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Lohnt es sich, Hotels zu überfallen?

(Hamburg/Berlin, 11. August 2015) Wieder ein Raubüberfall auf ein Hotel: Bei der Tat in der vergangenen Nacht in Hamburg erbeutete der Täter gerade einmal 500 Euro. Allerdings könnte der Mann unerkannt flüchten. Hotels gelteIMG_0410n als besonders unsicher; darauf weist der auf Travel Risk Management spezialisierte TV-Experte Ulrich Jander seit Jahren hin. Gerade in Berlin rät die Polizei den Hotelbetreibern zum Einsatz von mehr Sicherheitstechnik und vor Kurzem gab der Dehoga-Landesverband der Hauptstadt einen kurzen Ratgeber bei Hotelüberfällen heraus; wir berichteten.

In Hamburg-Bahrenfeld überrumpelte ein maskiert Mann den Night Auditor eines Hotel in der späten Nacht gegen 2:45 Uhr. Der Täter baute sich vor dem sich Angestellten (27 Jahre) auf und forderte die Herausgabe von Geld. Durch das Auftreten und die Erscheinung des Mannes war das Opfer dermaßen eingeschüchtert, dass es ihm die Kasse zeigte. Der Täter entnahm ca. 500 Euro und flüchtete anschließend durch den Hinterausgang. Eine Sofortfahndung mit diversen Funkstreifenwagen führte nicht zur Festnahme des Täters.

Nun rät die Polizei in Berlin den Hoteliers, in Sicherheitstechnik zu investieren. Wichtig sei, dass die Technik auch modernen Ansprüchen genüge – beispielsweise hochauflösende Kameras, deren Material die Polizei nach einem Überfall auswerten kann. Hoteliers sollen bei Dunkelheit den Eingang schließen. Dies sei leicht machbar, weil man die Tür oft gut von der Rezeption einsehen kann. Zudem sollten die Tageseinnahmen in Tresoren mit Zeitschließautomatik aufbewahrt werden, an die das Personal nicht herankommen kann. Auch der Dehoga Berlin rät zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen: ““Die großen Hotels haben bereits Sicherheitspersonal. Den kleineren Häusern empfehlen wir, sich gemeinsam einen Sicherheitsdienst anzuschaffen, da hier hohe Kosten anfallen”, sagte Verbands-Geschäftsführer Thomas Lengfelder.

Ratgeber des Dehoga Berlin

Wie können Hoteliers sich und ihre Mitarbeiter vor solchen Überfällen schützen?

Präventive Maßnahmen:

Bargeldbestand reduzieren

Tresore mit Einbruchmeldeanlage anschaffen

Überfallmelder („stiller Alarm“) an Rezeption oder im Tresorraum installieren

Prüfen, ob Alarm- und Überwachungsanlage sinnvoll sind

Während des Überfalls:

Dem Täter zuhören, Anweisungen widerspruchslos befolgen

Vorhandensein von Schlüsseln nicht leugnen

Keine Waffen oder ähnliche Gegenstände benutzen

Höflich bleiben, keine unangekündigten Bewegungen machen

Hände für den Täter immer gut sichtbar halten

Eigene Handlungen kommentieren, um den Täter zu beruhigen

Sich nicht anmerken lassen, falls man den Täter erkannt hat

Für die Ermittlungen:

Den Täter beschreiben können (Merkmale, Sprache etc.)

Den Tathergang genau einprägen

Automarke und -farbe sowie – falls möglich – das polizeiliche Kennzeichen notieren