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Norovirus im Morada Resort Kühlungsborn – Hotel wird desinfiziert – Einige Tage geschlossen – 300 Gäste und Mitarbeiter erkrankt

(Kühlungsborn, 24. Oktober 2013) Der nächste Norovirus kommt bestimmt: Nun hat es das Morada Resort in Kühlungsborn an der Ostsee getroffen. Offenbar wurde der gefährliche Virus von einem vorher erkrankten Gast eingeschleppt. Da sich der Norovirus schnell ausbreiten kann, seien viele andere Gäste und Hotelmitarbeiter erkrankt, heißt es in Medienberichten. Nun wurde das Hotel vorerst geschlossen und wird gründlich desinfiziert. Sonntag mittag werden die nächste Gäste wieder erwartet, so ein Unternehmenssprecher.

Morada Resort Kühlungsborn
Morada Resort Kühlungsborn

Interessant: Die Erkrankungsfälle waren bereits Anfang Oktober vermehrt aufgetreten, teilte das Landratsamt in Rostock mit. Seit 14. Oktober wurden dann “Maßnahmen eingeleitet, die Ausbreitung der Erkrankung durch geeignete Desinfizierungsmaßnahmen einzudämmen”, heißt es in einer Pressemitteilung von heute. In dem Hotel sind zur Zeit Reisegruppen mit älteren Teilnehmern (60 Jahre und älter) untergebracht, die über einen Reiseklub ein einwöchiges Programm in Kühlungsborn gebucht haben. “Trotz der umfangreichen Desinfektions-, Organisations- und Aufklärungsmaßnahmen ist es in drei Durchgängen bisher zu mehr als 300 erkrankten Personen gekommen. Je Durchgang erkrankten zwischen 13 und 26 Prozent der Reiseteilnehmer. Das Hotel verfügt über 750 Plätze”, heißt es weiter.

Der Reiseklub habe sich daher auf dringendes Anraten des kreislichen Gesundheitsamtes entschlossen, heute die vorzeitige Abreise der zur Zeit in Kühlungsborn weilenden Teilnehmer zu organisieren. Dadurch konnte eine amtliche Anordnung des Gesundheitsamtes auf Schließung vermieden werden, die sonst erfolgt wäre, so das Landratsamt.

Noroviren kommen immer wieder in Hotels auch auf Kreuzfahrtschiffen vor, wie zuletzt im Allgäu Stern in Sonthofen. Vor drei Jahren war auch das Aqualux Hotel in Bad Salzschlirf von dem gefährlichen Brech-Durchfall-Erreger betroffen und musste aufwändig desinfiziert werden; dies und andere Umstände führten zur Insolvenz. Wichtig sei bei einem Befall von sich schnell ausbreitenden Erregern wie Noroviren oder Legionellen im Trinkwasser eine schnelle und umfassende Information, rät der auf Hotelsicherheit spezialisierte Krisenexperte Ulrich Jander. Für eine solche Krise müsse ein Notfallplan bestehen und beim Krisenmanagement gemeinsam mit den Behörden sei vor allem umfassende und proaktive Kommunikation wichtig, so sein Rat. Besser sei es in den meisten Fällen, bei Verdacht von einem schweren Erregerbefall den Betrieb zunächst komplett zu schließen und vollständig zu desinfizieren. Andernfalls laufe man Gefahr, dass die Erreger von den ungereinigten Bereichen in die bereits gesäuberten Areale übertragen werde können, eine sog. Kreuzkontamination, die sehr gefährlich ist, eintrete. In enger Abstimmung mit den Behörden sollte man einen auf diese Fälle spezialisierten Desinfektor beauftragen.

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