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Dehoga MV: Fremdenfeindliche Aussagen von Regionalchef werden verurteilt

Berufliche Perspektiven für Flüchtlinge in Gastronomie und Hotellerie / Screenshot: Deutsche Welle

Schwerin, 30. Mai 2016 – Der Wirbel um die fremdenfeindlichen Kommentare des Dehoga-Regionalchefs Peter Drechsler geht weiter: Nun ließ Landes-Verbandschef Guido Zöllick, Aspirant auf den Bundesvorsitz des Dehoga, als “Richtigstellung” verbreiten , dass man sich mit “Nachdruck und aller Deutlichkeit” von den Äußerungen Drechslers distanziere. Der Usedomer Regionalfunktionär hatte bei Facebook islamfeindliche Äußerungen verbreitet; dies war am vergangenen Wochenende vom NDR und in der Folge auch der Deutschen Presseagentur aufgegriffen worden. Aus scheinbar nebensächlichen Facebook-Kommentaren entwickelte sich so ein Politikum für den Branchenverband; wir berichteten.

Das Gastgewerbe eine eine internationale Branche. Knapp 29 Prozent der Mitarbeiten hätten ausländische Wurzeln, konstatierte der Dehoga-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern nun auf seiner Webseite. Kaum eine andere Branche stehe so für “Toleranz, Weltoffenheit und Gastfreundschaft”. In Hotellerie und Gastronomie habe man “definitiv keim Problem mit Ausländern”, ohne sie hätte man dagegen ein Riesenproblem.

In der Tat kommen die unbedachten Kommentare des Dehoga-Funktionärs zur Unzeit. Auch an der Ostsee sind etliche Gastbetriebe durch strukturellen Mitarbeiter- und Nachwuchsmangel geplagt. Fakt ist, dass man gerade mehr denn je auf jede verfügbar Arbeitskraft im Gastgewerbe angewiesen ist, gleich welcher Herkunft und Gesinnung. Fremdenfeindliche Kommentare, die unwidersprochen ein verzerrtes – oder: falsches? – Bild des Gastgewerbes wiedergeben, können – oder: werden? – dem Tourismus schaden.

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