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China wird Reise-Quellmarkt der Zukunft – Immer mehr chinesiche Gäste auch in Deutschland

China Chinesische Touristen(Berlin/Peking, 09. März 2015) Ni hao! Mandarin-Sprachkurse werden zur Pflicht für Mitarbeiter in deutschen Tophotels. Denn Gäste aus China werden zunehmend auch in deutschen Städten und Regionen erwartet. Die Nachfrage nach Fernreisen steigt in der chinesischen Mittelschicht stark an. Chinesische Reisende stellen dabei durch ihre hohen Reiseausgaben eine attraktive Zielgruppe dar, sagte Stephen Chun, Overseas Sales and Marketing Director von Adsage auf dem ITB Berlin Kongress.

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Eine von zehn internationalen Reisen beginnt in China, jeder zehnte Tourist ist folglich Chinese. Grund genug, nach Möglichkeiten zu suchen, diese Reisenden gezielt anzusprechen. Stephen Chun, Overseas Sales and Marketing Director von Adsage, einer der großen Werbeagenturen im Bereich des Digital- und Displaymarketings, betonte auf seinem Vortrag auf dem ITB Berlin Kongress 2015: „Der chinesische Überseetourismus wächst weltweit!“ Besonders beliebt seien Familientouren, mehr als die Hälfte der chinesischen Reisenden seien nach 1980 geboren. Knapp 60 Prozent der Reisenden sind verheiratet und haben minderjährige Kinder. 87 Prozent von ihnen nutzen Reisebüros zur Planung und Buchung ihrer Reise nach Europa oder in die USA. Am einzelnen Zielort verweilen chinesische Touristen im Schnitt mehr als sechs Tage. „Sie bleiben länger, weil sie auch immer nach Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten“, erklärte Chun. Besonders wichtig seien für Chinesen Luxusartikel und Immobilieninvestitionen. 2014 gaben Chinesen knapp 165 Milliarden US-Dollar im Ausland aus.

„Chinesische Reisende bevorzugen sichere, populäre und organisierte Routen“, betonte Chun. Für zielgerichtetes Marketing in diesem Bereich seien unter anderem Social Media-Kanäle unverzichtbar. Und dass das Engagement lukrativ sein kann, führte der Experte aus: „Der chinesische Durchschnittsgast gibt 1.000 US-Dollar am Tag aus – exklusive Reisekosten. Bei wohlhabenden Reisenden sind es bis zu 8.000 US-Dollar am Tag“, so Chun. Er unterstrich weiter, dass 2014 mehr als 100 Millionen Chinesen ins Ausland reisten.

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IHG-Studie: Bis 2023 soll sich die Anzahl der chinesischen Reisenden in den deutschen Top-Destinationen Frankfurt, München und Berlin mindestens verdoppeln
Fast 90 Millionen chinesische Haushalte werden bis 2023 in der Lage sein, Fernreisen zu unternehmen. Damit überholt China die USA, Großbritannien und Deutschland als „Outbound Travel“-Märkte. Dies ergab eine Studie, welche die Intercontinental Hotels Group (IHG) in Kooperation mit Oxford Economics über den chinesischen Reisemarkt veröffentlichte. Der Bericht „The Future of Chinese Travel” zeigt das Ausmaß der Wachstumsmöglichkeiten für weltweite Reiseziele. Demnach werden neben asiatischen Destinationen auch Städtetrips nach New York, Sydney oder auch Frankfurt für chinesische Reisende immer attraktiver.

„Die Studie verdeutlicht, welche Chancen das künftige Reiseverhalten der Chinesen für Städte und lokale Wirtschaftsräume bietet – und zwar weltweit. Besonders Freizeitreisen werden immer beliebter. Und dazu werden zukünftig fast 90 Millionen chinesische Haushalte in der Lage sein. Die Bedeutung Chinas für den globalen Reisemarkt kann also nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagt Richard Solomons, Chief Executive Officer der IHG.

Die Studie zeigt, dass sich günstige wirtschaftliche und demographische Trends in China positiv auf das Reiseverhalten der Chinesen auswirken. Die Nachfrage nach Auslandsreisen im nächsten Jahrzehnt steigt stark an und besonders private Fernreisen werden für Chinesen immer attraktiver. Dabei profitiert die lokale Wirtschaft in den jeweiligen Reisezielen durch den steigenden Konsum im Einzelhandel und durch höhere Ausgaben für Freizeitaktivitäten. Auch deutsche Städte kommen auf ihre Kosten: So prognostiziert die Studie, dass sich die Zahl der Reisenden für Frankfurt, München und Berlin mindestens verdoppeln wird: Besuchten 2013 noch 143.000 Chinesen Frankfurt, sollen es 2023 rund 286.000 sein; für München steigt die Zahl von 100.000 Besuchern (2013) auf 204.000 (2023) und für Berlin von 84.000 (2013) auf 164.000 (2023).

