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Gesundheitsgefahr durch Schiffsabgase: Feinstaub noch schädlicher als bisher angenommen

(Mainz, 13. Mai 2014) Feinstaub kann über die Lunge direkt in den Blutkreislauf gelangen. Wie genau sich Schiffsabgase auf menschliche Zellen auswirken, haben Forscher des “Virtuellen Helmholtz Institutes” um Professor Ralf Zimmermann in Labors der Universität Rostock erstmals im biologischen Versuch gezeigt. Darüber berichtet die “ZDF-Zoom”-Dokumentation “Schmutzige Schifffahrt” am Mittwoch, 14. Mai 2014, um 22.45 Uhr.

Schiffsabgase noch schädlicher als bisher angenommen - Dreharbeiten in Warnemünde (Foto: ZDF/Hilde Buder-Monath)
Schiffsabgase noch schädlicher als bisher angenommen – Dreharbeiten in Warnemünde (Foto: ZDF/Hilde Buder-Monath)

Präparierte Lungenzellen wiesen nach wenigen Stunden, in denen sie Schiffsabgasen ausgesetzt waren, krankhafte Veränderungen auf. Diese Abgase werden von den über 90 000 weltweit fahrenden Schiffe überwiegend ungefiltert ausgestoßen. In ihnen enthalten sind neben Stickoxid und Schwefeloxid eben auch große Mengen Feinstaub. In dem Versuch schnitt das schwefelärmere Schiffsdiesel dabei kaum besser ab als das noch weitaus schmutzigere Schweröl, das seit den 70er Jahren als Schiffstreibstoff verwendet wird. Ungefilterte Schiffsemissionen sind mittlerweile ein anerkanntes gefährliches Gesundheitsproblem.

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Über 60 000 Menschen weltweit, so eine Studie des amerikanischen Schifffahrtsexperten Professor James Corbett von der Universität Delaware, sterben jedes Jahr vorzeitig, weil sie an Küsten und wassernahen Regionen Schiffsabgasen ausgesetzt sind. Dabei gibt es mittlerweile Filtersysteme zum Nachrüsten. Ist der billige Transport per Schiff wichtiger als die Gesundheit der Menschen?