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Meliá Hotels steigert Nettogewinn um 24 Prozent und liegt über den Markterwartungen

RevPAR weist mit einem Wachstum von 8,5 Prozent weiterhin positiven Trend auf – Umsatz über Meliá.com Webseite mit 34,3 Prozent Plus – Internationales Wachstum kann schwache Nachfrage in Spanien ausgleichen – Entwicklung in den wichtigsten Zubringermärkten lässt auf eine gute Sommersaison und einen positiven Trend für das Gesamtjahr hoffen. Davon ausgenommen sind lediglich die einem strengen Krisenplan unterworfenen Stadthotels in Spanien

(Palma de Mallorca, 06. August 2012) Meliá Hotels International gab jüngst seine Ergebnisse für das erste Halbjahr 2012 in einem Umfeld bekannt, in dem der Internationale Währungsfonds seine wirtschaftlichen Prognosen nach unten korrigiert hat. In der Reise- und Tourismusindustrie erwarten darüber hinaus Institutionen wie das World Travel and Tourism Council (WTTC) einen moderaten Rückgang, obwohl die Freizeittrends vergleichsweise stabil bleiben. Spanien zeigt hier einen Zuwachs an internationalen Besuchern um 2,9 Prozent bei Ausgaben, die um 5,6 Prozent gestiegen sind. Hinzu kommt ein wesentliches Wachstum in den Hauptzubringermärkten wie Deutschland oder Frankreich und in alternativen Quellmärkten wie den Vereinigten Staaten oder Russland.

In diesem Zusammenhang hebt Meliá das positive Abschneiden im ersten Halbjahr hervor, mit einem konsolidierten EBITDA von 105 Mill. Euro, was gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum einer Steigerung um 0,2 Prozent entspricht. Dieser Erfolg wurde durch den schwächeren Beitrag des Geschäftsbereichs Immobilien (38,0 Mill. Euro in 2012 gegenüber 43,2 Mill. Euro in 2011) sowie durch das nicht-verbriefte Kundenportfolio im Club Meliá kompensiert, der im gleichen Zeitraum Umsätze von 3,5 Mill. Euro generierte. Rechnet man die beiden letztgenannten Effekte heraus, verbesserten sich EBITDA und EBITDA-Marge um 15,5 Prozent beziehungsweise 121 Basispunkte. Der Nettogewinn lag bei 10,6 Millionen Euro.

Die Ergebnisse lassen sich auf die Leistungsstärke des Hotelgeschäfts zurückführen. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) konnte um 8,5 Prozent angehoben werden. Dabei konnte besonders im zweiten Quartal eine Beschleunigung festgestellt werden, deren Ursache in Preissteigerungen um 11,1 Prozent lag. Das im dritten Quartal von den in der Mittelmeer-Region liegenden Häusern erwartete Wachstum im mittleren einstelligen Bereich könnte zusammen mit stabilen Erträgen in Lateinamerika den positiven Trend in der RevPAR-Entwicklung aufrechterhalten.

Der Trend im zweiten Quartal spiegelt die Dualität der Situation innerhalb und außerhalb Spaniens wieder, wobei sich das Geschäft unterschiedlich schnell entwickelt. Positive Signale kommen aus der Karibik. Hier entwickeln sich Urlaubs- und Geschäftsreisen, ganz besonders Gruppenreisen, sehr gut. Und auch in den europäischen Städten kann unter Berücksichtigung der starken Nachfrage bei Messen und Ausstellungen eine positive Entwicklung festgestellt werden. Das gilt insbesondere für den deutschen Markt, die Olympischen Spiele in London sowie für eine stärkere Fokussierung auf Firmenkunden in einigen Schlüssel-Hotels.

In Spanien wird ein positives Wachstum erwartet, vor allem auf den Balearischen Inseln und an der Festlandsküste, was bereits im Juni und Juli festzustellen war. Zurückzuführen ist dies auf das Verhalten der europäischen Zubringermärkte, die die schwache einheimische Nachfrage (mit einem Übernachtungsrückgang von ca. 9 Prozent im Juni) ausgleichen. Diese Entwicklung hatte Meliá bereits seit langem kommen sehen und daher in den Zubringermärkten mit der größten Dynamik, wie Deutschland, Russland, Skandinavien, Mexiko, Brasilien oder Argentinien das Umsatzwachstum angekurbelt. Dieser umfangreiche Globalisierungsprozess basiert nicht nur auf der Eröffnung von Hotels in Schlüsselmärkten, sondern auch auf der Generierung von größeren Umsätzen in alternativen Zubringermärkten.

