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Immer mehr Übernachtungen in Hotels – Zimmerpreise steigen

Bett, Bad, Glotze: Smarte Hotelzimmer braucht das Land (Foto: smartpic.com)

Wiesbaden/Nürnberg – Das Tourismusmärchen geht weiter: Auch im Februar stiegen die Übernachtungen in deutschen Hotels um fünf Prozent auf 26,4 Millionen, wie nun das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Erstmals überstieg das Wachstum der inländischen Übernachtungsgäste (+6%, 21,3 Mio.) das der von Gästen aus dem Ausland (+5%, 5,1 Mio.). In den ersten beiden Monaten stieg die Zahl der Nächtigungen um fünf Prozent auf 49,9 Millionen.

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Urlaub in Deutschland liegt weiterhin im Trend und führt hierzulande, im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern, zu einem Anstieg der durchschnittlichen Zimmerpreise um rund zwei Prozent auf 85,77 Euro. Das will nun hotel.de mit einer Auswertung von Hotelbuchungen herausgefunden haben. In nahezu allen Bundesländern müssen Reisende gegenüber dem Vorjahr mehr auf den Tresen legen – am meisten in Hamburg. Hier stiegen die Übernachtungskosten nach der Untersuchung im Durchschnitt um 4,4 Prozent auf 96,82 Euro. Hessen (91,13 Euro) und Baden-Württemberg (88,52 Euro) liegen auf Platz 2 und 3. Lediglich in Nordrhein-Westfalen sind die Hotelpreise etwas stärker zurückgegangen (-2,8%).

Deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Jahr zuvor, mussten Gäste dagegen auch in Schleswig-Holstein. Mit 81,77 Euro lagen die Kosten je Nacht und Zimmer 6,8 Prozent höher. Einen noch kräftigeren Aufschlag (über 8,08%) zahlten Zimmersuchende in Mecklenburg-Vorpommern. Die Übernachtungskosten waren mit durchschnittlich 72,75 Euro allerdings noch vergleichsweise niedrig.

Messen sorgen für volle Kassen
Auch in vielen Großstädten haben die Zimmerpreise zum Teil deutlich angezogen. Hannover präsentiert sich mit Übernachtungskosten in Höhe von 107,55 Euro als deutscher Spitzenreiter und 4,9 Prozent teurer gegenüber dem Vorjahr. Preistreiber war einmal mehr die weltweit größte IT-Messe Cebit (14. bis 18. März), die wie 2015 eine Plattform für rund 200.000 Fachbesucher und 3.300 Unternehmen bot.

Einen Besucherrekord verzeichnete das Fachmesse-Doppel Fensterbau Frontale und Holz-Handwerk (16. bis 19. März) in Nürnberg. Mit einer höheren Auslastung und gestiegenen Übernachtungskosten auf über 100 Euro profitierten dabei insbesondere auch die Hoteliers der Nachbarstadt Fürth.

In Frankfurt am Main musste die Hotellerie zwar auf die Teilnehmer der nur alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse (ISH) verzichten. Dafür konnte die Luminale die Miene der Hoteliers aufhellen. Das Festival faszinierte zahlreiche Besucher mit Lichtkunst an rund 150 Orten und Gebäuden. Parallel hierzu verzeichnete die Messe Light+Building (13. bis 18. März) mit rund 216.000 Fachbesuchern einen neuen Rekord. Mit 104,80 Euro je Nacht und Zimmer blieben die Übernachtungskosten nahezu auf Vorjahresniveau.

Die anderen Businessmetropolen präsentierten sich zwar etwas günstiger, Zimmersuchende mussten hier allerdings gegenüber dem Vorjahr etwas tiefer in die Taschen greifen. In Düsseldorf (101,74 Euro) stiegen die Übernachtungskosten um 1,54 Prozent, in München (97,19 Euro) um 2,59 %, in Hamburg (96,82 Euro) um 4,4 Prozent und in Berlin (88,37 Euro) um 2,1 Prozent.

Paderborn günstigste Großstadt Deutschlands
Kräftig sparen können Buchungskunden aktuell besonders in Paderborn. Hier dürfte sich der Abstieg des SC Paderborn 07 aus der ersten Fußballbundesliga auf die Nachfrage nach Übernachtungen ausgewirkt haben. Mit 65,15 Euro haben die Paderborner aktuell nicht nur die günstigste Großstadthotellerie, gegenüber dem Vorjahr können sich Hotelgäste auch über 4,5 Prozent niedrigere Zimmerpreise freuen. In Bochum schonen die Hoteliers ebenfalls die Reisekasse ihrer Gäste. Die Übernachtungskosten sind mit 71,23 Euro je Zimmer und Nacht über sieben Prozent niedriger als im Vorjahr.

Bern teuerste Hauptstadt Europas
Im internationalen Vergleich ist das beschauliche Bern zur teuersten Hauptstadt Europas avanciert. Trotz eines leichten Rückgangs der Übernachtungskosten in Höhe von 0,7 Prozent auf 149,37 Euro schiebt sich die Bundesstadt der Schweiz an die europäische Spitze, insbesondere weil London mit 139,59 Euro für Buchungskunden aus dem Euroraum währungsbedingt über neun Prozent günstiger geworden ist.

Ebenso zeigt die Stadt der Liebe (118,53 Euro) ein Herz für Touristen. Die Pariser Hoteliers schonen die Reisekasse ihrer Gäste mit rund acht Prozent niedrigeren Übernachtungskosten. Die Moskauer Hotels verbilligten sich für ausländische Gäste aufgrund des niedrigeren Rubelkurses sogar um fast 16 Prozent auf 93,89 Euro. Vor drei Jahren mussten Zimmersuchende noch knapp das Doppelte auf den Tresen legen. Berlin liegt im europäischen Vergleich auf Rang 13.