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PR-Käse – Suprice-hotels.com behauptet: Nicht Name des Hotels sei entscheidend, sondern Lage und Preis – Zufall für Blind-Booking-Portal?

Ein Kommentar von Carsten Hennig

(Berlin, 04. Februar 2014) Was für eine Überraschung, quelle surprise! Bei der Hotelauswahl sind Lage und Preis entscheidend. Wer das noch nicht wusste, darf nun auch getrost bei surprice-hotels.com buchen. Das Portal hat sich nämlich auf sog. “Blind Bookings” kozentriert, d.h. ein Hotel wird anonym ausgewählt. Nun mag es ganz der Zufall sein, dass man in einer ganz großen Umfrage herausgefunden habe, dass eben nicht der Name eines Hotels zähle, sondern Lage und Preis für eine Buchung ausschlaggebend sei.

Nun ist es eine Tatsache, dass nicht wenige “Studien” die lebenswichtigen Weisheiten von Prof. Binsen verkünden. Doch dass der nun präsentierte PR-Käse derart zum Himmel stinkt, ist eine kurze Erwähnung leider wert. “Nur zwei von hundert Befragten achten bei der Buchung auch auf den Namen eines Hotels”, will surprice-hotels.com herausgefunden haben. Dafür mussten erst einmal 1.077 Personen befragt werden, und das auch noch von professionellen Marktforschern. Ganz ehrlich: Diese Studie hätte man auch so locker runterschreiben können – und die Zahlen nachträglich einfügen.

Dabei haben die PR-Verantwortlichen des Portals eigentlich fast alles richtig gemacht, aber eben nur fast. Studien untermauern Nachrichten und Behauptungen. Als PR-Tool sind Umfragen goldrichtig. Aber: Die wichtigsten 5% Glaubwürdigkeit haben die Strategen offenbar übersehen – ist ja auch wirklich hektisch in der Online-Nachrichtenwelt.

Wer hätte das je gedacht, dass “Namen nur Schall und Rauch” (Zitat aus der Pressemitteilung von surprice-hotels.com) sind? Also: Das privat geführte “Hotel zur Post” hat eh’ keine großen Chancen, wenn es nicht in der Premiumlage an der Poststrasse in Posthausen liegt. “Blind Bookings” von suprice-hotels.com könne man da vergessen.

Die Presseaktion von suprice-hotels.com ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Merkwürdig für die HRS-Gruppe, die sonst in Sachen PR gut aufgestellt schien.