Skip to content

Protestaktion gegen teure Buchungsportale: Regensburger Hotels setzen Kontingente für zehn Tage auf Null

(Regensburg, 02. August 2013) Sie wollen ein Zeichen setzen: 38 Hoteliers aus Regensburg werden vom 20. bis 30. September zehn Tage lang keine Hotelzimmer über Buchungsportale anbieten. Die Häuser werden stattdessen nun über die eigene Hotel-Homepage und das gemeinsame Buchungsportal hotels-in-regensburg.com buchbar sein.

38 Regensburger Hotels wehren sich gegen teure Buchungsportale und setzen ihre Kontingente im September für zehn Tage auf Null
38 Regensburger Hotels wehren sich gegen teure Buchungsportale und setzen ihre Kontingente im September für zehn Tage auf Null

„Wenn wir jetzt nicht anfangen, auch im Vertrieb auf eigenen Beinen zu stehen, dann werden wir in eine absolute Abhängigkeit von den kommerziellen Portalen geraten“, sagte Kathrin Fuchshuber vom Hotel Münchner Hof in Regensburg gegenüber der “Mittelbayrischen Zeitung”. Die Vertragsklauseln würden die Hoteliers in ihrer unternehmerischen Freiheit unverhältnismäßig einschränken, heißt es.

Die Kritik richtet sich gegen Provisionssteigerungen und die aufgezwungene Ratenparität. Die Bestpreisklausel von hrs.de steht im Zentrum – Deutschlands führendes Hotelbuchungsportal wurde dafür jüngst vom Bundeskartellamt erneut abgemahnt. Doch die Handelsmacht des Kölner Unternehmens bleibt davon zunächst unberührt. Gerade der neue, intransparente Suchalgorithmus bei hrs.de sorgt für Stirnrunzeln: Bei der Hotelsuche in Köln wird seit Einführung der neuen Hotelsuche stets das von derf HRS-Gründerfamilie Ragge selbst betriebene Hotel Savoy zuoberst genannt.

Trotz der Protestaktion bleiben einige Hotels in Regensburg bei hrs.de buchbar
Trotz der Protestaktion bleiben einige Hotels in Regensburg bei hrs.de buchbar

Die Regensburger Protesthoteliers wollen mit der Aktion und begleitender PR-Arbeit vor allem ihr eigenes Buchungsportal fördern. Man wolle keinen Krieg mit den Buchungsportalen, machte Martin Stadtmüller vom Hansa-Apart Hotel Regensburg deutlich. Die eingesparten Provisionen sollen einem sozialen Projekt in Regensburg zugute kommen. Gleichzeitig sollen Hoteliers in anderen Städten dazu aufgerufen werden, deren Beispiel zu folgen. „Traut euch, schließt euch zusammen“, so Ralph Schleupner vom Hotel Central.

Um sich weiter unbahängig von den mächtigen Buchungsportalen zu machen, könnten die Regensburger Hotels sich an den Google Hotelfinder direkt anbinden – doch dies überlassen sie weiterhin den großen Buchungsportalen und folgen damit dem bundesweiten Trend.