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Hotel-Überfälle nehmen wieder zu: Neue Fälle in ganz Deutschland – Beute lohnt sich: 2.000 Euro

Pistole Blick in den Lauf

Pistole Blick in den Lauf(Berlin/Frankfurt am Main/Dortmund, 31. August 2015) Nach der Sommerpause geht es weiter – leider auch mit der Serie an Raubüberfällen auf Hotels. Am vergangenen Wochenende waren Hotels in Berlin, Frankfurt am Main und in Dortmund betroffen. Offenbar lohnt es sich: Die Beute belief sich in einem Fall auf satte 2.000 Euro. Die Polizei warnt Hoteliers seit einioger Zeit vor den zunehmenden Raubüberfällen und mahnt mehr Sicherheit an.

Ein bewaffneter Mann hat ein Hotel in Berlin.Mitte überfallen. Er fragte dort in der Nacht zum Sonntag zunächst nach einem Zimmer, wie die Polizei mitteilte. Ein Angestellter sagte ihm, es sei nichts frei. Fünf Minuten später kam der Mann zurück und bedrohte den Rezeptionisten mit einer Schusswaffe. Er ließ sich Geld aus der Kasse geben und lief davon. Verletzt wurde niemand.

In der Nacht zum Sonntag betrat ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann ein Hotel im Frankfurter Stadtteil Bockenheim, bedrohte den Hotelmitarbeiter mit einer Waffe und verlangte die Herausgabe von Bargeld. Der 26 Jahre alte Angestellte befand sich zu der Zeit allein an der Rezeption. Mit etwa 2.000 Euro Beute flüchtete der Täter zu Fuß in Richtung Messe.

Nach einer räuberischen Erpressung in einem Innenstadt-Hotel in Dortmund in der Nacht zu Sonntag sucht die Polizei nun Zeugen. Ein Unbekannter hatte einen 30-jährigen Hotelmitarbeiter gegen 2.30 Uhr überrascht und ihn zur Herausgabe von Bargeld erpresst. Hierbei erbeutete er einen geringen dreistelligen Geldbetrag und entriss sich ein Telefon sowie einen Laptop von der Kabelleitung. Der Tatverdächtige verließ dann das Hotel an der Straße Grafenhof zu Fuß in Richtung Westenhellweg. Er wird als deutsch-sprachiger 35-Jähriger mit “normaler” Statur, 170 cm groß und kurzen, schwarzen Haaren beschrieben. Zur Tatzeit trug er ein helles T-Shirt und eine dunkle Hose. Außerdem muss er zeitweise eine weiße Plastiktüte und einen Laptop in den Händen gehalten haben.

Hotels gelten als besonders unsicher; darauf weist der auf Travel Risk Management spezialisierte TV-Experte Ulrich Jander seit Jahren hin. Gerade in Berlin rät die Polizei den Hotelbetreibern zum Einsatz von mehr Sicherheitstechnik und vor Kurzem gab der Dehoga-Landesverband der Hauptstadt einen kurzen Ratgeber bei Hotelüberfällen heraus.

Nun rät die Polizei in Berlin den Hoteliers, in Sicherheitstechnik zu investieren. Wichtig sei, dass die Technik auch modernen Ansprüchen genüge – beispielsweise hochauflösende Kameras, deren Material die Polizei nach einem Überfall auswerten kann. Hoteliers sollen bei Dunkelheit den Eingang schließen. Dies sei leicht machbar, weil man die Tür oft gut von der Rezeption einsehen kann. Zudem sollten die Tageseinnahmen in Tresoren mit Zeitschließautomatik aufbewahrt werden, an die das Personal nicht herankommen kann. Auch der Dehoga Berlin rät zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen: ““Die großen Hotels haben bereits Sicherheitspersonal. Den kleineren Häusern empfehlen wir, sich gemeinsam einen Sicherheitsdienst anzuschaffen, da hier hohe Kosten anfallen”, sagte Verbands-Geschäftsführer Thomas Lengfelder.

Ratgeber des Dehoga Berlin
Wie können Hoteliers sich und ihre Mitarbeiter vor solchen Überfällen schützen?

Präventive Maßnahmen:
Bargeldbestand reduzieren
Tresore mit Einbruchmeldeanlage anschaffen
Überfallmelder („stiller Alarm“) an Rezeption oder im Tresorraum installieren
Prüfen, ob Alarm- und Überwachungsanlage sinnvoll sind

Während des Überfalls:
Dem Täter zuhören, Anweisungen widerspruchslos befolgen
Vorhandensein von Schlüsseln nicht leugnen
Keine Waffen oder ähnliche Gegenstände benutzen
Höflich bleiben, keine unangekündigten Bewegungen machen
Hände für den Täter immer gut sichtbar halten
Eigene Handlungen kommentieren, um den Täter zu beruhigen
Sich nicht anmerken lassen, falls man den Täter erkannt hat

Für die Ermittlungen:
Den Täter beschreiben können (Merkmale, Sprache etc.)
Den Tathergang genau einprägen
Automarke und -farbe sowie – falls möglich – das polizeiliche Kennzeichen notieren