Zufrieden ist die Hotelgruppe auch mit den über die meliá.com-Webseite erzielten Umsätzen, die gegenüber dem Vorjahr um 34,3 Prozent stiegen, und der hohen Kundenloyalität. Derzeit verzeichnet das Kundenbindungsprogramm „mas“ 2,7 Millionen Teilnehmer, 200.000 mehr als zum Jahresende 2011. 25 Prozent aller Hotelübernachtungen werden von „mas“-Mitgliedern gebucht.

Betrachtet man die einzelnen Regionen, stieg der RevPAR in Amerika um 25,5 Prozent. Hauptursachen dafür sind eine Belebung des Konsums in den USA, ein Anstieg des MICE-Geschäfts, wachsende Ankunftszahlen aus den lateinamerikanischen Märkten und mehr europäische Reisende in der Karibik. Die beste Performance erzielten die Dominikanische Republik und Mexiko. Hier punkteten vor allem die Hotels in Cancun sowie die beiden neuen Luxusresorts Paradisus La Perla und Paradisus La Esmeralda in Playa del Carmen.

In der EMEA-Region stieg der RevPAR um 4,7 Prozent dank einer Anhebung der Zimmerpreise um 5,1 Prozent. Nach Ländern verzeichnete Frankreich die besten Erfolge, gefolgt von Deutschland, das von einer starken MICE-Aktivität profitierte. In Großbritannien konnte das Meliá White House, unterstützt durch günstige Wechselkurse, eine Steigerung des RevPAR um sechs Prozent vermelden. In Italien setzt Meliá derzeit einen Aktionsplan zur Anpassung an die wirtschaftliche Umgebung sowie zur Minimierung von deren Auswirkungen auf die Gesamtperformance in Kraft.

In der Division Premium Europe verzeichneten die durchschnittlichen Zimmerpreise ein Plus von 3,9 Prozent bei einem Rückgang des RevPAR um 1,2 Prozent. Die besten Erfolge erzielten Hotels, die stärker von internationalen Geschäftsreisenden gebucht werden, und Häuser mit Hybrid-Charakter, also einer Mischung aus Business- und Urlaubshotel, wie beispielsweise das Gran Meliá Fénix (Madrid) oder das Gran Meliá Victoria (Palma de Mallorca). Darüber hinaus trug auch das neue Gran Meliá Rome positiv zum Ergebnis bei. Bei den Resorts verzeichneten die von internationalen Zubringermärkten stärker beeinflussten Hotels bessere Ergebnisse, beispielsweise das Gran Meliá Don Pepe (Marbella) und das Meliá de Mar (Palma de Mallorca) mit seinem erfolgreichen Adults-only-Konzept.

Der RevPAR in den anderen spanischen Resorts (Mediterranean Division) stieg im zweiten Quartal um 1,4 Prozent, parallel zur Saison-Eröffnung der meisten Hotels auf den Balearen und dem spanischen Festland. Zum Ende des ersten Halbjahres verzeichnete diese Division bei den Belegungszahlen zwar ein Minus von 6,8 Prozent. Durch Erhöhungen der Zimmerpreise konnte der durchschnittliche Rückgang des RevPAR um 1,2 Prozent jedoch gering gehalten werden. Die Ergebnisse der Kanarischen Inseln lagen unter denen des Vorjahres, wobei diese Region natürlich im Vorjahr positiv von den Auswirkungen des “arabischen Frühlings” beeinflusst wurde.

Die spanischen Städte (Urban Spain Division) waren weiterhin durch die schwache Nachfrage im Geschäftsreisesektor betroffen und wurden mit einem RevPAR-Rückgang von 2,4 Prozent konfrontiert. Im Rahmen des Strategieplans 2012 bis 2014 setzte Meliá in Spanien einen Krisenplan in Kraft. Zu den darin beinhalteten Maßnahmen zählen etwa der Ausschluss von unrentablen Hotels oder von Häusern, die keinen Mehrwert für die Marke schaffen, außerdem die Neuverhandlung von Mietverträgen mit Mindestgarantien.

