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Demographischer Wandel noch stärker als gedacht – Ernste Folgen für Gastgewerbe: Nachwuchs- und Fachkräftemangel wirkt sich aus – Erste Gastbetriebe müssen schließen

Demographischer Wandel noch stärker als gedacht - Ernste Folge für Gastgewerbe: Nachwuchs- und Fachkräftemangel wirkt sich aus - Erste Gastbetriebe müssen schließen

Demographischer Wandel noch stärker als gedacht - Ernste Folge für Gastgewerbe: Nachwuchs- und Fachkräftemangel wirkt sich aus - Erste Gastbetriebe müssen schließen(Heilbronn, 21. November 2014) Die ersten Gastbetriebe müssen schon schließen: Der anhaltende Nachwuchs- und Fachkräftemangel setzt dem Gastgewerbe mächtig zu. Insbesondere in Ferienhotels und der Gastronomie in klassischen Urlaubsdestinationen viele benötigte Arbeitskräfte fehlen. Der demographische Wandel ist eine gewichtige Ursache dafür. Man habe dies bereits vor 15 Jahren gewusst, jedoch in der Branche nichts oder viel zu spät dagegen zu setzen gewusst, moniert Tourismus-Professor Gerald Wetzel (FHM Schwerin) im Interview mit HOTELIER TV.

Das Interview mit Prof. Dr. Gerald Wetzel während des Heilbronn Hospitality Symposiums sehen Sie jetzt bei HOTELIER TV: http://www.hoteliertv.net/weitere-tv-reports/demographischer-wandel-nachwuchs-und-fachkräftemangel-im-gastgewerbe-nimmt-zu-interview-mit-prof-gerald-wetzel

“Helfen könne nur an allen Schrauben zu drehen, die wir zur Verfügung haben”, so Wetzel. Die Jugend müssen frühzeitig für das Gastgewerbe interessiert und gewonnen werden. Der Verband der Köche Deutschland setzt hier mit dem Projekt “Kochen macht Schule” an. Um den über 50- und über 60-Jährigen, die nach neuer Arbeit suchen, eine reelle Chance bieten zu könne, müsse die Ausbildungsordnung flexibler gestaltet werden. Die Überprüfung der Ausbildungsmaterialien für die gastgewerblichen Berufe sei überfällig nach zwölf Jahren, so der Wissenschaftler. Dass dies nun stattfinde, komme um Jahre zu spät.

Der demographische Wandel wird stärker ausfallen als bisher angenommen. Bis zum Jahr 2060 wird jeder zweite Deutsche mindestens 51 Jahre alt sein. Die Zahl der Erwerbstätigen wird von heute 50 dann auf 36 Millionen zurückgehen. Zudem wird es viel mehr sehr alte Menschen in Deutschland geben: Während es zur Zeit 650.000 Männer und Frauen gibt, die älter als 90 Jahre sind, werden es im Jahr 2060 rund 3,3 Millionen sein. Dies sind die Ergebnisse einer neuen Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Eckard Bomsborf von der Kölner Universität, die die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtete.

Auch verstärkte Zuwanderung könne das demographische Problem nicht lösen, so Bomsdorf. Es sei nicht mehr möglich, den Alterungsprozess der Bevölkerung zu verhindern. Nur die Geschwindigkeit dieser Entwicklung könne noch beeinflusst werden – in erster Linie durch qualifizierte Zuwanderung.

ZDF-Umfrage: Klare Mehrheit sieht Deutschland als Einwanderungsland
Die Deutschen werden immer weltoffener und toleranter. In einer vom ZDF in Auftrag gegebenen repräsentativen Meinungsumfrage der Forschungsgruppe Wahlen sprechen sich 54 Prozent der Befragten für die weitere Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte aus.

Mehr als eine Million Menschen sind im vergangenen Jahr aus dem Ausland in die Bundesrepublik gezogen, der höchste Wert seit 17 Jahren. Eine Entwicklung, auf die die Mehrheit der Bevölkerung positiv reagiert. 53 Prozent der Befragten sehen die in Deutschland lebenden Ausländer als „kulturelle Bereicherung“. Bei den Unter-30-jährigen sind es sogar 63 Prozent. Zum Vergleich: Bei Umfragen in den 80er Jahren gaben noch drei Viertel der Befragten zu Protokoll, in Deutschland gebe es „zu viele Ausländer“.