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Bundeskanzlerin Merkel mit Branchenschelte: Nur gute Bezahlung sorgt für nötige Fachkräfte-Sicherung – Arbeitszeitbeschränkung wird noch einmal geprüft

Bundeskanzlerin Angela Merkel beim DEHOGA-Branchentag 2014

Bundeskanzlerin Angela Merkel beim DEHOGA-Branchentag 2014(Berlin, 11. November 2014) Großer Bahnhof, klare Aussprache: Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte beim Dehoga-Branchentag heute im Maritim Hotel Berlin auch auf Branchenschelte. Sie wisse um die Schwierigkeiten mit der bevorstehenden Einführung des Mindestlohns (Personalkosten +25%), jedoch: Die Fachkräfte-Sicherung hänge auch mit der Bezahlung zusammen, so die Kanzlerin. Es könne nicht sein, dass man erst “in die Schweiz oder nach Österreich fahren müssen, um gut bezahlt zu werden.” Bedenklich sei, dass ein Koch auf Rügen am Ende des Monats beim Amt seinen Lohn aufstocken müsse.

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Kleine Überraschung: Die Kanzlerin sagte zu, die Arbeitszeitbeschränkung (auf 10h) noch einmal zu überprüfen. Zuvor hatte Dehoga-Präsident Ernst Fischer dies als “praxisfern” angeprangert. Das Gastgewerbe sei beispielgebend für die Außendarstellung Deutschlands: “Ihre Betriebe sind so etwas wie die öffentlichen Wohnzimmer Deutschlands”, rief die Regierungschefin den rund 1.100 Zuhörern im Plenum zu.

Für die Hotellerie und Gastronomie bedeutet die Rede Frau Merkels eine besondere Wertschätzung. Die Liste der politischen Themen ist ja auch lang: In punkto Erbschaftssteuer will die Bundesregierung “alles daran setzen, dass dies nicht zu einer Bremse” im Generationswechsel werde. Angesichts stark steigender Energiekosten habe man mit der geringe Senkung der EEG-Umlage eine leichte Entlastung herbei geführt.

Wichtig sei, bei der Nutzung öffentlicher Wlan-Zugänge ein “wettbewerbsfähiges Angebot” herzustellen. Deutschland hinke im europäischen Vergleich bei der Nutzung von Internet-Hotspots deutlich hinterher. Wirtschaftsfördernde Regelung bei der sog. Störerhaftung seien ein Ziel.

Der Auftritt der Kanzlerin geriet zum großen Bahnhof: Stehende Applaus, 20 Sekunden trommelnder Applaus, Blitzlichtgewitter und ein Tross von neun Begleitern – der Einzug der Regierungschefin bewegte auch die Dehoga-Führung sehr. Präsident Ernst Fischer begrüßte sie emotional mit leicht stockender Stimme.

Bereits nach zwei Reden wird deutlich: Der Dehoga-Branchentag 2014 wird ein voller Erfolg! Welchen Stellenwert das Gastgewerbe wirklich hat, machte die Kanzlerin deutlich: Der Zuwachs im Tourismus sei ein Riesenerfolg auch Dank des Gastgewerbes – “Danke schön hierfür!”, so ihr Ruf zur Branche.