig unterminiert“, kommentierte IHA-Geschäftsführer Markus Luthe.

Die Erhöhung der Provision auf 15 Prozent und die strikt geforderte durchgängige Ratenparität (die sich nicht nur auf andere Buchungsportalen, sondern auch die eigene Hotel-Webpage bezog) brachte die HRS-Gruppe bereits Anfang 2012 in die mediale Defensive. Dass die Ratenparität vor rund zehn Jahren von der Hotellerie selbst eingefordert worden war, erschien zuletzt nebensächlich.

Die kritisierte, aber viele Jahre praktizierte und geduldete Ratenparität könnte vielleicht doch überleben. IHA-Chef Lutze ahnt schon etwas: Es dürften “keine Schlupflöcher verbleiben, diese Praktiken ‚auf rein freiwilliger Basis‘ zu exerzieren.” Die Wettbewerbshüter mahnte er, die ohnehin intransparenten Rankingkriterien der Buchungsportale zukünftig besonders im Auge behalten.

Lesen Sie dazu auch:
HRS ruft zu Fairness auf: Bei Zimmerraten nicht schlechter als Booking und Expedia stellen
Was kommt nach der Ratenparität? Wirksame Strategien für Direktvertrieb gefragt – Aus für Bestpreisklausel von HRS – Bundeskartellamt starten auch Verfahren gegen Booking und Expedia