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Hotellerie & Gastronomie – Dehoga: Mindestlohn-Vorstoss aktionistisch – Tarifhoheit hochhalten

(Berlin, 04. November 2011) Neuer Aufreger im Gastgewerbe: Der Vorstoß von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) zur Einführung eines generellen Mindestlohnes sorgt für Unmut in Hotellerie und Gastronomie. Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges verteidigt die bestehende Tarifhoheit. Im ZDF-Interview nannte sie den politischen Vorstoß „aktionistisch“ und kritisierte ebenso den Vorschlag der Bundeskanzlerin, sich am Zeitarbeits-Tarifvertrag zu orientieren.

Dehoga-Chef Ingrid Hartges im ZDF-Interview: Gastgewerbe braucht keine Mindestlöhne - CDU-Vorstoss aktionistisch
Dehoga-Chef Ingrid Hartges im ZDF-Interview: Gastgewerbe braucht keine Mindestlöhne - CDU-Vorstoss aktionistisch

Es gebe längst wirksame Regelungen gegen sittenwidrige Niedrigstlöhne und eine deutliche Positionierung gegen Lohndumping, so Frau Hartges. Die bestehende Tariflöhne im Gastgewerbe – die niedrigsten Entgelte reichen von 6,20 in Brandenburg bis 9,10 Euro in Baden-Württemberg – sollten unangetastet bleiben. Die Arbeitsplätze würden von Unternehmern geschaffen, die Politik solle sich da rauahalten, konstatierte Frau Hartges.

„Sozial ist das, was Arbeit schafft“, so die Branchenvertretrin und verweist auf den von der Bundesregierung angeführten Auslandsvergleich: In Frankreich gelten zwar Mindestlöhne von rund neun Euro je Stunde, doch dafür sei die Jugendarbeitslosigkeit mit rund 25 Prozent unverhältnismäßig hoch. „Wir wollen dafür sorgen, dass junge Menschen und Langzeitarbeitslose schneller in Arbeit kommen“, so Frau Hartges.