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Billigflieger im Kosten-Check

(Bottighofen/Schweiz, 04. Juni 2012) Mal kurz für 9,99 Euro nach Barcelona fliegen? Klingt verlockend. Klickt man sich durch die Buchungsseiten der Low-Cost -Airlines, wird jedoch schnell klar: So billig kommt man nicht davon. Aktuellste Entwicklung im Tarifdschungel: Die neue Tarifstruktur von Air Berlin mit „JustFly“-Option. Holidaycheck.de hat zusammengestellt, mit welchen Zusatzkosten Urlauber bei den günstigsten Tarifen der Billigflieger rechnen müssen.

Billigflieger im Kosten-Check

Buchungsgebühr
Bei Online-Buchungen verlangt Easyjet pauschal eine Gebühr von elf Euro. Ryanair rechnet pro Person und einfachem (!) Flug eine „Administrationsgebühr“ von sechs Euro. Air Berlin senkt die Buchungsgebühr für bestimmte Tarife ab Juli von zehn Euro pro Person und Buchung auf sieben Euro. Generell gilt: Billigflüge immer online buchen. Wer zum Telefon greift oder ins Reisebüro geht, zahlt meist doppelt so viel.

Gepäck aufgeben
Ich packe meinen Koffer – und achte dabei besser genau auf die Bestimmungen der Fluganbieter. Germanwings verlangt bei Online-Buchung für ein Gepäckstück zehn Euro, am Flughafen doppelt so viel! Ryanair kassiert – je nach Flug und Saison – bis zu 40 Euro bei Buchung über die Website und bis zu 130 Euro bei Buchung über das Callcenter oder am Flughafen. TUIfly und Condor erlauben pro Flug Freigepäck bis 20 Kilo. Bei Air Berlin ist die Gepäckaufgabe ab Juli nur noch im teureren „FlyClassic“-Tarif kostenlos möglich. Im neuen Spar-Tarif „JustFly“ werden 15 Euro fällig.

Übergepäck
Easyjet berechnet für jedes Kilo Übergepäck 7,50 Euro, TUIfly zehn Euro und Ryanair 20 Euro. Germanwings veranschlagt bei einer Online-Buchung pro fünf Kilo eine Gebühr von 30 Euro, am Flughafen 50 bis 170 Euro. Je nach Länge des Flugs will Condor zehn oder 20 Euro pro Kilo. Air Berlin erhebt bis Ende Juni bei Kurzstreckenflügen eine Übergepäck-Pauschale von 50 Euro, bei Langstreckenflügen 100 Euro. Ab Juli muss im günstigsten „JustFly“-Tarif pauschal 100 Euro gezahlt werden.

Übergroßes Handgepäck
Standardmaß für Handgepäck ist bei Billig-Airlines 55 x 40 x 20cm. Easyjet kassiert für übergroßes Handgepäck 30 Euro am Check-In und 50 Euro am Gate, Ryanair pauschal 50 Euro. Die irische Fluggesellschaft limitiert das Gewicht auf zehn Kilo, Germanwings auf acht. Air Berlin, Condor und TUIfly erlauben maximal sechs Kilo Handgepäck pro Person. Bei Easyjet spielt das Gewicht keine Rolle. Aber Vorsicht: Easyjet nimmt es dafür mit der Anzahl der Gepäckstücke sehr genau: Ist das Notebook nicht im Handgepäck verstaut, zählt es als zweites Handgepäckstück und muss gezahlt werden.

Sitzplatzreservierung
Nicht nur am Pool reservieren Deutsche gerne Plätze. Das haben sich in den letzten Jahren auch Billig-Airlines zu Nutze gemacht. Condor verlangt für einen festen Sitzplatz zehn Euro auf der Kurz- und Mittelstrecke, 15 Euro auf der Langstrecke. TUIfly und Ryanair wollen zehn Euro, Germanwings acht Euro. Im günstigsten Tarif von Air Berlin werden ab Juli keine Reservierungen mehr möglich sein (vorher zehn Euro). Bei Easyjet ist die Reservierung von Sitzplätzen in der Testphase – die Kosten belaufen sich auf vier bis 15 Euro.

Kreditkartenzahlung
Ende 2011 hat sich auch die Lufthansa für eine Kreditkartengebühr entschieden (je nach Länge der Strecke fünf bis 18 Euro). Bei Billig-Airlines ist der Zuschlag längst Standard. Ryanair hält die Kosten ausnahmsweise in Grenzen: Außer mit Ryanair-Geldkarte oder Prepaid Mastercard, werden sechs Euro fällig. TUIfly und Air Berlin verlangen sieben Euro, Germanwings acht Euro. Die höchste Pauschale berappen Urlauber mit zehn Euro bei Condor. Easyjet fordert eine Zusatzgebühr von 2,5% des Gesamtpreises, mindestens aber sechs Euro.

Umbuchung
Bei Easyjet kosten Änderungen von Flugziel oder -Datum online 42 Euro und über das Callcenter 48 Euro. Ryanair kassiert, je nach Flug und Saison, bis zu 90 Euro. Abhängig von der Länge des Fluges werden bei Condor 30 oder 60 Euro fällig. Germanwings will 35 Euro. Im neuen Billigtarif von Air Berlin ab Juli sind keine Umbuchungen möglich (vorher 50 oder 100 Euro).

Namensänderung
Die Reisebegleitung ist vor Abflug krank geworden? Eine Änderung des Fluggastes bieten die meisten an. Am teuersten kommt Urlauber das bei Ryanair: Online für 110 Euro, am Flughafen oder über das Callcenter für satte 160 Euro. Bei Condor, Germanwings und Easyjet kosten Namensänderungen genau so viel wie Umbuchungen. Im neuen Billigtarif von Air Berlin sind keine Namensänderungen möglich, im alten Tarif für 60 oder 120 Euro.

Vorabend-Check-In
Wer bereits am Vorabend des Fluges bequem einchecken will, zahlt bei Air Berlin und TUIfly pro Person fünf Euro. Kinder unter zwölf Jahren sind von dieser Gebühr ausgenommen. Kostenlos ist der Vorabend-Check-In (noch) bei Condor und Easyjet. Allerdings bietet die britische Fluggesellschaft diesen Service bisher nur bei Flügen vor 8.30 Uhr ab London Gatwick an.

Von wegen Frankfurt – die Flughäfen der Billigflieger
Bei der Namensgebung ihrer Flughäfen sind Low-Cost-Airlines kreativ. Ryanair taufte den „Allgäu Airport Memmingen“ 2009 auf „München-West“. Das Hofbräuhaus ist aber noch gut 115 Kilometer entfernt. „Frankfurt-Hahn“ müsste eigentlich „Lautzenhausen“ heißen – eine Taxifahrt ins etwa 100 Kilometer entfernte Frankfurt kostet um die 140 Euro. Ähnlich weit ab vom Schuss: „Stockholm-Skavsta“ (100km bis Stockholm) oder „Düsseldorf-Weeze” (85km bis Düsseldorf).