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Falsche Sponsor-Wahl: Europa-Park Rust und Gazprom verlängern Partnerschaft – Politisch heikel

Europa Park Rust - Blue Fire Megacoaster powered by Gazprom

Hamburg, im März 2015 – Ein ungehöriger Zwischenruf von Carsten Hennig

Saisonstart im Freizeitpark: Roland Mack, Chef des Europa-Parks in Rust und Groß-Hotelier, “freut sich” über die fünfjähriger Verlängerung des Sponsorvertrages ausgerechnet mit dem russischen Ergas-Lieferanten Gazprom, Moskau verlängertem politischen Arm. Man wolle – übrigens bereits seit 2009 – den “deutsch-russischen Dialog” fördern, gemeinsam Feste feiern und in “interaktiven Spielelementen” über Erdgas und die Nord-Stream-Pipeline informieren. In politisch heikler Weltlage sendet Mack damit ein fatales Signal, das verdeutlich, wie abhängig Deutschland von russischem Erdgas ist.

Europa Park Rust - Blue Fire Megacoaster powered by Gazprom
Europa Park Rust – Blue Fire Megacoaster powered by Gazprom

Ob die Sponsor-Wahl Vertrauen bildet, bleibt fraglich. Gazprom Germania ist in Deutschland immerhin seit 25 Jahren aktiv und auch in Social Media wie Youtube und Twitter sehr aktiv. “Minding” ist eben alles, wie etliche Journalisten seit Langem zu spüren bekommen. Ein Merksatz ist: Im Propagandakrieg – um den Osten der Ukraine – war das erste was starb die Wahrheit.

Die nun von Gazprom verteilte Pressemitteilung macht deutlich, wie es um den Europa-Park bestellt sein mag: “Der Europa-Park ist für uns ein idealer Partner, um unsere Marke zu präsentieren. Besonders die Lage im Dreiländereck zwischen Deutschland, Schweiz und Frankreich ermöglicht uns, ein vielfältiges Publikum verschiedener Kulturen anzusprechen und die Tätigkeit von Gazprom zu erklären”, heißt es in dem Kommuniqué. Man habe mit dem Partner Gazprom eine “Vielzahl an Projekten auf den Weg gebracht, die weit über ein normales Sponsoring” hinausgehe, lässt sich Mack zitieren. Und noch mehr: “Unsere Zusammenarbeit basiert auf einem vertrauensvollen und freundschaftlichen Umgang zwischen allen Beteiligten.”

Ein bloßer Werbedeal wird nicht so empathisch gefeiert. Roland Mack, im vergangenen Jahr mit der Brillat-Savarin-Plakette ausgezeichnet, macht damit offenbar eine gewisse Abhängigkeit vom Großsponsor Gazprom deutlich. Ganz so, wie im großen geopolitischen Spiel: Ohne russisches Erdgas geht wohl nichts, noch nicht.