„Die Studie liefert umfassende Einblicke in das chinesische Reiseverhalten. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Reisedestinationen, die den Zugang für chinesische Reisende erleichtert haben, einen signifikanten Zuwachs bei den Besucherzahlen verzeichnen konnten. Dies stellt eine eindeutige Chance sowohl für Länder als auch für internationale Städte dar, von der immensen Zunahme chinesischer Reisender zu profitieren“, sagt Adam Sacks, Präsident von Oxford Economics.

China-Studie der Intercontinental Hotels Group (IHG) – Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Zahlen zu Reisen, Reisenden und Einkommen
– Jährliche Übernachtungen aus China werden auf 97 Millionen bis 2023 ansteigen – das entspricht einem Anstieg von 5 Prozent pro Jahr.
– 88 Millionen chinesische Haushalte werden bis 2023 in der Lage sein, Fernreisen zu unternehmen.
– Der Anstieg des Familieneinkommens ist der wesentliche Faktor dieser Veränderung: 60 Millionen Haushalte in China werden innerhalb der nächsten zehn Jahre die jährliche Einkommensschwelle von 35.000 Dollar überschreiten – eine Einkommenshöhe, ab der internationales Reisen finanzierbarer wird.

Drei Schlüsseltrends im chinesischen Reiseverhalten in den nächsten 10 Jahren
1. Die chinesische Nachfrage für Fernreisen wird hohe Wachstumsraten verzeichnen
– China wird bis 2020 der größte Markt sein, aus dem Fernreisende kommen. Damit wird China die USA, Großbritannien und Deutschland als „Outbound Travel“-Märkte überholen.
– Mit der Weiterentwicklung der chinesischen touristischen Nachfrage, verändern sich zeitgleich auch die Präferenzen zu teureren Fernreisen.
2. Chinesische Reisende werden vermehrt Geschäfts- mit Privatreisen verbinden
– Bis 2023 werden fast zwei Drittel (62 Prozent) aller chinesischen Auslandsreisen privater Natur sein – eine starke Verschiebung in der Reisemotivation, weg von reinen Business-Aufenthalten.
3. Chinesische Reisende werden mehr Geld auf Überseereisen ausgeben
– Die Ausgaben chinesischer Reisender werden bis 2023 um fast 75 Prozent pro Reise nominal steigen.
– Es findet eine fortlaufende Verschiebung in Richtung höherpreisiger Unterkünfte und gehobenerer Einkaufsmöglichkeiten statt.

Städte profitieren am meisten
– Städte sind die primären Reiseziele für chinesische Auslandsreisende; mehr als 85 Prozent der Reisenden steuern die Großstädte weltweit an.
– Mehr als die Hälfte aller chinesischen Besucher von Top-Reiseländern werden ihren Aufenthalt in Großstädten verbringen.
– Die beliebtesten Reisedestinationen in Deutschland sind Frankfurt, München und Berlin.
– In Frankfurt und München soll sich die Anzahl der Reisenden verdoppeln (von 143.000 Reisenden in 2013 auf 286.000 in 2023 in Frankfurt und von 100.000 Reisenden in 2013 auf 204.000 in 2023 in München) und in Berlin um 95 Prozent ansteigen (von 84.000 Reisenden in 2013 auf 164.000 in 2023).
– Fast 95 Prozent aller Ausgaben, die chinesische Auslandsreisende tätigen, fließt in globale Großstädte.
– In Frankfurt sollen sich die Ausgaben der chinesischen Gäste um 20 Prozent erhöhen (von 142 Millionen Dollar in 2013 auf 170 Millionen Dollar in 2023), in München um 24 Prozent (von 132 Millionen Dollar auf 164 Millionen Dollar in 2013) und in Berlin um 21 Prozent (von 119 Millionen Dollar in 2013 auf 143 Millionen Dollar in 2013).

Ein einfacher Zugang ist essenziell, um chinesische Kunden anzuziehen
– Destinationen mit vereinfachten Einreisemöglichkeiten, inklusive unkomplizierter Visa-Verfahren, werden mehr Besucher anziehen können.
– Reformen zur Anpassung an chinesische Reisende tragen zu einem 20 Prozent höherem Niveau von Ankünften aus China bei im Vergleich zum historischen Trend.