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Mehr Gewinner als Verlierer in Gastronomie und Hotellerie: Wetter bremst Wachstum – Gastgewerbe bleibt Jobmotor

(Berlin, 14. November 2013) Nach drei Wachstumsjahren blieben die Umsätze im Gastgewerbe in den ersten drei Quartalen stabil. Von Januar bis September 2013 setzten Hoteliers und Gastronomen laut Statistischem Bundesamt nominal 1,0 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Die Hotellerie erzielte mit einem Plus von 0,1 Prozent nahezu konstante Umsätze. Den Restaurants, Cafés und Kantinen gelang es, ihren Umsatz um 1,5 Prozent zu steigern. Viele Unternehmer litten unter dem nasskalten Frühjahr und der Flutkatastrophe. Steigende Temperaturen im Sommer sorgten dann für eine steigende Konsumlaune der Gäste und volle Tische und Betten. Deutschland als Reiseland steht bei den Gästen aus dem Inland und den Urlaubern aus der ganzen Welt hoch im Kurs. Die Zahl der Übernachtungen stieg von Januar bis September 2013 um ein Prozent auf 322,8 Millionen und steuert damit auf ein neues Rekordergebnis zu. Und so weist auch der aktuelle Branchenbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga-Bundesverband) mehr Gewinner als Verlierer aus.

Für den Winter 2013/2014 hegen die Hoteliers und Gastronomie gedämpfte Zuversicht
Für den Winter 2013/2014 hegen die Hoteliers und Gastronomie gedämpfte Zuversicht

„Die Menschen lassen sich ihre Lust aufs Ausgehen und Reisen im Sommer 2013 nicht nehmen. Nur das Wetter und die anhaltende Verunsicherung durch die EU-Finanzkrise störten eine noch bessere Bilanz des Gastgewerbes. Die Ertragssituation in Gastronomie und Hotellerie bleibt angespannt“, sagt Dehoga-Präsident Ernst Fischer mit Blick auf die Ergebnisse der halbjährliche Konjunkturumfrage des Verbandes und betont: „Hotellerie und Gastronomie haben in den letzten zehn Jahren 170.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen – ein Plus von fast 23 Prozent gegenüber der Gesamtwirtschaft mit plus zehn Prozent. Diese Entwicklung darf nicht durch neue Reglementierungen im Arbeitsrecht und Belastungen zerstört werden.“

Hotellerie spüren schlechtes Wetter
Die Hotellerie bewertet ihre Geschäftslage im Sommer 2013 vor allem aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse und der Flutkatastrophe etwas schwächer als in der Vorjahressaison. 11,9 Prozent berichten von schlechten Geschäften. Für 46,3 Prozent der befragten Hoteliers aber lief die Saison gut. Analog dazu konnten 33,7 Prozent ihren Umsatz erhöhen. 32,3 Prozent der Unternehmen mussten Umsatzrückgänge hinnehmen.

Die Ertragssituation der meisten Betriebe bleibt weiter angespannt. Steigende Kosten und wenig Spielraum bei der Preisgestaltung führten bei 42,5 Prozent der Unternehmen zu sinkenden Erträgen. 21,5 Prozent konnten höhere Gewinne erwirtschaften. Erfreulich ist die anhaltend hohe Investitionsbereitschaft der Betriebe.

Gute Stimmung in der Gastronomie
Die Gastronomen blicken positiver auf den zurückliegenden Sommer als noch vor einem Jahr. Die starke Binnennachfrage in Deutschland hat der Branche trotz der relativ schlechten Witterungsverhältnisse und der Hochwasserkatastrophe weiter Auftrieb gegeben. So beurteilen 32,4 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage im Sommer als gut. 20,4 Prozent der Betriebe berichten von schlechten Geschäften. 60,8 Prozent der Unternehmen in der Gastronomie verbuchten gleichbleibende bzw. höhere Umsätze als im Vorjahreszeitraum. 39,2 Prozent mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Steigende Energie- und Betriebskosten haben allerdings dafür gesorgt, dass die Erträge bei fast der Hälfte der Gastronomen (48,3 Prozent) gesunken sind.

Gedämpfte Zuversicht für die kommenden Monate
Wachstumsimpulse erhoffen sich die Betriebe von einem guten Weihnachts- und Jahresendgeschäft. Für das Winterhalbjahr rechnen 64,7 Prozent der Gastronomen mit stabilen oder steigenden Umsätzen. 35,3 Prozent der Betriebe kalkulieren mit Verlusten. Zusätzliche Belastungen werden jedoch nach wie vor durch die in die Höhe gehenden Energiekosten und den Preisauftrieb bei Lebensmitteln erwartet.

Die Hoteliers blicken gedämpft optimistisch in die Zukunft. Die Mehrheit der Unternehmer (47,6 Prozent) geht von gleichbleibenden Umsätzen aus. 35,3 Prozent der Hoteliers sind davon überzeugt, dass der Umsatz im Winter 2013 sinken wird. 17,1 Prozent der Hoteliers prognostizieren höhere Umsätze. Dabei bilden die Hotels in den Großstädten und die auf Tagungen und Geschäftsreisen spezialisierten Häuser die Gruppe der größten Hoffnungsträger.

Der Dehoga bleibt bei seiner bisherigen Prognose von 1,0 Prozent nominalem Wachstum für 2013. Die positiven Wirtschaftsprognosen dürften sich auch auf das Gastgewerbe niederschlagen und für einen weiteren konjunkturellen Aufschwung im nächsten Jahr sorgen.

Der Dehoga-Branchenbericht „Gastgewerbe Sommer 2013 – Ausblick Winter 2013/14“ steht hier kostenfrei zum PDF-Download zur Verfügung: http://www.dehoga-bundesverband.de/fileadmin/Inhaltsbilder/Daten_Fakten_Trends/Zahlespiegel_und_Branchenberichte/Branchenbericht/DEHOGA-Branchenbericht_Sommer_2013.pdf