Skip to content

Hotels in Europa profitieren von wirtschaftlicher Erholung

(Frankfurt/Main, 20. März 2014) Europas Hotelmärkte profitieren von der wirtschaftlichen Erholung des Kontinents und befinden sich auf dem Weg zum Vorkrisenniveau. Wie die PwC-Studie „Room to grow: European cities hotel forecast for 2014 and 2015“ ergab, werden die Hotels in nahezu allen untersuchten 18 Städten in den kommenden zwei Jahren ihre Auslastung verbessern und ihre Erlöse steigern können.

Hotels in Europa profitieren von wirtschaftlicher Erholung

„Der Hotelmarkt holt jetzt auf, was er in der Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre verloren hat“, sagte Dirk Hennig, Partner bei PwC und Mitautor der Studie. Nominal hat der europäische Hotelmarkt im Jahr 2013 fast wieder seinen Höchststand aus dem Jahr 2007 erreicht. Europaweit lag der Erlös je verfügbarem Zimmer (Revenue per available room, RevPAR) 2013 bei rund 68 Euro im Durchschnitt und damit nominal 6,5 Prozent beziehungsweise real sogar 18,5 Prozent unter dem Jahr 2007.

„Für gewöhnlich reagiert der Hotelsektor mit einer gewissen Verzögerung auf die wirtschaftliche Erholung. Auch 2013 hat sich die Branche daher noch schwächer entwickelt als das vergleichbare Bruttoinlandsprodukt, das europaweit 2013 nur leicht unter dem Hoch von 2007 lag“, sagt Hennig. Die Nachfrage steige jedoch weiter, daher sei in den kommenden zwei Jahren damit zu rechnen, dass der Markt die Krise hinter sich lasse.

Berlin: Keine Angst vor Überkapazitäten
Auch Deutschlands Großstädte – untersucht wurden Berlin und Frankfurt – verzeichnen wachsende Besucher- und Übernachtungszahlen. „Dem steht zwar auch ein wachsendes Angebot gegenüber, dies führt allerdings noch nicht zu Überkapazitäten. Berlin ist beliebt, gerade auch als Standort mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis für Kongresse und Meetings“, sagts Thomas Kieper, PwC-Standortpartner Berlin. Weiteres Wachstum werde durch die steigende Zahl an Touristen erwartet. Ein Manko allerdings: Die ab 2014 erhobene Bettensteuer für private Übernachtungen kann negative Auswirkungen auf die Ertragssituation der Hotels haben.

Im Jahr 2013 stieg die Auslastung der Berliner Hotels auf 73 Prozent, nachdem sie zuvor mehrere Jahre unter 70 Prozent gelegen hatte. Die weitere Steigerung der Auslastung dürfte daher zunächst moderat ausfallen. (Zum Vergleich: Spitzenreiter London liegt bei 82 Prozent). Der durchschnittliche Zimmerpreis (Average Daily Rate, ADR) hingegen dürfte stärker zulegen, von aktuell 87,60 Euro (2013) auf 91,50 Euro im Jahr 2015. Somit dürfte auch der RevPAR weiter ansteigen, 2013 erzielten Berliner Hotels rund 64 Euro.

In Planung oder im Bau sind in Berlin derzeit mehr als 4.000 neue Zimmer. Ein Beispiel ist das auf Kongresse und Meetings spezialisierte Estrel, Deutschlands größtes Hotel, das demnächst erheblich erweitert werden soll.

Frankfurt am Main: Auslastung im Aufwind
In Frankfurt ist die Auslastung 2013 mit 68 Prozent traditionell niedriger als in Berlin, da die Stadt von weniger Touristen besucht wird. Gleichwohl markiert der Wert die höchste Auslastung seit mehr als zehn Jahren. Die Zimmerpreise liegen in der Regel ein Drittel höher als in Berlin, da die internationalen Geschäftsreisenden – und auch Messegäste – eine höhere Zahlungsbereitschaft für Hotelleistungen zeigen. Mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis (ADR) von 120,70 Euro im Jahr 2013 ist Frankfurt daher im Mittelfeld unter Europas Metropolen. Der ADR dürfte 2014/15 weiter zulegen, genauso wie der RevPAR.

Stärkstes Wachstum in Dublin, London und Paris
Im europäischen Vergleich wird 2014 Dublin die Stadt mit dem stärksten Wachstum sein. Dort wird der RevPAR gemäß den Prognosen von PwC um 5,2 Prozent zulegen auf 73,90 Euro, gefolgt von London, Paris, Edinburgh, Berlin und Frankfurt. Dublin profitiert vor allem davon, dass es dort zu wenige Hotels gibt.

Am teuersten wohnen Hotelgäste nach wie vor in der Schweiz: Genf und Zürich sind weiterhin an der Spitze mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 232,1o Euro (ADR, 2013) und 193,50 Euro, gefolgt von London (159,20 Euro) und Paris (150,70 Euro).