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Gezielte Indiskretion vor Gericht. Hotelmitarbeiter müssen vor Gericht über prominenten Gast aussagen – Angestellte des Hotels Bayerischer Hof München sind Zeugen im Wulff-Prozess

(München, 21. November 2013) Ein ungewöhnlicher Vorgang: Mitarbeiter des Leading Hotels Bayerischer Hof in München müssen vor Gericht über einen prominenten Gast aussagen. Im Prozess um den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff sollen die Hotelmitarbeiter darlegen, ob und mit wem Wulff im Hotel zusammen zu Abend gegessen habe und sollen weitere Details zur Hotelrechnung (warum die Zimmernummern dort nicht verzeichnet waren) und zur Bezahlung nennen.

Hotel Bayerischer Hof München
Hotel Bayerischer Hof München

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Vier Mitarbeiter waren als Zeugen geladen. Drei davon konnten sich an nahezu nichts mehr erinnern – immerhin liegt der fragliche Aufenthalt von Christian Wulff im Bayerischen Hof fünf Jahre zurück. Der Empfangschef berichtete überdies, dass die Wulffs eine rund 100 Quadratmeter große Suite zugeteilt bekommen hätten, die damals bis zu 1.500 Euro pro Nacht gekostet habe. Dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten sei die Übernachtung mit nur 383 Euro in Rechnung gestellt worden. 200 Euro davon hätte der Filmemacher David Groenewold übernommen. Wulff wird vorgeworfen, davon gewusst zu haben und sich später für Groenewold eingesetzt zu haben. Das bestreitet Wulff.

Ausgesagt hat auch eine 36-jährige Mitarbeiterin der Reservierungsabteilung. Insgesamt seien vier Zimmer bzw. Suiten gebucht worden – aus dem Hause Groenewold. Dabei wurde eine American-Express-Platinum-Karte hinterlegt – und dies bedeute automatisch ein Upgrade. Aus den Hotelunterlagen war aber nach Angaben der Zeugin nicht ersichtlich, wer die auf insgesamt 430 Euro lautende Rechnung von Wulff beglichen habe.