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Exit bei expedia.com: 4 skandinavische Hotelketten kündigen Zusammenarbei mit weltgrößtem Reisebüro

(Stockholm, 18. Dezember 2012) Showdown in Skandinavien: Die Hotelketten Nordic Choice, Scandic, Thon und First Hotels kündigen Medienberichten zufolge die Zusammenarbeit mit expedia.com, dem weltgrößten Reisebüro. Grund sei der Druck nach Ratenparität, wird berichtet. Expedia.com verliert damit 450 Partnerhotels in Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Weltweit hat expedia.com rund 160.000 Hotels unter Vertrag. Die Dikussion um Ratenparität wird auch in Deutschland mit Vehemenz geführt. So wird z.B. gegen hrs.de in Sachen Ratenparität offiziell von den Kartellbehörden ermittelt; das Verfahren beim Bundeskartellamt läuft noch.

Hotelsuche bei expedia.com: 450 skandinavische Kettenhotels steigen aus
Hotelsuche bei expedia.com: 450 skandinavische Kettenhotels steigen aus

„Wir sind seit sechs Jahren nicht damit (Ratenparität, Anm.d.Red.) einverstanden und wollen eine unabhängige Vermarktung unserer Hotelzimmer“, sagte Bjørnar Tretterud, Chefverkäufer von First Hotels, gegenüber hotelnewsnow.com. First Hotels hatte seine 61 Häuser bereits im September aus expedia.com gezogen – diese waren allerdings seit dem Frühsommer seitens des Reiseportals bereits blockiert gewesen. „Wir wollen unsere Zimmerpreise in allen Vertriebskanälen kontrollieren können, z.B. die niedrigste Rate im Web anbieten“, nahm Jan Lundborg, oberster Revenue Manager bei Scamndic Hotels, Stellung. Dies sei mit einer oktroyierter Ratenparität nicht machbar.

Bei expedia.com bleibt man offenbar gelassen: „Wir haben gesehen, dass einige regionale Hotels ihre Verfügbarkeiten herausgenommen haben“, sagte Adam Anderson, Director of Industry Relations bei expedia.com. Das sei nicht besonders aufregend, so sein trockener Kommentar. Man sei bei expedia.com von den Mehrwerten für die Hotelpartner überzeugt. Bestätigt wurde, dass man bei expedia.com auf Ratenparität seiner Hotelpartner dringe. Expedia.com wird in den USA – gemeinsam mit anderen OTA und sieben Hotelketten – in zwei Klagen illgaler Preisabsprachen beschultigt. Unlängst startete in der Schweiz die Wettbewerbskommission eine offizielle Untersuchung in Sachen Ratenparität gegen expedia.com und hrs.de.

Bei First Hotels will man noch mehr auf Direktvertrieb setzen. Über die eigene Website sei das Buchungsvolumen um 78 Prozent gestiegen, so Tretterud. Bei exepdia.com seien lediglich acht Prozent aller Hotelbuchungen generiert worden. Eine Rückkehr zu expedia.com schloss er nicht aus – allerdings nur zu den richtigen Bedingungen und richtigen Provisionen.