Internationales Wachstum und Hotelprojekte
Der strategische Fokus der Meliá Hotels International liegt auf der Globalisierung und auf der Ausrichtung des Geschäftsmodells hin zu einem Managementunternehmen. Bei der Expansion sollen daher Lösungen, die einen geringen Kapitaleinsatz erfordern, wie zum Beispiel variable Pacht- und Mietverträge, Management- oder Franchise-Verträge, bevorzugt werden. Die Zahlen, die diese strategische Richtung unterstützen, sprechen eine deutliche Sprache: Alle 31 derzeit in der Pipeline stehenden Hotels mit insgesamt 10.491 Zimmern wurden über Miet-, Pacht-, Management- oder Franchise-Verträge ins Portfolio aufgenommen. 92 Prozent dieser neuen Häuser sind im Upscale- und Premium-Segment angesiedelt. 90 Prozent der 10.491 neuen Zimmer entstehen außerhalb von Spanien, 54 Prozent davon in Schwellenländern. Ein Gleichgewicht zwischen Stadt- und Resort-Hotels soll auch künftig beibehalten werden.

Diese Entwicklung hin zu einer Management-Gesellschaft wird durch die große Professionalität des Meliá Hotelmanagement-Modells möglich. Als Betreiber bietet die Kette einen hohen Mehrwert, sei es durch ihre Marktführerschaft im weltweiten Vertrieb, durch ihre Kundenbindungsprogramme oder ihre Markenstandardisierung – basierend auf einer hohen finanziellen Stabilität.

Bislang hat Meliá im laufenden Geschäftsjahr fünf neue Hotels (702 Zimmer) eröffnet, darunter zwei erfolgreiche neue Resorts auf Mallorca, das Meliá Dubai, das Meliá Marina Palace in Bulgarien sowie das Gran Meliá Rome. Im September 2012 wird das spektakuläre ME London eingeweiht. Als neues Flaggschiff der Luxuslifestyle-Marke ME by Meliá wird von ihm ein wichtiger Beitrag für das Unternehmen erwartet.

Finanzielle Strategie
Meliá Hotels International ist zuversichtlich im Hinblick auf die Einhaltung seiner Verpflichtungen bis zum Jahresende. Im Rahmen eines konservativen Schuldenmanagements meldete Meliá ein Liquiditätsniveau von 405 Millionen Euro und befindet sich damit in einem relativ ruhigen Umfeld, um weiterhin an der Refinanzierung seiner wichtigsten Verbindlichkeiten zu arbeiten. Im Laufe des ersten Halbjahrs erneuerte Meliá sämtliche in 2012 fällig werdenden Kreditlinien. Die jüngste Bewertung des Immobilienbesitzes durch Jones Lang LaSalle ergab einen Schätzwert von 3,243 Milliarden Euro. Nur 13 der 63 Hotels, die sich im Mehrheitsbesitz befinden, sind mit Hypotheken belastet. Dadurch bleibt Meliá genügend Spielraum für durch Vermögenswerte gesicherte Finanzierungen. Und die Asset-Rotation (das bestätigen die Einnahmen von 76,5 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf des ME Cancun-Hotels) wird mit Sicherheit bei der Suche nach einem Asset-light-Geschäftsmodell zum progressiven Abbau der finanziellen Belastung des Unternehmens beitragen.

Meliá hält an seinem Ziel fest, seine Nettoverschuldung während des Jahres auf unter 900 Millionen Euro zu senken und geht dabei von durchschnittlichen Fremdkapitalkosten auf einem gleichbleibenden Niveau von ungefähr fünf Prozent aus. Die Entscheidung über die Refinanzierung von Vorzugsaktien wird noch vor Jahresende erwartet. Die Nettoverschuldung wurde gegenüber dem ersten Quartal um 68,5 Millionen Euro reduziert, im Wesentlichen durch Anlagenverkäufe.

Nachhaltigkeit und die Verpflichtung zu einem verantwortungsbewussten Tourismus
Ihre Selbstverpflichtung als nachhaltig wirtschaftendes Unter­nehmen und die in diesem Bereich erzielten Erfolge dokumentiert die spanische Kette Meliá Hotels International jährlich in ihrem Nachhaltigkeitsbericht. Der „Sustainability Report 2011“ enthält erstmals auch eine Berechnung der CO2-Bilanz. Sie spiegelt den Einfluss der Hotelgruppe auf den Klimawandel wider, zeigt Möglich­keiten zur Senkung von Treibhausgasemissionen auf und markiert einen wichtigen Schritt im Umweltengagement des Unternehmens. Mit Hilfe seines Energieeffizienzprogramms “SAVE” konnte Meliá seit 2007 die CO2-Emissionen pro Aufenthalt um 8,5 Prozent und den Wasserverbrauch um 10,1 Prozent senken. Geplant ist außerdem die Einführung eines neuen, standardisierten Messverfahrens, das vom WTTC für die internationale Hotelindustrie empfohlen wird.

