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Hipaway abgeschaltet – Aussichtloser Markenrechtsstreit als Ursache

(Berlin, 07. Oktober 2013) Es war eine gute Idee: Hipaway.com bot seinen Hotelpartnern anonymisierte Buchungen und damit ein Schlupfloch aus den von HRS, Expedia und anderen Buchungspartnern geforderten Ratenparität. Der Start im Sommer vergangenen Jahres – wir berichteten – war hoffnungsvoll. Noch im Mai diesen Jahres warb das Start-up damit, “garantiert günstiger als HRS & Co.” zu sein. Doch nun ist knapp ein Jahr nach dem Start Schluss.

Hipaway eingestellt

Das Portal wurde abgeschaltet. Grund sei ein offenbar aussichtsloser Markenrechtssteit mit einem ähnlich lautenden US-Reiseunternehmen, wurde berichtet. Dabei könnte es sich im Hiphotels handeln. Weitere Angaben zu dem Rechtsstreit wurden bislang nicht gemacht. Gegenüber der “Süddeutschen Zeitung” sagte Hipaway-Grüner Adrian Graf, es sei nun Sache der Investoren, mit einer neuen Mannschaft einen Neuanfang zu wagen. Den rund 35 Mitarbeitern wurde gekündigt. Graf, der zuletzt verbliebene von ursprünglich drei Geschäftsführern, will sich nun eine neue Herausforderung in der Touristik suchen.

Das aktuelle Beispiel zeigt, wie wichtig Markenrechtsschutz ist. Oftmals werden bei Firmengründungen oder neuen Unternehmungen die gewählten Namen nicht ausreichend geprüft. Ein bloßer Check von noch verfügbaren Domains reicht dabei nicht aus. In Deutschland muss eine Recherche in der Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamts vorgenommen werden. Auf europäischer Ebene hat dies beim EU-Markenamt (Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt) zu erfolgen. Die Anmeldung einer Wort/Bild-Marke kann direkt vorgenommen werden.

Hipaway.com hatte eine Lücke im dichten Hospitality-Dschungel gefunden. Günstigere Zimmerraten wurden verdeckt angeboten. Die sog. Opak-Raten hätten nicht die Verpflichtungen zur Ratenparität – ein großer Zankapfel in der Hotellerie – verletzt, wurde behauptet. Das Hotelbuchungsportal konnte so tatsächlich günstigere Raten als andere anbieten – eine interessante Geschäftsidee abseits vom Schnäppchentrend. Wie schnell diese Lücke im Hotelmarketing von einem neuen Anbieter gefüllt werden wird, bleibt abzuwarten.