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Endzeit für Blei: Ein ab Dezember gültiger Grenzwert zwingt dazu, alte Wasserrohre auszutauschen – Letzte Frist für Hotels

(Berlin, 01. November 2013) Blei hat im Trinkwasser nichts zu suchen, und doch kommt das giftige Schwermetall dort immer noch vor. In vielen alten Gebäuden haben nämlich Wasserrohre aus Blei überdauert. Ab dem 1. Dezember gilt im Trinkwasser ein Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Liter – viermal weniger als noch vor zehn Jahren.

Ab 1. Dezember 2013 gilt ein schärferer Grenzwert für Blei im Trinkwasser (Foto: Hans Grohe)
Ab 1. Dezember 2013 gilt ein schärferer Grenzwert für Blei im Trinkwasser (Foto: Hans Grohe)

“Faktisch kommt das einem Verbot gleich”, sagte Thomas Rapp vom Umweltbundesamt gegenüber der “Apotheken Umschau”. Die Vorschrift hat gute Gründe, denn besonders bei Kleinkindern kann Blei ernste Gesundheitsschäden verursachen. Hausbesitzer sollten sich versichern, dass ihr Wasser nicht belastet ist. Ergibt eine Untersuchung aber eine Überschreitung des Grenzwertes, müssen die alten Leitungen raus. Vermieter dürfen die Kosten nicht auf die Miete umlegen.

“Seit Jahren ist bekannt, daß Blei gesundheitsschädlich ist und aus diesem Grunde wurde schon vor zehn Jahren die Verordnung getroffen, diese Leitungen auszutauschen”, sagt Hotelsicherheitsexperte Ulrich Jander (“TV-Hotelchecker“). Schon seit vielen Jahren würden bei Neubauten auf die gesundheitsschädlichen Bleileitungen verzichtet, aber auch viele alte Hotels hätten diese Umrüstungen noch nicht in Angriff genommen. “Solche Maßnahmen werden immer wieder nach hinten herausgeschoben – mit dem Gedanken: Vielleicht geht der Kelch an mir vorüber…”, berichtet der Hotelexperte. Im schlimmsten Fall kann es für den Betreiber bedeute, daß der Betrieb von behördlicher Seite geschlossen wird, bis der Austausch der Bleileitungen abgeschlossen ist, so seine Warnung.