Darüber hinaus konnte die Zertifizierung zur “Biosphere Hotel Company” durch das Responsible Tourism Institute erneuert werden. Ferner nahmen rund 100 Hotels der Kette an zwei weltweiten Initiativen teil, dem Welt-Umwelttag (gefördert durch die Vereinten Nationen) sowie der durch den WWF unterstützten Earth Hour. Im Rahmen einer Verleihung von „Sustainability Awards“ an in Brasilien tätige spanische Unternehmen erhielt Meliá von der Spanischen Handelskammer in Brasilien die Auszeichnung in der Kategorie “Beiträge zur Verbesserung der Unternehmensentwicklung”.

Ausblick
Meliá ist zuversichtlich, dass die Sommersaison, insbesondere auf den Balearischen Inseln und dem spanischen Festland positiv verläuft. Die Buchungslage deutet unter Einbeziehung der großen britischen und zentraleuropäischen Reiseveranstalter sowie unternehmenseigener Kanäle auf ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr hin. Für den spanischen Quellmarkt erhofft sich Meliá eine Performance, die über der des Vorjahres liegt. Dazu sollen die bessere Performance von Online-Reiseagenturen und die unternehmenseigenen Vertriebskanäle beitragen. Besonders positiv wird der Beitrag der beiden unlängst eröffneten Resorts in Magaluf (Mallorca) bewertet. Das Sol Wave House und das Beach House sind Bestandteil des “Calvià Beach Resort”-Megaprojektes, in dessen Rahmen ein in die Jahre gekommenes Tourismusziel an der Südwestküste Mallorcas – in dem Meliá rund 3.500 Zimmer besitzt – neu positioniert werden soll. Die im September in Kraft tretende Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes von acht auf zehn Prozent für touristische Dienstleistungen in Spanien könnte die Ergebnisse beeinträchtigen und zu einer EBITDA-Senkung um ca. 2,5 Millionen Euro für das gesamte Geschäftsjahr führen. Angesichts der derzeitigen Preisverhandlungen ist Meliá jedoch überzeugt, dass die Mehrwertsteuererhöhung nur geringe Auswirkungen auf die durchschnittlichen Preise haben wird.

Einen fortlaufend positiven Trend erwartet man in Lateinamerika und der Karibik, begründet durch ein starkes Gruppenreisen-Geschäft, sowie in den USA und in Kanada, worauf die Ergebnisse der Verhandlungen mit wichtigen Reiseveranstaltern schließen lassen. Die europäischen Städte können auch künftig mit einem starken Performance-Anstieg im Umfeld von Messen und Kongressen rechnen, während London voraussichtlich durch die Olympischen Spiele positive Impulse erhalten wird.

Insgesamt sagt Meliá abschließend ein Wachstum sowie eine Maximierung von Erträgen und Gewinnmargen im internationalen Bereich voraus, während in Spanien (das nur 20 Prozent zum Betriebsgewinn beiträgt) – vom Headquarter über Hotels bis hin zum Timesharing-Geschäft – strengere Kostenkontrollen durchgeführt werden.

Meliá Hotels International forciert MICE-Geschäft: Wachstumspotenzial bei Firmenkunden
Die spanische Meliá Gruppe baut ihr MICE-Geschäft konsequent weiter aus. Für die deutsche Niederlassung bündelt das MICE-Team im Frankfurter Global Sales Office sowohl das Outbound-Business mit Aktivitäten in den weltweit insgesamt 350 Häusern des Hotelkonzerns als auch das Inbound-Geschäft im deutschsprachigen Raum. Großes Wachstumspotenzial verspricht man sich im Bereich der Firmenkunden und will diese künftig verstärkt mit maßgeschneiderten und individuellen Angeboten direkt adressieren. Sascha Horn, Director Global Sales MICE Germany & Austria, hat daher Inga Gorr zum Corporate Key Account Manager MICE berufen und sieht in dieser neu geschaffenen Position auch eine wichtige Schnittstelle zum Meliá Business Travel Segment, dessen Sales-Office ebenfalls in Frankfurt angesiedelt ist: „Wir wollen künftig noch viel stärker als zuvor Synergien nutzen und enger mit unseren Kollegen im Geschäftsrei­sen-Bereich zusammenarbeiten.“

Inga Gorr
Inga Gorr

Inga Gorr (26) betreut seit Mitte Juli die Unternehmens­kunden der Meliá Hotels International. Die gelernte Tou­rismusfachwirtin mit Bachelor in Business Management ist bereits seit zwei Jahren im Frankfurter Verkaufsbüro tätig und zählte dort zum Sales-Team für Veranstaltungsplaner und Agenturen.