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Preisbrecher bekommen die Talente: Wie mehr Geld für Erfolg in der Hotellerie sorgt

Jörg Stannek mit Talenten: Der richtige Ton (und gute Bezahlung) machen die Musik im Gastgewerbe

Hamburg, 19. April 2017 – In der Hotellerie geht es ans Eingemachte: Mehr Geld sorgt für ein Wettrennen um die besten Talente. Was Tophotelier Philip Borckenstein von Quirini im Empire Riverside Hotel Hamburg erfolgreich propagiert (Jobanzeige wie etwa „Chef de Partie (m/w) Bruttogehalt ab 2.200,- Euro“), macht nun auch der nächste Preisbrecher. Jörg Stannek, erfahrener Hotelmanager und seit zwei Jahren Inhaber seiner eigenen Personalagentur Talentgarden, verzichtet auf einen Teil seiner Gewinnmarge und bietet zehn bis elf Euro je Stunde für seine Zeitarbeiter.

Jörg Stannek mit Talenten: Der richtige Ton (und gute Bezahlung) machen die Musik im Gastgewerbe
Jörg Stannek mit Talenten: Der richtige Ton (und gute Bezahlung) machen die Musik im Gastgewerbe

Das Konzept kommt an: Die Verweildauer der Studenten als Servicekräfte bei Talentgarden ist mit bis zu neun Monaten erstaunlich lang. Zum Vergleich: In anderen Personalagenturen müssen die meisten Kräfte nach knapp zwei Monaten ersetzt werden. Talentgarden-Gründer Jörg Stannek ist nicht ganz unstolz darauf, dass etliche seiner Mitarbeiter – meist Studenten, nicht wenige aus der Tourismus-Fakultät von Prof. Axel Gruner an der Hochschule München – auch nach einem Auslandssemester bei ihm wieder nach Einsätzen fragen.

Ein Erfolgsgeheimnis, so Stannek, liegt darin, dass die Mitarbeiter ihre Einsatzplanung sehr flexibel gestalten können. Wer bestimmte Bankette meist an Wochenenden und in abgelegenen Hotels nicht ausführen möchte oder kann, meldet sich für andere Einsätze an, z.B. auch im A-la-carte-Geschäft eines Hotelrestaurants. Dies gelte auch für die eigenen 14 fest Angestellten. „Ich mache sie zu Mitunternehmern“, so Stannek. Wie z.B. Timo Kraus, der nun die neu gegründete Niederlassung in Hamburg tatendurstig übernommen hat.

Bessere Bezahlung und persönliche Wertschätzung – das sind zwei Eckpfeiler im Business mit Talenten. Kleine Signale wie Bionade beim Bewerbungsgespräch und ein pfiffiges Corporate Design im trendigen Green-Look machen als Details einiges zusätzlich aus. Schulungen der Servicekräfte vor Ort das andere. Talentgarden macht das besser, was andere Personaldienstleister im umkämpften Catering-Business aus dem Fokus verloren haben: Der Mensch steht im Mittelpunkt, keine Excel-Durchschnittswerte oder Cent-Beträge oberhalb des Mindestlohns.

Die Auftraggeber aus Hotellerie und MICE-Business haben sich den neuen Jargon längst angewöhnt: Es werden „Talente“ bestellt, nicht Servicekräfte. Aber eines bleibt gleich: Genannt werden möchten sie auch weiterhin nicht. Das fragmentiere, arbeitsteilige Geschäft in Hotellerie und Gastronomie wird künftig mehr denn je durch Dienstleister bestimmt. Woher die Talente kommen, ist egal. Hauptsache, jemand liefert sie.


Noch mehr Gehalt für Köche – Was Philip Borckenstein von Quirini im Recruiting besser macht