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Hotelinvestment Deutschland: Starker Zwischenspurt – Transaktionsmarkt zieht wieder mit Vorjahr gleich

(Frankfurt, 05. Oktober 2012) Die schwache Entwicklung des Transaktionsvolumens in den ersten sechs Monaten 2012 konnte im dritten Quartal gestoppt werden. Die im Juli, August und September erzielten 340 Millionen Euro (damit 60% des bisherigen Jahresvolumens) haben das Hotelinvestmentvolumen in Deutschland auf rund 540 Mio. Euro für das gesamte Dreivierteljahr ansteigen lassen. Damit liegt das Ergebnis nur noch rund fünf Prozent unter dem Vorjahresniveau (Q1-Q3 2011: ca. 570 Mio. Euro). Noch beim Halbjahresvergleich wurde gegenüber 2011 ein Minus von rund zwei Dritteln notiert. „Die Ankaufprozesse, die bereits im Frühjahr angeschoben wurden, konnten nun nach umfangreichen Due Diligence Phasen und teilweise langwierigen Finanzierungsprozessen abgeschlossen werden“, kommentiert Thorsten Faasch, Leiter Investment Jones Lang LaSalle Hotels Deutschland.

Hotelinvestmentvolumen Deutschland 2002 - 2012

Von den im gesamten Jahresverlauf bis dato realisierten 23 Einzeltransaktionen mit einem Volumen von rund 455 Millionen Euro (Q1-Q 3 2011: 12 Einzeltransaktionen für rund 420 Mio. Euro) entfielen allein auf das 3. Quartal 13 Deals. Portfolioverkäufe wurden in den vergangenen drei Monaten nicht beobachtet. Damit blieb es im laufenden Jahr bei zwei Portfolioverkäufen mit insgesamt fünf Hotels und einem Volumen von rund 85 Mio. Euro, entsprechend einem Rückgang im Jahresvergleich von 44 Prozent (Q1-Q 3 2011: drei Portfolien mit insgesamt sechs Hotels, 150 Mio. Euro).

Während sich die Anzahl der Einzeltransaktionen in den ersten neun Monaten 2012 im Jahresvergleich fast verdoppelt hat, ist das damit erreichte Transaktionsvolumen lediglich um knapp 10 Prozent gestiegen. „Das durchschnittliche Transaktionsvolumen pro Asset hat sich um rund 40 Prozent verringert. Der Kaufpreis eines Hotels liegt im Jahresverlauf 2012 bis dato bei rund 20 Millionen Euro, 2011 wurden im ersten Dreivierteljahr im Durchschnitt noch ca. 35 Millionen Euro pro Transaktion gezahlt“, so Thorsten Faasch.

Auswahl von Einzeltransaktionen über 5 Mio. Euro im 3. Quartal 2012

  • Das Leonardo Hotel in Heidelberg (124 Zimmer) wurde von der deutschen Immobiliengesellschaft Abri Immobilienleasing GmbH & Co. KG an die Betreibergesellschaft, die israelische Fattal Hotels verkauft.
  • Das von Accor betriebene MGallery Hotel Mondial am Dom (205 Zimmer) in Köln wurde zusammen mit dem Lindner Congress Hotel Frankfurt Hoechst (285 Zimmer) an die britische Fondsgesellschaft Internos Real Investors veräußert.
  • Petr Chitipakhovyan, ein russischer Privatinvestor, erwarb im Juli 2012 das Courtyard by Marriott Hotel Düsseldorf Seestern (221 Zimmer) von der britischen Private Equity Gesellschaft Gengate Europe Ltd.
  • Die HPI Germany Hotelbesitz GmbH kaufte für ihre Hotelgesellschaft Penta das Hotel Bleibtreu (60 Zimmer) in Berlin.

Während in den ersten sechs Monaten 2012 noch die Käufergruppe der weniger vom Kapitalmarkt abhängigen vermögenden Privatpersonen das Transaktionsgeschehen dominierte, wurden im dritten Quartal sechs von 13 Käufen von institutionellen Investoren getätigt. „Der Anlagedruck einiger Fondsgesellschaften zeigte sich im Ankauf von Hotels mit den größten Sicherheitsattributen“, so Faasch. Dabei handele es sich um Ankäufe in den wichtigen deutschen Hotelmärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg und Köln, wo die Hotels zumeist mit langfristigen Pachtverträgen betrieben werden.

Ausländische Investments nehmen weiter zu
Der Trend zu mehr ausländischen Investments geht weiter. Auch wenn das Transaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen 2011 und 2012 durch deutsche Anleger nahezu gleich ist (rund 180 Mio. Euro), zeigt sich im 3. Quartal 2012 eine Verschiebung zugunsten ausländischer Investoren. Diese haben allein im Juli, August und September diesen Jahres 60 Prozent des Gesamtvolumens (rund 220 Mio. Euro) generiert, in den ersten sechs Monaten waren es mit 30 Millionen Euro lediglich ein Viertel. „Die nach wie vor aktuelle Schuldenkrise weltweit wird das starke Interesse ausländischer Investoren auch am deutschen Hotelmarkt nicht mindern – im Gegenteil“, so Faasch. „Ihr Engagement wird dazu beitragen, dass die Dreiviertelmilliarde für das Gesamtjahr 2012 – wider Erwarten – doch geknackt wird.“