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Hotelmarketing – Trendschau: Social Travel Booking – Die Reise beginnt bereits im Internet

(Hamburg, 08. Dezember 2010) Für Travel Techies ist das längst klar: Virales Marketing ist der neue starke Marketingtreiber. Social Media wie Facebook, Twitter, Youtube und all die vielen anderen spielen in Touristik und Hotellerie bereits eine wichtige Rolle. Expedia, das weltweit größte Reisebüro vor American Express und Inhaber der Hotel-Buchungsportale hotels.com und venere.com, setzt selbst mit einer Buchungs-App auf das weltweit über 500 Millionen und in Deutschland mehr als acht Millionen User zählende Portal Facebook. Die Reise beginnt bereits im Internet – bei der Sichtung und ersten Auswahl an Destinationen und Beherbergungen. Mit „Hotel View“ bietet Exedia auch in Deutschland eine virtuelle Voransicht der Häuser – die Geo-Daten der Herbergen werden dazu mit Google Street View verbunden. Damit gewinnt man einen mehr oder weniger authentischen ersten Eindruck – die Aufnahmen bei Google Street View sind zwar ein bis zwei Jahre alt, doch nicht getürkt wir manche nachbearbeitete Hotelfotos im Internet.

Expedia Hotel Review - Hotel Adlon Berlin
Expedia Hotel Review - Hotel Adlon Berlin

Moderne Location-Dienste wie von Google können von jedem Hotel selbstständig eingesetzt werden. Die dazu nötigen Geo-Daten (genaue Position nach Längen- und Breitengraden) sind kostenfrei bei dem u.a. auf Hotellerie spezialisierten Marktforschungs- und Marketingunternehmen The Business Target Group – per eMail an: [email protected] – angefordert werden. Ebenfalls sehr nützlich ist die Smartphone-App Wikihood: Automatisch werden am jeweiligen Standort – das Smartphone nutzt dazu die GPS-Funktion – die umliegenden Sehenswürdigkeiten und so manches Hotel angezeigt. Leider sind in der Datenquelle wikipedia.de noch nicht sehr viele Hotels verzeichnet; ein Umstand, den findige Hoteliers schnell ändern können.

Expedia setzt selbst stark auf mobile Webbuchungen. Für’s iPhone gibt es eine App mit der komplette Reisen gekauft werden. Die Zahl der Hotel-Apps in Deutschland nimmt ebenso ständig zu. Allerdings stellt sich die Frage, ob tatsächlich für jedes Hotel eine eigene App – die Programmierung kann schnell eine fünfstellige Summe kosten – benötigt; schließlich müssen die Stammgäste die kleinen Programme auch auf’s Smartphone herunter laden und dauerhaft behalten. Bei verschiedenen Hotelpräferenzen kommt da eine größere Anzahl an Hotel-Apps zusammen. Ist dagegen ein Hotel auch auf der eigenen Facebook-Fanpage komplett buchbar, gestaltet sich das Webmarketing erheblich einfacher. Die meisten Smartphones können Facebook aufrufen.

Einem stark auf persönliche Empfehlungen ausgerichteten Portal wie Facebook kommt auch weiterhin eine hohe Bedeutung zu. „Die Menschen suchen nach vertrauenswürdigen Filtern und orientieren sich verstärkt an den Empfehlungen anderer Reisender“, fasst es Sabine Koppe, Trendforscherin beim Hamburger Trendbüro, zusammen. Bislang handle es sich meist um Empfehlungen von Nutzern, die man nicht kenne. „Der neue, wichtige Filter der Zukunft wird deshalb das eigene Netzwerk sein. Für die Reisebranche bedeutet das: Sie muss Wege entwickeln, Social Media und persönliche Communities einzubinden“, so Koppe. Individuelle Internetnetzwerke bergen Potential: „Hier sieht der Tourist nicht nur Empfehlungen an, sondern berichtet auch selbst von seiner Reise“, sagt Dennis Hürten vom Marktforschungsinstitut Trendscope. Expedia reagiert auf diesen Webtrend mit dem Tool „Trip Companion“ – hier gelangt man von Bewertungen Dritter zu den Tipps von Freunden. Dass persönliche Empfehlungen – on- wie offline – mitunter die größte Überzeugungskraft haben, ist allerdings nicht erst seit Erfindung des Internets (am 13. November 1990) bekannt. (car.)