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Neue Hotels in Deutschland: Der Strukturwandel der Hotellerie geht kräftig weiter

(Berlin, 01. Februar 2015) Low-Budget-Hotels und Themenhotels sind weiterhin im Trend: Der Strukturwandel des Hotelmarktes Deutschland setzt sich fort – mit 352 Hotelneubau-Projekten (laut tophotelprojects.com). Kürzlich eröffnet wurden das Arcona Living Hotel in Osnabrück, ein neues Ibis Hotel nahe dem Hauptbahnhof Berlin. In Planung sind u.a. drei weitere B&B Hotels in Berlin-Tiergarten, Ludwigshafen und Mainz. in Düsseldorf entsteht das erste “Carloft”-Hotel.

“In fünf Jahren werden wir immer mehr Hotelketten haben, die dem Mittelstand zu schaffen machen”, sagte Hotelexperte Prof. Stephan Gerhard im Interview mit HOTELIER TV. “Die Expansion ist ziemlich aggressiv”, so Gerhard weiter. Zudem verändernen die qualitativen Ansprüche der Gäste in den nächsten Jahren nochmals bzw. steigen, so seine Prognose. “Mittelmäßige Betriebe werden es immer schwerer haben und nur gute Betriebe werden gute Geschäfte machen”, so die Analyse des renommierten Hotelberaters.

Zum Ende der Sommerpause drängten neue Hotels auf den Markt: In Osnabrück wurde ein neues Arcona Living Hotel (93 Zimmer und 15 Studios) eröffnet. In Berlin-Mitte nahe dem Hauptbahnhof weihte Accor ein neues Ibis Hotel (172 Zimmer) ein. In Stuttgart eröffnete Hostelbetreiber A&O ein neues Haus mit 237 Zimmern: Künftig sollen zwei neue Low-Budget-Hotels jährlich in Betrieb genommen werden. B&B Hotels kündigten drei weitere Hotels an, in Berlin-Tiergarten, Ludwigshafen und am Hauptbahnhof von Mainz. Die Hotelkette ist aktuell mit über 300 Hotels in Europa vertreten. Mit dem B&B Hotel Erfurt finden sich nun bereits 76 Häuser mit über 7.000 Zimmern in Deutschland. In Frankreich gibt es über 230 B&B Hotels, in Italien über 20, vier Hotels in Spanien, drei in Polen und jeweils eines in Marokko und der Tschechischen Republik.

Ein neues Mobilitäts-Hotel entsteht derzeit in Düsseldorf: Die Architekten der “Carloft”-Autoaufzüge planen ein First-Class-Hotel mit 178 Zimmern und besonderem Konzept: Die Gäste sollen ihren persönlichen E-Smart leihweise bereits bei der Anreise am Flughafen übernehmen und können diesen vor dem Hotel abends wieder aufladen bzw. ihren eigenen Wagen in ihre “Carloft”-Suite mitnehmen – zum beqeumen Ent- und Beladen.

In Berlin konzentrieren sich die Hotelinvestoren u.a. auf Standorte rund um die Alexanderplatz. 28 neue Hotels entstehen in der Hauptstadt – der Preisdruck in dem umkämpften Hotelmarkt wird damit noch stärker. Am Alexanderplatz entstehen ein sehr großes Motel One mit 708 Zimmern, ein Hampton by Hilton mit 344 Zimmern und ein Moxy Hotel mit 190 Zimmern.

Flughafenhotels immer attraktiver – Investments in Budget- und Economy-Hotels weiterhin lukrativ
Hotelimmobilien sind nach Prognose der Marklergesellschaft Colliers International Hotel bieten auch weiterhin “starke Wachstumsperspektiven”. “Die bisherige Entwicklung, wonach besonders Budget- und Economy-Hotels im Fokus von Gästen und Investoren stehen, wird sich fortsetzen”, sagte Chefmakler Detlef Kaiser. Dies wird unter anderem durch die kürzlich vom Hotelverband Deutschland (IHA) veröffentlichten Zahlen zur Entwicklung des deutschen Hotelmarktes für das erste Halbjahr 2015 unterstrichen. Demnach lag die Zimmerauslastung in Deutschland mit 67,6 Prozent weiterhin leicht über dem europäischen Durchschnitt. Die noch in den Vorjahren gegenüber dem europäischen Durchschnitt deutlich erkennbare Schere bei den durchschnittlichen Netto-Zimmerpreisen hat sich aktuell nahezu vollständig geschlossen (88 gegenüber 89 Euro in Europa).

“Eine wesentliche Ursache hierfür sehen wir in der Steigerung der Gästezahlen aus dem Ausland. Wenig überraschend bei der regionalen Betrachtung ist, dass die größeren Städte ab 500.000 Einwohner sowohl hinsichtlich der Belegungs- als auch der Zimmerrate deutlich in Front liegen”, so Kaiser weiter. Auffallend sei jedoch, dass Flughafenhotels hinsichtlich der Belegung den Abstand zu den größeren Städten nahezu aufgeholt haben und Hotels in mittleren und kleineren Städten weit hinter sich ließen. Der mit einem Plus von 5,0 Prozent große Sprung bei den durchschnittlichen Zimmerraten lässt Flughafenhotels im ersten Halbjahr 2015 sogar zum Outperformer werden.“ Dass das keine Eintagsfliege ist, wird auch in der Langfristbetrachtung seit 2004 deutlich: Flughafenhotels haben den Netto-Zimmerpreis von rund 63 auf rund 84 Euro steigern können und liegen damit nahezu gleichauf mit der Entwicklung in den größeren Städten. In der Segmentbetrachtung weisen Budget- und Economy-Häuser ungebrochen die höchsten Steigerungen hinsichtlich der Belegungsrate auf, absolut liegt hier das Budget-Segment an der Spitze. „Wir sehen uns vor diesem Hintergrund in unserer Empfehlung bestätigt, bei Investitionsentscheidungen Budget- und Economy-Häuser in Städten ab etwa 500.000 Einwohner zu präferieren. Gleichzeitig empfehlen wir, Investmentchancen in Flughafenhotels – vor allem in den großen deutschen Metropolregionen München und Frankfurt – wahrzunehmen“, fasste Andreas Erben, Geschäftsführer Colliers International Hotel, zusammen.


Sehen Sie dazu bei HOTELIER TV:

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So sieht die Zukunft der Hotellerie aus – Hintergrundgespräch mit Prof Stephan Gerhard
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